(München) Feministischer Hausbesuch bei BAMF-Chef

 

Am gestrigen 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wurde dem Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhard Sommer, in München ein Hausbesuch abgestattet. In den frühen Morgenstunden zogen Feministinnen im Münchner Norden zum Christoph-von-Gauck-Platz 14 um Hans-Eckhard Sommer, der Frauen an Gewalttäter ausliefert, zu zeigen wie es sich anfühlt angstvoll aus dem Schlaf gerissen zu werden. Denn diese Angst fügt er tagtäglich Geflüchteten zu und daran scheint er auch noch Spaß zu haben.

 

 

 

Sommer ist Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge BAMF und CSU-Mitglied. Sommer sieht sich selbst als „Hardliner“ gegen Geflüchtete. Sein BAMF verweigert vielen Frauen, die aus anderen Ländern vor Genitalverstümmelung, Sklaverei, Zwangsprostitution, Vergewaltigung und anderer Männergewalt geflüchtet sind, systematisch den notwendigen Schutz vor Verfolgung! Das BAMF gibt diese Frauen zur Abschiebung frei, zurück in die Verhältnisse und die Fänge ihrer Peiniger, wo ihnen sexuelle Gewalt und sogar Tod drohen. Ob Genitalverstümmelung in Somalia, Zwangsprostitution in Nigeria, Obdachlosigkeit von Müttern mit Kindern, Gewalt und Verfolgung in Sierra Leone - Das BAMF leugnet regelmäßig die Gefahr für die Frauen. In Ablehnungsbescheiden steht, sie könnten sich ja verstecken.

 

In den deutschen Flüchtlingslagern werden Frauen und Mädchen nicht vor sexuellen Übergriffen und Retraumatisierung geschützt. Sie dürfen ihre Zimmer und Duschen nicht abschließen. Sexuelle Übergriffe sind alltäglich.

 

Geflüchtete Frauen müssen in Asylprozessen gegen das BAMF öffentlich detailliert die Gewalt schildern, die ihnen angetan wurde. Dabei hat die Frauenbewegung erkämpft, dass Opfer in Vergewaltigungsprozessen geschützt per Video vernommen werden. Dieses Recht wird geflüchteten Frauen verweigert!

 

 

 

Diese Aktion richtet sich symbolisch gegen ein System, dass Frauen nicht vor Gewalt schützt. Ob 14 600 fehlende Frauenhausplätze in Deutschland oder die menschenverachtende Politik gegen geflüchtete Frauen: Uns reicht es! Das Patriarchat zerschlägt sich nicht von allein. Wir müssen den Kampf dagegen selbst aufnehmen. Der Hausbesuch fand auch in Solidarität mit den Geflüchteten aus Sierra Leone statt, die seit einigen Wochen in München ein Protestcamp abhalten, an dem sich auch einige geflüchtete Frauen mit ihren Kindern beteiligen.

 

 

 

Hans-Eckhard Sommer ist Mittäter in einem System, das Frauen Gewalt aussetzt. Er ist verantwortlich dafür, dass geflüchtete Frauen keinen Schutz vor sexueller Gewalt bekommen und den Tätern wieder ausgeliefert werden. Deswegen gehört Sommer aus seiner Anonymität gerissen. Stoppt Hans-Eckhard Sommer, stoppt alle Abschiebungen! – Schutz und Bleiberecht für alle geflüchteten Frauen! - Hoch die internationale Solidarität!

 

 

 

Keine Auslieferung von Frauen an Gewalttäter!

 

 

 

 

 

 

 

 

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