[Reutlingen] „Dem Rassismus keinen Raum und den Hetzern keine Ruhe!“ – Proteste gegen den „Bürgerdialog“ der AfD

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Am heutigen Freitag, den 29. Juni 2018, lud die AfD in den Reutlinger Spitalhof zu einem sogenannten „Bürgerdialog“. Gegen diese Veranstaltung formierte sich breiter Protest auf dem Marktplatz. Etwa 80 Interessierte folgten einer Kundgebung, zu der das Offene Treffen gegen Faschismus und Rassismus (OTFR) aufgerufen hatte. An einem Infotisch nahmen Passant*innen rege die Möglichkeit wahr, sich über die AfD zu informieren und folgten darüber hinaus den Redebeiträgen der Kundgebung.

Bei bestem Wetter und guter Stimmung gelang es den Protestierenden, die Einladung der AfD zum Dialog zu entlarven: die AfD sei alles andere als dialogbereit und schaffe sich mit ihrer Veranstaltung nichts anderes als eine Plattform für ihre Hetze: In den Redebeiträgen wurde die AfD eindeutig als rassistisch und sexistisch charakterisiert. Insbesondere wurde Kritik daran laut, dass die AfD zum wiederholten Mal den städtischen Spitalhof für Parteiveranstaltungen nutzen darf.

Eine Aktivistin kritisierte in ihrem Redebeitrag zudem das Frauen- und Familienbild der AfD: „Statt allen Menschen eine freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit zuzugestehen, will die AfD klassische Geschlechterrollen und patriarchale Unterdrückungszusammenhänge erhalten und zementieren. So wird ein ausgeprägter Antifeminismus neben Rassismus zum zweiten wichtigen Standbein der AfD.“ Außerdem wurde auf den morgigen Bundesparteitag der AfD in Augsburg hingewiesen und den zu erwartenden erneuten Rechtsruck der Partei: „Einen ‚moderaten‘ oder ‚gemäßigten‘ Flügel gibt es inzwischen nicht mehr“, so ein Aktivist, „übrig bleiben Hass und Hetze, bleibt Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.“

Im Anschluss an die Kundgebung zogen die Antifaschist*innen an den Eingang der AfD-Veranstaltung um dort Ihren direkten Protest kund zu tun. In Sprechchören forderten sie ein Ende der „Festung Europa“, den Kampf gegen Rassismus und Sexismus und das Ende des gesellschaftlichen Rechtsrucks. Danach nahmen sie sich die Straße und zogen in einer Spontandemonstration entschlossen und lautstark durch die Reutlinger Innenstadt zum Hauptbahnhof.

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