Mutmaßlich rechte Security in Geflüchtetenunterkunft

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Potsdam: Unter Quärantäne gestellte Geflüchtete werden durch Sicherheitsfirma mit Sitz in Werder (Havel) überwacht, deren Inhaber seine neonazistische Gesinnung im Internet zur Schau stellt. In der Gemeinschaftsunterkunft in der Zeppelinstraße 55 in Potsdam wurde ein Fall von Infizierung mit dem Corona-Virus bekannt, seit dem gilt dort Quarantäne für alle Bewohner*innen.

 

Die Unterkunft wird nun von der Security-Firma L&S Sicherheits Dienst GmbH mit Sitz in Werder (Havel) bewacht. Die Aufgabe der Sicherheitsangestellten ist es, dafür zu sorgen, dass die Bewohner*innen die Unterkunft nicht verlassen. Geschäftsführer der Sicherheitsfirma ist der Familienvater Dennis Lots aus Werder (Havel). Auf seinem privaten Facebook-Profil finden sich unter anderem Likes für die AfD-Bundestagsfraktion sowie die Seite “Es sind Tatsachen! Es hat nichts mit Hass und Rassismus zu tun”, welche rassistische und völkische Inhalte propagiert. Beim durchschauen des Facebook-Feeds von Dennis Lots stößt man regelmäßig auf geteilte Inhalte der AfD oder Posts mit verschwörungsideologischen, asylfeindlichen und geschichtsrevisionistischen Inhalten. Besonders perfide wirken Lots rassistische Postings vor dem Hintergrund der Einsatzstelle seiner Firma: etwa ein Bild mit der Inschrift “Deutschland lag in Schutt und Asche. Aber unsere Vorfahren sind nicht geflüchtet! Sie haben unser Land wieder aufgebaut, jedoch nicht um es Islamisten und Sozialtouristen zu überlassen” oder “Kriminelle Flüchtlinge ziehen in unsere Nachbarschaft: Wir haben Angst um unsere Kinder”.

 

Neben diesen geteilten Inhalten deutet die äußere Erscheinung der weiteren eingesetzten Sicherheitsmitarbeiter desweiteren darauf hin, dass die Stadt Potsdam Personen mit einer neonazistischen Gesinnung zur Überwachung einer Unterkunft für geflüchtete Menschen einsetzt. Selbst wenn Sicherheitsunternehmen wiederum Subunternehmen beschäftigen, wie es bei den Vorfällen im Staudenhof 2018 der Fall war, stellt sich die Frage, in wie weit die Stadt Potsdam vertraglich dafür Sorge tragen muss, dass die Verantwortung auf die Vertragspartner*innen und etwaige Subunternehmen übergeht.

 

 

 

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Ergänzungen

 

Rechtsextremer Sicherheitsdienst sollte Asyl-Quarantäne in Potsdam sicherstellen: Firma wehrt sich (11.04.20)

 

https://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Rechtsextremer-Security-sollte-Asyl-Quarantaene-in-Potsdam-sicherstellen