[KA] Solidarität mit dem Widerstand im Dannerröder Forst

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 Klimagerechtigkeits-Aktivist*innen aus Karlsruhe wollen sich mit allen Kräften, die im Danneröder Forst Widerstand gegen die Rodung organisieren, solidarisch zeigen.

Seit Anfang Oktober werden in Hessen Wälder gerodet, um Platz für den Ausbau der Autobahn A49 zu schaffen. Im Maulbacher Wald und im Herren(los) Wald ist die Rodung bereits abgeschlossen oder in vollem Gange und nun steht auch die Räumung und Rodung im Danneröder Forst (Danni) kurz bevor. Der Ausbau der A49 bringt nicht nur noch mehr Verkehr und noch mehr Luftverschmutzung und CO2 Emissionen mit sich, sondern ebenso die Zerstörung dieser Wälder. Gerade wenn wir versuchen die Klimakatastrophe aufzuhalten, ist eine Verkehrswende daher dringend notwendig. Etwa 30% der europäischen CO2-Emissionen kommen aus dem Verkehrsbereich, zum allergrößten Teil aus dem Straßenverkehr.

 

 

Schon lange ist bekannt, dass die A49 in Hessen ausgebaut werden soll. Und genauso lange regt sich dagegen der Widerstand vor Ort. Der Hauptgrund für den Ausbau der Autobahn ist der Standort der Firma Ferrero (Nutella, Kinderschokoloade etc.) südlich des Dannis. Durch den Ausbau würde die Firma wenige Minuten Transportzeit einsparen, deshalb setzt sich das Unternehmen seit Jahren für den Bau ein und spendet hohe Beträge an die CDU, die in Hessen mit den Grünen regiert.

 

Das Projekt wird versucht von der Landesregierung schönzureden. So wird argumentiert, dass der Verkehr in den anliegenden Dörfern entlastet würde. Das ist aber nicht haltbar, wie Untersuchungen ergeben haben. Im Gegensatz erhöht sich das Verkehrsaufkommen durch den Bau der Autobahn viel eher. Insbesondere so lange das Schienennetz für Güter und Personenverkehr nicht besser und günstiger gemacht wird.
Dass aber immer noch Autobahnen gebaut werden und nicht stattdessen mehr Verkehr auf die Schiene verlegt wird, liegt nicht an Unwissenheit oder Inkompetenz der Politik. Vielmehr bestimmen die Wirtschaftsinteressen diese Politik. Und wie wir im Danni sehen können, steht der Staat eben nicht auf der Seite der Menschen und der Natur, sondern setzt die Profitinteressen der Konzerne durch.

 

Seit Jahren gibt es aktive Bürger*innen vor Ort, die sich gegen die Abholzung der Wälder und den Bau der A49 zur Wehr setzen – die Solidarität der Menschen vor Ort mit den Aktivist*innen im Danni und den angrenzenden Wäldern ist groß. Aktivist*innen vor Ort leisten beeindruckenden und vielfältigen Widerstand. Von Baumhäuser, Barrikaden und Widerstand gegen die Polizei, die mit äußerster Härte und gewaltvoll die Profitinteressen und damit die Rodung durchzusetzen versuchen.

 

Wenn wir wirkliche Klimagerechtigkeit wollen, müssen wir sie uns selbst erkämpfen. Deshalb müssen wir uns zusammenschließen, uns organisieren und kontinuierlich dafür streiten. Ein erster Schritt ist es, sich für den Danni einzusetzen, denn der weitere Verlauf der Rodung hängt vom Widerstand der Klimagerechtigkeitsbewegung ab. Es liegt auch an uns ob der Danni bleibt oder nicht.

 

Deshalb unterstützen wir den Widerstand im Dannenröder Wald.

 

Wald statt Asphalt – Danni bleibt!

 

Kommt mit uns auf die Straße! Am Sonntag in Stuttgart und am Dienstag in Karlsruhe wollen wir dem Widerstand im Danni und bei uns Ausdruck verleihen.

 

Stuttgart, 15.11. 14 Uhr Marienplatz – Kundgebung „Keine Rodung für Konzerninteressen“

 

Karlsruhe 17.11. 17 Uhr Friedrichsplatz – „Beats against streets“

 

 

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