[DAN] Nazis in Lüchow am 24.02. entgegentreten!

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Für Samstag, den 24.02., hat die NPD-nahe „Bewegung Mecklenburg-Vorpommern gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Mvgida) zu einer Kundgebung in der Innenstadt von Lüchow aufgerufen. Um 14:30 will man sich am Zentralen Omnibusbahnhof treffen, um dort gegen die Errichtung der ersten Moschee in der Region sowie gegen die „Islamisierung unserer Heimat“ zu demonstrieren.

Der Pegida-Ableger, der von eher neonazistischen Kräften gesteuert wurde und wird, war bereits 2015 in seinen Aktivitäten zum Erliegen gekommen. Nun versuchen die Rassist_innen, im von ähnlichen Kartoffelaufläufen weitgehend verschont gebliebenen Wendland aufzuschlagen und wollen dazu über die Landesgrenze expandieren. Anmelder soll laut Elbe-Jeetzel-Zeitung ein Lüchow-Dannenberger sein. Den Vorwand bietet ein Moscheeverein, der gegenwärtig in den Räumlichkeiten des alten Lüchower Bahnhofs sein Gebetshaus einrichtet.

Im Aufruf heißt es konsequent irre: „Der Imam Maher Mouhandes sagt, daß zu seinem Freitagsgebet bis zu 100 Hundert Gläubige kommen. Dafür brauchte es keine Moschee!“. Außerdem wird dem Islam vorgeworfen, er kenne keine Trennung von Kirche und Staat. Dass der Islam überhaupt keine Kirche „kennt“, in Deutschland christliche Kirchen höchstens zu Weihnachten über 100 Besucher_innen anlocken und die Trennung von Staat und Religion eine Errungenschaft der Neuzeit ist, die der Islam des siebten Jahrhunderts genau so wenig kannte wie das Christentum des ersten – nur kleine Hinweise darauf, dass hier brodelnder Rassismus unter dem Deckmantel der angeblichen Islamkritik versteckt werden soll. Staat und Verwaltung, Rechtsprechung, Kunst und Kultur und auch die Wissenschaft seien, so der Aufruf weiter, bereits vom Islam beherrscht, doch trotz der massiven und alles unterdrückenden Vorherrschaft der Muslime in Deutschland schafft es „Mvgida“, einige wenige Todesmutige zu einer öffentlichen Versammlung nach Lüchow aufzurufen.

Wir werden uns genau ansehen, wer es wagt, der Kirche des Mohammed mitten in seinem eigenen Territorium vor die Füße zu spucken. Rassistische Hetze werden wir in Lüchow entsprechend lautstark begleiten. Wir rufen alle Menschen in Lüchow-Dannenberg dazu auf, am Samstag ab 14 Uhr auf dem Omnibusbahnhof Präsenz zu zeigen und den Nazis klarzumachen, dass sie hier keinen Fuß auf die Erde kriegen werden.

 

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