(HH) - Hurra, hurra, das Arbeitsamt brennt!

In der Nacht zum 1.1. sind wir ohne Termin zur Agentur für Arbeit in Altona-Nord in der Kieler Straße gekommen. Statt uns artig eine Nummer zu ziehen und uns von Mitarbeiter*innen und Struktur des Hauses schikanieren zu lassen, haben wir mit Hämmern einige Scheiben des Jobcenters zerstört und - um sicher zu gehen, dass der Betrieb möglichst lange gestört wird - Brandsätze reingeworfen.

Das Jobcenter und die Agentur für Arbeit sind Teil des selben Apparates, der Menschen nach ökonomischer Verwertbarkeit einteilt. Im Jobcenter werden jene sanktioniert, die nicht in ein System von Arbeitszwang und Ausbeutung passen können oder wollen. Durch das Vorenthalten von Leistungen und permanenten Druck auf die Bezieher*innen, sollen Menschen nicht nur dazu gebracht werden, jede noch so unappetitliche Arbeit anzunehmen. Es soll gleichzeitig eine Linie gezogen werden. Eine Linie, die aufzeigt, wer normal ist und wer nicht. Wer dazu gehört und wer nicht.

Dabei richten sich Agentur für Arbeit und Jobcenter nicht nur an die Bezieher*innen. Sie richten sich eben auch an die Arbeitenden, in dem sie als Damoklesschwert der Arbeitslosigkeit aufzeigen, mit welcher Behandlung sie zu rechnen haben, wenn sie den "Spielregeln" der Arbeitswelt nicht gehorchen.  

Wir blicken auf ein bewegtes Jahr 2019 zurück. Mit dem Angriff auf die Agentur für Arbeit starten wir das Jahr 2020 wie das letzte beendet wurde: Wütend und kämpferisch.

In der Hoffnung dass das Feuer im Arbeitsamt bis über die Mauern des Knast am Holstenglacis zu sehen war, schicken wir solidarische Grüße an die 3 von der Parkbank. Ihr Prozess beginnt am 8.1.2020 um 13Uhr im Gericht am Holstenglacis. Kommt vorbei und zeigt euch solidarisch.

Freiheit für alle Gefangenen!
Für die soziale Revolte!
Für ein kämpferisches 2020!

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Ergänzungen

Politische Angriffe in Hamburg: In der Silvesternacht sind mehrere Scheiben der Agentur für Arbeit an der Kieler Straße eingeschlagen worden. Der oder die Täter warfen mutmaßlich Feuerwerkskörper in das Gebäude und sind nun flüchtig. Der Staatsschutz ermittelt – es ist nicht der einzige neue Fall, den er zu bearbeiten hat.

„Dieses Objekt wird videoüberwacht“ steht auf einem Schild an der Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes in Altona-Nord. Offenbar nicht abschreckend genug für die Urheber der zerstörerischen Gewalt: Mindestens zwei Scheiben wurden im Souterrain eingeschlagen, laut Polizei sogar noch Pyrotechnik in einen Raum geworfen, der stark beschädigt wurde. „Das Feuer erlosch selbstständig“, teilte eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag mit.

 

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