Toleranz sexueller Übergriffe in der Linkspartei

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Die Linkspartei bekämpft offiziell sexuelle Belästigung, sexuelle Übergriffe und die Diskriminierung von sexuellen Minderheiten. Intern werden diese Verhaltensweisen mitunter toleriert.

 

In Freiberg/Sachsen findet es der Parteifunktionär Uwe Fankhänel angemessen, sich darüber zu amüsieren dass ein Genosse als Jugendlicher sexuell missbraucht wurde, um sich an dessen betroffener Reaktion zu erfreuen. In der Linkspartei Freiberg gilt so etwas als harmloser Spaß.

Qualifizierte Fachmenschen wie z.B. Organisationen für Betroffene, Wissenschaftler oder der „Unabhängige Beauftragte zu Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung“ sehen es anders. Sie sprechen teilweise von einem schweren Fall von Machtmissbrauch, Instrumentalisierung sexueller Gewalt, einer Retraumatisierung des Betroffenen, einer damit einhergehenden Aktualisierung der Gewalterfahrung und aufgrund des Vorgehens sowie der beabsichtigten Wirkung von einem sexuellen Sekundärübergriff. Es gibt für diesen Vorfall einen Zeugen der diesen ähnlich bewertet wie der Betroffene.

 

Wir sind der Meinung das ein solches Verhalten für einen Politiker (gerade der Linkspartei!) nicht tragbar ist. Dass Uwe Fankhänel sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als etwas amüsantes empfindet, als etwas dass er zu seiner persönlichen Bespaßung instrumentalisieren kann, ist nicht hinnehmbar!

 

Der so handelnde stellvertretende Ortsvorsitzende und Mitglied von Stadt- und Kreisrat der Linkspartei Freiberg nutzte dabei seine Kenntnisse konkreter Details des Missbrauchs um eine größere Wirkung zu erzielen. Ihm war aufgrund dieses Wissens voll und ganz bewusst was er damit erreicht. Laut einem Forschungsprofessor zum Thema „Folgen sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ kann man davon ausgehen, dass Uwe Fankhänel sich dem Betroffenen gegenüber auch einmal ähnlich überlegen und mächtig fühlen wollte wie der frühere Primärtäter.

 

Im Ortsverband Freiberg versucht man die Affäre unter den Teppich zu kehren. Uwe Fankhänel muss sich nicht einmal rechtfertigen. Der Ortsverband betreibt Täterschutz. Die lokalen Funktionäre geben sich unwissend, obwohl der Betroffene auf einer Mitgliederversammlung einen umfangreichen Vortrag über die erfolgte Instrumentalisierung sexueller Gewalt hielt (als Versammlungsleiter dieser Tagung hatte der Ortsvorstand ausgerechnet Uwe Fankhänel eingesetzt). Es kann eigentlich keine Rechtfertigung für sexuelle Übergriffe geben, doch nicht wenige Parteigenossen rechtfertigen das Vorgehen des Parteifunktionärs mit angeblich unpassenden Verhalten des Betroffenen. Dieser sagt dazu: „Seit geraumer Weile musste ich mich in einem Parteigremium immer stärker werdender persönlicher Angriffe mit teilweise homophoben Charakters erwehren. Die Leitung dieses Gremiums erwartete dass ich dies 'über mich ergehen lasse'. Unterstützung gab es keine, statt dessen verharmloste man das Verhalten der Diskriminierenden und ignorierte dass es der Geschäftsordnung widersprach. Es wurde von mir bei diesen persönlichen Angriffen ein wegduckend-hinnehmendes Rollenverhalten gefordert, wie man es bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts von Frauen in Konflikten mit Männern erwartete. Ich ließ mir diese persönlichen Angriffe nicht gefallen und wehrte mich nach Kräften. Das gestehen mir die älteren Genossen nicht zu“.

 

Die Linkspartei verweigert jedoch nicht nur auf Ortsebene die Aufarbeitung. Der Betroffene wendete sich an Funktionsträger auf Kreis-, Landes- und Bundesebene sowie an die AG Queer. „Einige ignorierten das Ganze komplett, einige sprachen zwar ihr Mitgefühl aus, reagierten jedoch nicht mehr als ich sie um Unterstützung in der Angelegenheit bat“. Die Wegschaumentalität ist also nicht nur in einem Ortsverband verbreitet. Auch wenn die Äußerungen dieses lokalen Parteifunktionärs lediglich von geringer Relevanz sind, die Ignoranz der übergeordneten Parteiebenen formieren sich zu einem Gesamtbild einer Partei, welche von vielen Sympathisanten vielleicht zu Unrecht als vermeintlich letzte Trägerin eines emanzipatorischen Weltbildes auf parlamentarischer Ebene betrachtet wird. Die Linkspartei versucht diese Affäre auszusitzen und gaukelt gleichzeitig vor, die Problemlösungskompetenz für genau solche Angelegenheiten zu besitzen.

 

Momentan reagiert die Linkspartei wie die katholische Kirche in der Missbrauchsaffäre. Die Nichtreaktion bei dem sexuellen Sekundärübergriffs Uwe Fankhänels kann als Toleranz seines Verhaltens gewertet werden. Durch dessen Instrumentalisierung sexueller Gewalt und die damit einher gehende Verharmlosung des Problem des sexuellen Missbrauchs (durch die Darstellung als harmloser Spaß) wird zukünftiger sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen indirekt gefördert.

