[Nbg] Neues aus dem Spenglerhof – Bericht

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Im Mai dieses Jahres erhielten die MieterInnen der Spenglerstraße die Kündigung ihrer Gärten durch den berüchtigten Immohai Vonovia um den Grund zu bebauen (wir berichteten). Nachdem mit einem Protestgrillen die Nachbarschaft und die Presse informiert wurden, begannen die MieterInnen mit einer Unterschriftensammlung im Viertel. In den örtlichen Kneipen und Läden beim Bäcker, Arzt und Metzger konnten sich andere BewohnerInnen solidarisch zeigen und das Anliegen unterstützen. Gefordert wurde von der vonovia die Rücknahme der Kündigung und von der Stadt Nürnberg, den Bau nicht zu genehmigen. Über 500 Menschen unterzeichneten den Aufruf bis heute. Nach wie vor gibt es im Palais Schaumburg, im Palmengarten und im Stadtteilladen Schwarze Katze die Möglichkeit, die MieterInnen in ihren Forderungen zu unterstützen.

Neues aus dem Spenglerhof – Bericht

Im Mai dieses Jahres erhielten die MieterInnen der Spenglerstraße die Kündigung ihrer Gärten durch den berüchtigten Immohai Vonovia um den Grund zu bebauen (wir berichteten). Nachdem mit einem Protestgrillen die Nachbarschaft und die Presse informiert wurden, begannen die MieterInnen mit einer Unterschriftensammlung im Viertel. In den örtlichen Kneipen und Läden beim Bäcker, Arzt und Metzger konnten sich andere BewohnerInnen solidarisch zeigen und das Anliegen unterstützen. Gefordert wurde von der vonovia die Rücknahme der Kündigung und von der Stadt Nürnberg, den Bau nicht zu genehmigen. Über 500 Menschen unterzeichneten den Aufruf bis heute. Nach wie vor gibt es im Palais Schaumburg, im Palmengarten und im Stadtteilladen Schwarze Katze die Möglichkeit, die MieterInnen in ihren Forderungen zu unterstützen.

Am Montag, den 16. Oktober sollten diese Unterschriften der vonovia übergeben werden. Die AktivistInnen zogen mit Gartenmöbeln, Transparent und Gießkannen bewaffnet zur Konzernverwaltung im Südwestpark und übernahmen dort symbolisch den Vorplatz vor dem Konzerngebäude. Wohin soll man auch wenn das Grün vor der Haustür zubetoniert werden soll? Personell unterstützt wurden sie auch von AktivistInnen der Initiative Mietenwahnsinn stoppen und Mieter helfen Mietern. Innen erklärte man, niemand hier sei zuständig, niemand gab Auskunft, niemand nahm die Unterschriften entgegen. Der Bayerische Rundfunk, der die Protestierenden begleitete, konnte so einen guten Eindruck der Konzernpolitik den MieterInnen gegenüber, gewinnen.

Weiter ging es dann beim Baureferat der Stadt Nürnberg, wo sich zunächst dasselbe Spiel abzeichnete: keiner zuständig, keine Information, keine Ahnung. Nur der Beharrlichkeit der MieterInnen war es zu verdanken, letztlich doch noch mit der Leitung zu sprechen und die Unterschriften übergeben zu können.

Der öffentliche Druck zeigte seine Wirkung: nur kurze Zeit später wurde ein „Informationsgespräch“ durch die vonovia für die MieterInnen anberaumt. Am Montag, den 23. Oktober versammelten sich die NachbarInnen vor dem Haus, gespannt, was die beiden Damen und der Herr der Regionalleitung ihnen zu sagen hätten. Die Vertreterin der Nürnberger Nachrichten wurde erst einmal weggeschickt – schlechte Presse hat die vonovia scheinbar genug. Durch Druck konnte zumindest erreicht werden, dass eine Vertreterin der Initiative Mietenwahnsinn stoppen und eine von Mieter helfen Mietern als Zeuginnen bleiben konnten. Neue Informationen hielt das Gespräch nicht bereit. Das Pseudo-Zugeständnis, die Gärten noch bis zum Sommer 2018 nutzen zu können, ist kein Entgegenkommen, sondern Folge der juristischen Fehler, die der Dax-Konzern bei den Kündigungen gemacht hat. Beim Thema der Mitsprache machten die vonovia-VertreterInnen klar, dass es diese für die MieterInnen nicht gäbe. Es werde in Zusammenwirken mit der Stadt Nürnberg gebaut. So oder so. Die Gärten, auf denen nicht gebaut wird, sollen Parkplätzen weichen – oder vielleicht doch Tiefgaragen – da wollen sie sich nicht festlegen. Letztlich brachten es die MieterInnen auf den Punkt: „Euch geht`s nur um Kohle, Gewinne, Profite!“. Sie legen am Schluss ja doch nur die Baupläne hin und zeigen uns, was schon längst beschlossene Sache ist.“ „Darüber haben Sie keine Minute nachgedacht, was das für uns bedeutet!“ „Das wird hier doch kein sozialer Wohnraum. Das wirkt sich doch letzten Endes auch auf unsere Mieten aus.“

 

Die MieterInnen bleiben kämpferisch – wir auch! Im gesamten Stadtteil haben wir Flyer verteilt, die über die Situation im Spenglerhof, die Machenschaften der vonovia und der Stadt Nürnberg aufklären. Wir werden die MieterInnen weiter aktiv unterstützen. Vonovia und Konsorten raus aus Gostenhof! Keine Profite mit der Miete! Wohnraum vergesellschaften!

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