Jean-Claude Juncker – ein Opferlamm?

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Wirtschaftskrise, Einwanderungskrise, Brexit – dies alles verschärft die ohnehin komplizierte Situation in Europa immer mehr. Und der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hat alles auszubaden. Die Osteuropäer fordern sogar seinen Rücktritt.

Heute wie nie ist die Getrenntheit innerhalb Europas zu sehen. Das Schiff "Einheit" ist auf ein Riff aufgelaufen und sinkt nun langsam aber sicher. Statt sich vor vielen Herausforderungen zu vereinigen, entfremden sich die EU-Staaten schnell. Es ist klar, dass die Bewältigung der inneren Krise und ein weiterer Versuch zur Vereinigung politische Opfer gewiss fordern.
Wer könnte eigentlich zu einem Opferlamm werden? Es ist durchaus möglich, dass es EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wird. Denn viele EU-Länder insbesondere die osteuropäischen sind mit seiner Politik sehr unzufrieden. Der tschechische Außenminister, Lubomir Zaoralek, sagte, Juncker sei derzeit "nicht der richtige Mann für den Job".

Tschechien fordert Rücktritt von Kommissionschef Juncker

Polen und Deutschland sind auch wenig von der Tätigkeit von Jean-Claude Juncker erbaut, obwohl es Kanzlerin Merkel ist, die ihm zum Amt des EU-Kommissionspräsidenten verholfen hat. Die deutschen Massenmedien, die die chronische Trunksucht und andere Krankheiten von Juncker besprochen hatten, berichteten vor kurzem, dass der erste Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, seinen Chef ersetzen könne. Doch änderten sich wohl die Pläne Berlins. Deutschland, Polen und Litauen besprechen nun die Kandidatur eines litauischen Politikers für das Amt.

Brief an Herrn Kirkilas

Ob Jean-Claude Juncker seinen Posten bis zum Jahre 2019 behält, werden wir sehen. Aber die Tatsache, dass Berlin, Warschau und Vilnius wichtige Entscheidungen hinter dem Rücken anderer Partner besprechen, macht ihnen wenig Ehre und dient der europäischen Einheit kaum.

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