er Infoladen (Magdeburg, A.Puschkinstraße) besucht die S IMMO Germany GmbH, Lützowufer 26, 10787 Berlin

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Besuch bei der S Immo Germany GmbH Infoladen Magdeburg A.Puschkinstrasse 20 Mietvertrag

Am Donnerstag den 14.12.17 sind wir nach Berlin gefahren, um der Verwaltungsfirma S IMMO einen Besuch abzustatten. Besagte Firma sträubt sich Verhandlungen, zur Verlängerung des Mietvertrages des Sozialen Zentrums, zu führen. So machten sich dann insgesamt 13 Menschen auf den Weg in das S IMMO Büro am Lüzowufer 26 (Berlin Mitte), um mal nett zu fragen, wieso sie den Mietvertrag nicht verlängern wollen und auch nicht zu weiteren Verhandlungen bereit sind. Die entsetzten Gesichter der S IMMO Angestellten und der fluchtartige Rückzug des Geschäftsführers in sein Büro, hinterließen bei den mitgereisten Freunden des Infoladens eine gewisse Freude. Auf die Frage, weshalb es keine Verhandlungen zur Verlängerung des Mietvertrages gibt, war nur zu erfahren, dass es nötig gewesen wäre schriftlich einen Termin zu vereinbaren, um ein Gespräch zu führen. Mehr hatten wir uns allerdings auch nicht erwartet und so wurden die Räumlichkeiten nach ausgiebiger Plünderung der ausliegenden Süßigkeiten wieder verlassen. Anschliessend wurde noch eine Runde um den Block gedreht, der ein oder andere Flyer an den Mensch und Aufkleber an den Laternenpfeiler gebracht. Zu guter Letzt wurde das Gebäude mit einem Redebeitrag beschallt, was auch einige interessierte Blicke aus dem S IMMO Büro selbst, den angrenzenden Büroräumen und von vorbeilaufenden Menschen hervorrief. Nach dem Aufnehmen von ein Paar Fotos wurde dann geschlossen die Heimreise angetreten.

Als Fazit ziehen wir, dass der direkte Besuch von Menschen die sonst dass unpersönliche Briefeschreiben als Kommunikationsmittel für sich nutzen, nicht unbedingt greifbare Erfolge in Bezug auf die konkrete Situation bringt, aber der S IMMO hat es auf jeden Fall gezeigt, dass hinter dem Laden tatsächlich Menschen stehen, welche sich nicht durch ein Paar geschriebene Briefe ruhigstellen lassen. Außerdem wurde deutlich, dass der reguläre Ablauf ihres Bürobetriebes gestört werden könnte, wenn sich in Sachen Mietvertrag/Infoladen etc. nichts ändert.

Um so wichtiger wäre es also bei folgenden Aktionen z.B. in Berlin, aber auch bei der Demo am 31.03.18 in Magdeburg möglichst viele Menschen auf die Strasse zu bekommen und somit ein starkes Zeichen gegen die Verdrängung aus unsern Kiezen und die Spekulation mit unserem Grundrecht auf wohnen, zu setzen.

In diesem Sinne achtet auf Ankündigungen und zeigt euch solidarisch!

INFOLADEN BLEIBT! WIR BLEIBEN ALLE! STADTFELD BLEIBT PROLETARISCH!

 

Zur S Immo AG.

Am 19. Oktober 1987 startete das erste börsennotierte Immobilien-Wertpapier Österreichs an der Wiener Börse. Anfangs lief das Papier unter den Namen Die Erste Immobilien Aktie. Durch die Fusion mit der Sparkassen Immobilien Anlagen AG entstand der heutige Name S Immo AG.

2015 besaß diese Aktiengesellschaft etwa 2 Milliarden Euro an Immobilienvermögen. Ihren Jahresüberschuss 2016 konnten sie auf 204,3 Millionen erhöhen. Das diese Steigerung nur durch Spekulationsgeschäfte erreicht werden konnte zeigt sich dadurch das die Einnahmen durch Mieterlöse 118,2 Millionen Euro betragen. Im selben Jahr verkauft aber S Immo rund 1.500 Wohnnungen in Berlin und Hamburg (flächenmäßig etwa rund ein Drittel des deutschen Wohnportfolios). Durch diesen Verkauf waren es laut Vorstandsvorsitzende Ernst Vejdovszky das beste Jahr der Unternehmensgeschichte.
Das deutsche Tochterunternehmen S IMMO Germany, welche die Geschäfte in Deutschland leitet, ist trotz der Verkäufe weiter auf Expansionskurs. Ihr Ziel ist aber nicht die Ballungsräume sondern laut Geschäftsführer der S IMMO Germany Daniel Kaboth „mittelgroße deutsche Städte, wo noch schöne Renditen zu erzielen wären“. Ihr Fokus liegt dabei auf Städten mit Universiäten. Denn gerade dort können sie sich 1-3 Raum Wohnungen aneignen und billig aufwerten.

Wie z.b. Leipzig und Magdeburg. Dort werden im „Szene Kiez“ billige Häuser gekauft und ohne großen Aufwand schlecht saniert. Die ersten Leidtragenden dieser Mechanismen sind Menschen ohne reguläre Arbeit. Aber auch die Leute die eine Arbeit haben müssen immer mehr für ihren Wohnraum zahlen bis sie es nicht mehr schaffen.

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