Versicherungen werben mit Angeboten, im Internet Zensur auszuüben

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Der Journalist und Blogger Thomas Knüwer schrieb im September 2016, dass er elektronische Post von der Schufa bekam - mit einer Aufforderung den Namen aus einem Beitrag aus dem Jahr 2007 (http://www.indiskretionehrensache.de/2007/01/orgien-beim-bauer-verlag/) zu löschen.

Warum meldet sich die Schufa mit diesem merkwürdigen Anliegen? Der Journalist recherchierte und es kam folgendes heraus: Nicht die Schufa hat diese Email geschrieben, sondern der Dienstleister Affinion International, der für die Schufa tätig ist. "Doch jener Dienstleister", so schreibt Knüwer in seinem Blog, "arbeitet auch für mehrere große Versicherungen, die ein Produkt anbieten, dessen Seriösität ich anzweifeln möchte. Sie offerieren gegen Artikel im Netz anzugehen, die dem Kunden nicht gefallen." (http://www.indiskretionehrensache.de/2016/09/drueckermail/)

Die Versicherungen werben für das eigene Angebot, Artikel im Internet zensieren zu lassen, wenn sie einer Person, die dafür zahlt, nicht gefallen. "Diese Methoden also haben allein das Ziel, unabhängige Autoren zu ängstigen", analysiert der Blogger. "Noch viel schlimmer aber ist natürlich, dass namhafte Versicherungen ein solch halbseidenes Geschäftsmodell anbieten".

Geschäftsführer des Dienstleisters Affinion International ist übrigens ein Herr Johan van der Sluis. Was für ein Zufall. Das ist genau der Name, den Herr Knüwer aus dem o.g. Beitrag aus dem Jahr 2007 tilgen sollte.

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