Hausdurchsuchung im Erzgebirge – es gibt kein ruhiges Hinterland.
Gestern kam es in Schwarzenberg, der „Perle des Erzgebirges“, zu einer Hausdurchsuchung im einzigen linksalternativen Wohnprojekt der Region.
Das LKA ermittelt wegen Sachbeschädigung durch Plakatierung sowie Schriftzüge in Schwarzenberg und Aue - Bad Schlema. Im Zusammenhang mit der Demonstration „Schicht im Schacht“ in Zwönitz vom 31.07.2021, wird nach Laptops, Computer, USB-Sticks, Telefonen, roten Sprühdosen sowie Plakaten dieser Demo gesucht. Der Durchsuchungsbeschluss richtete sich nur gegen 1 Person. Durchsucht wurde aber das ganze Haus, samt aller Wohnungen, welche sich die gleiche Anschrift teilen – weil es sich „um ein alternatives Wohnprojekt, ohne abgrenzbare bzw. zuordenbare Wohneinheiten handelt“, so die Begründung auf dem Beschluss (…) Es stehen Namen an den Türen (...)
Mit von der Partie waren außerdem das Bauamt, das Gewerbeamt sowie die Stadtwerke, diese wurden während der Durchsuchung hinzugezogen, so dass keine Person aus dem Wohnprojekt dabei sein konnte, als weitere Räumlichkeiten durchsucht wurden, die in Vereinsbesitz sind und es somit den Vereinsvorstand an der Seite gebraucht hätte.
Vor Ort und bei jeder Durchsuchung waren außerdem selbst ernannte „unabhängige Zeugen“. Eine Person aus der Stadtverwaltung Schwarzenberg und der Chef des Ordnungsamtes. Dieser war selbst dabei, als 2018 eine ebenfalls dubiose Begehung der Vereinsräume vom Bauaufsichtsamt und Ordnungsamt wegen Brandschutz-Gefahr durchgeführt wurde mit der Feststellung, es bestehe keine konkrete Gefahr oder Handlungsbedarf.. Wie diese Personen unabhängige Zeugen sein können, ist uns schleierhaft.
Diese Schikane hatte nur ein Ziel – das durchleuchten, aufspüren und zerschlagen linker Strukturen. Ermittlungen gegen 1 Person und das Durchsuchen eines gesamten Hauses mit zahlreichen Wohnungen von Personen des täglichen Lebens, gegen die kein Ermittlungsverfahren läuft. Wenn mal ein Plakat von unbekannt an das Hiesige AfD-Büro geklebt wird, rücken eben die Hundertschaften in das einzige linke Wohnprojekt der Region ein, willkommen im Hinterland. Sie wollen, dass wir in Angst leben, uns nicht mehr raus trauen. Wir nicht mehr politisch aktiv sind. Sie dringen mit Waffen in Wohnungen ein, demütigen Menschen. Ziel dieser Maßnahme ist die Zerstörung von Linken, deren sozialen Gefüge und Netzwerke untereinander.
„Nach all dem läuft man durch die Flure, sieht die aufgebrochenen Schlösser, unzählige Abdrücke von schweren Stiefeln..
Die von den Bullen angebrachten Namen an den Wohnungstüren, direkt unter unseren selbst gemachten..
Das Bild im Kopf – an jeder Ecke im Haus, aller 2 Meter ein Schwein..
Was jetzt bleibt ist die Ohnmacht. Das einzige Gefühl was geblieben ist, im Moment.“
Zeigt euch solidarisch mit den betroffenen Personen, vermeidet Spekulationen!
FINGER WEG VON UNSEREN FREIRÄUMEN!