[Greifswald] Solidarität mit Anarchist_innen und Antifas in Russland

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In Solidarität mit den in Russland festgenommenen und gefolterten Anarchist_innen und Antifaschist_innen haben wir heute, am Tag der (politischen) Gefangenen und der Präsidentschafts-Scheinwahl Putins, vor dem Amtsgericht Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) protestiert. Mit zwei Transparenten mit der Aufschrift "Freiheit statt Folter, (A)" und "Stop torture of anarchists and antifascists in russsia" senden wir warme Grüße an die Betroffenen und Inhaftierten, ihre Freund_innen und Familien. Ihr seid nicht allein - auf der ganzen Welt stehen Leute hinter euch!

Stoppt die Folter durch den russischen Geheimdienst FSB! Lasst die Leute frei!

Unterstützt die Aktivist_innen mit Soliaktionen, sammelt Geld, druckt die Flyer und verteilt sie, schafft Öffentlichkeit!

 

In solidarity with the anarchists and antifascist who have been tortured and arrested in russia we protested in front of the court in Greifswald (North-east Germany) today, on the day of the (political) prisoners and the day of the presidental pseudo-election in russia. With two banner saying "freedom not troture (A)" and "Stop torture of anarchist and antifascists in russia" we want to send warm greetings to the affected and imprisoned activists, their friends and families.

You are not alone - all around the world there are people who stand behind you!

Stop torture by russian secret service FSB! Free the prisoners!

Support the acitivst with solidarity actions, collect money, print leaflets and spread them!

 

 

 

Hier die Pressemitteilung auf deutsch:

 

FSB foltert Antifaschisten: Repressionswelle vor den Präsidentschaftswahlen und der WM

 

 

 

07.02.2017 Russland. Der Inlandsgeheimdienst (FSB) will ein Netzwerk Terroristen ausfindig gemacht haben. Bereits im Oktober fanden Razzien bei Antifaschist_innen und Anarchist_innen in Penza (Russland) statt. Es wurden 6 Menschen unter dem Vorwurf der Bildung einer terroristischen Vereinigung verhaftet. Die letzte Welle von Festnahmen wurde im Januar 2018 in St. Petersburg gestartet. Es gibt allerdings keine Beweise dafür, dass es diese Gruppe wirklich gibt, außer den Geständnissen, die durch Androhung von Gewalt und unter Folter der Inhaftierten gewonnen wurden. Expert_innen werten dies als einen Versuch, einen Teil der außerparlamentarischen Opposition vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen im März und der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer einzuschüchtern und wegzusperren.

 

 

 

 

Am 23.01.2018 verschwand der Antifaschist Viktor Filinkov, als er auf dem Weg in die Ukraine war. Am Petersburger Flughafen wurde er vom Russischen Geheimdienst (FSB) verhaftet, entführt und stundenlang gefoltert. Erst nach zwei Tagen tauchte er mit einem Geständnis, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, wieder auf. Nun ist er in der Isolationshaft. Filinkovs Anwalt sagt, dass er noch nie zuvor so gravierende Schäden und Spuren der Folter gesehen habe.

 

Am 25.01.2017 verschwand der St. Petersburger Antifaschist Igor Shishkin. Auch er wurde vom FSB schwer misshandelt und anschließend nach denselben Anklagepunkten wie Filinkov verurteilt. Ihr gemeinsamer Freund Ilya Kapustin – professioneller Bergsteiger von Beruf -entging schwerwiegender Folter. Nachdem ihm gedroht wurde, ihm die Beine zu brechen, stimmte er zu als Zeuge zu fungieren. Der Gerichtsprozess verlief unter Ausschluss der Öffentlichkeit und Journalist_innen wurden nicht zugelassen.

 

 

 

Laut FSB soll das vermeintliche Terrornetzwerk Anschläge auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen und zur Fußball-WM geplant haben. Grund zu dieser Annahme war das gemeinsame Hobby der Freunde: Airsoft. Bei diesem in Ruslsand sehr populären und völlig legalen taktischen Geländesport, sollen sie sich das taktische Know-How angeeignet haben, so der Geheimdienst.

 

 

 

Freunde der Betroffenen rufen derweil zur Teilnahme an internationalen Kampganen zur Unterstützung der von Repression Betroffenen auf. In der sibirischen Stadt Tomsk werden seit dem 05. Februar Einzelkundgebungen vor dem Bürgermeisterhaus gehalten. Versammlungen mit mehr als drei Personen wurden ihnen nicht genehmigt. Gleichzeitig werden Kundgebungen der nationalistisch-patriotischen pro-Putin Organisation namens NOD (Nationale Befreiungsbewegung; russ.: Национально- освободительное движение), die für die Bestrafung der Betroffenen ist, erlaubt.

 

 

 

Mehr Infos auf deutsch:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1077990.festnahmen-in-russland-wegen-terrorverdachts-antifaschisten-berichten-von-folter-durch-geheimdienst.html

 

https://jungle.world/artikel/2018/06/foltervorwuerfe-von-antifaschisten
https://avtonom.org/de/news/airsoft-der-pensaer-fall-des-terrorismus

 

Mehr Infos auf englisch:

 

https://avtonom.org/en/news/support-anarchist-and-antifa-prisoners-stpetersburg

 

https://avtonom.org/en/news/arrests-and-searches-regard-anarchists-and-antifascists-stpetersburg

 

https://avtonom.org/en/news/airsoft-penza-terrorism-case
https://www.youtube.com/watch?v=Z2DiUu2KYms – sehr aktuelles Interview mit Moskauer Unterstützer

 

Mehr Infos auf russisch:

 

https://www.novayagazeta.ru/articles/2018/02/02/75366-zvenya-odnoy-seti

 

http://tv2.today/News/V-tomske-otkazali-v-provedenii-piketa-antifashizm--ne-prestuplenie

 

https://zona.media/article/2018/01/30/terror-sizo

 

https://zona.media/article/2018/02/01/kacheli

 

https://vk.com/nod_spblo?w=wall-64024736_20467

 

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