Silvester beim Frauenknast - Justizanstalt Schwarzau

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Um an Silvester solidarische Grüße in den Knast zu schicken, versammelten wir uns am frühen Abend vor der Justizanstalt Schwarzau am Steinfeld (Niederösterreich). Dort sind hauptsächlich Frauen, bzw weiblich gelesene Personen untergebracht, und nur wenige Männer, bzw männlich gelesene Personen. Es gibt dort eine Mutter-Kind-Abteilung mit knasteigenem Kindergarten und sogar einen Streichelzoo. So will sich der Staat und das Knastsystem menschenfreundlich geben.

Schnell waren ein paar Transpis mit Grußworten über die Innenseite der Mauern gehängt. Es trennten uns etwa 25 Meter von einem Trakt mit vergitterten Fenstern. Wir konnten Fernseher, Musik und Stimmen hören. Also zückten wir das Megaphon und teilten den Gefangenen mit, was wir von der Knastgesellschaft halten.

Einige Gefangene riefen uns freudig zu und feuerten unsere Parolen an. Wir waren sehr gerührt.
Zum Abschied gabs noch ein wenig Musik über die Mauer.

Knast gaukelt vor, soziale Konflikte zu lösen, doch schützt stattdessen nur die gegenwärtigen kapitalistischen, rassistischen und patriarchalen Verhältnisse. Wir sind unserer Konflikte enteignet. Die Kontrolle behält der Staat, und dessen Antwort ist immer Strafe, anstatt sich um Lösungen zu bemühen. So bleiben unsere Konflikte nicht nur ungelöst, sondern multiplizieren sich zu einer Kettenreaktion weiterer Probleme

Wir wollen keine "modernen", "kinderfreundlichen" Knäste, wir wollen GAR KEINE Knäste.

Patriachat zermalmen, Staat und Knast auf den Schrottplatz der Geschichte!

Für eine Welt fernab der bestehenden Verhältnisse!

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