 

Uwe Fankhänel hat einen sexuellen Sekundärübergriff begangen. Dieser ist gravierend, es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zu einem sexuellen Primärübergriff in Form der direkten Ausübung sexueller Gewalt (auch wenn die Motivation für den Übergriff dieselbe war, siehe oben). Ob Uwe Fankhänel in der Vergangenheit selbst aktiv sexuell missbrauchend hat oder dies vorhatte ist nicht bekannt. Dieser Text soll ausdrücklich nicht zur Gewalt aufrufen. Auf die Nennung des Namens des Betroffenen wird bewusst verzichtet. Wegen möglicher Nachahmungstaten enthält der Text keine Einzelheiten der Instrumentalisierung.

 

Das ein Politiker, egal aus welcher Partei, den sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als Spaß versteht, den man zur eigenen Belustigung hemmungslos instrumentalisiert und damit sexuellen Missbrauch über die Verharmlosung fördert. müsste jedoch eigentlich ausreichen um für alle Zeiten politisch erledigt zu sein. Wenn die Freiberger Linkspartei das partout nicht verstehen möchte sollte man ihr dabei helfen.

 

 

Wir fordern deshalb:

 

  1. Uwe Fankhänel sollte von allen Ämtern und Mandate entfernt werden. Die Linkspartei muss sich von dessen Verhalten öffentlich distanzieren.

  2. Die Linkspartei hat diese Angelegenheit grundlegend und umfassend aufarbeiten.

  3. Die Linkspartei schafft in den einzelnen Landesverbänden AnsprechpartnerInnen für Opfer bzw. Betroffene von sexueller Belästigung, sexuellen Übergriffen bzw. von Diskriminierung.

 

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Ergänzungen

 

Der Betroffene ist nicht der erste der in diesem Ortsverband diskriminiert wurde, er hat nur nicht das Weite gesucht, sondern ist geblieben und hat sich gewehrt. Das stehen ihm die „Genossen“ halt nicht zu und sehen in dem Verhalten Fankhänels eine legitime „Züchtigung“, damit der Betroffene seinen „natürlichen Platz“ in der Gemeinschaft „erkennt“. Es scheint als wäre es ganz recht, wenn die selten dazustoßenden kritischen Geister das Weite suchen, weil sie an den Strukturen abprallen. Andere Ortsverbände freuen sich über neue Mitglieder, die sich einbringen, in Diskussionen selbstbewusst agieren können und nicht gleich umfallen, wenn diesen der Wind entgegenbläst. Man misst dort mit doppelten Standards.

 

Während die Linksparteivertreter im Landtag gegen einen rassistischen Zuzugstopp der Stadt Freiberg argumentierten, stimmten deren Vertreter im zuständigen Ausschuss (u.a. Fankhänel) dem geschlossen zu (Einstimmigkeit des Ausschusses wurde berichtet). Bei der Abstimmung über diesen rassistischen Zuzugsstopp enthielten sie sich der Stimme statt dagegen zu stimmen.

 

Wenn sich der Betroffene über strukturelle oder offene Diskriminierung beklagte wurde das belächelt, verharmlost oder eine „sachliche“ Begründung herangezogen und suggeriert, dass die Schuld beim Betroffenen liegt. Später machte man sich diese Mühe nicht mehr. Wenn der Betroffene forderte, dass sich aus der jeweiligen Geschäftsordnung ableitende Mitgliedsrechte auch für ihn gelten sollten riefen Einzelpersonen „Heul doch!“ oder brüllten „dort ist die Tür, wenn es dir nicht passt dann geh!“. Diese offen homophoben Äußerungen werden nicht als Problem empfunden und wurden beschönigt. So ein Verhalten gilt als starke maskuline Reaktion über die man sich freut. Als Ärgernis wird statt dessen empfunden wenn der Betroffene dagegen hält, der hat dass schließlich hinzunehmen.

 

Es klagen nicht nur Schwule sondern auch Frauen über das Mackerverhalten Fankhänels oder seine „Dominanzkommentare“, die er meint äußern zu müssen, wenn jemand außer ihm z.B. in einer Mitgliederversammlung aufgrund von Erfolgen oder Aktivitäten eine starke Position einnimmt oder Fankhänel kritisiert.

 

 

 

Ich bin nicht umsonst aus Freiberg weggezogen.

 

 

 

Jetzt ist die Linkspartei aufgerufen ihre eigenen Verfehlungen zu korrigieren. Charakterschwächen Einzelner gibt es überall, aber der Charakter einer ganzen Organisation zeigt sich, wie sie mit diesen einzelnen Schwächen umgeht. Der kleine Lokalpolitiker wird für die Gesamtpartei zum Problem, weil man ihn gewähren ließ. Durch nichts-tun wird die Sache nicht besser. Spätestens wenn sich die Linke bei der nächsten #metoo-Debatte zu Wort meldet wird man sie daran erinnern das sie auch nicht besser ist.

 

Auf die Verfehlungen anderer hinzuweisen ist äußerst billig, wenn man die gleichen Probleme hat aber nicht sehen möchte. Die LINKE sollte an ihre eigenen Funktionsträger die selben Maßstäbe ansetzen wie sie dass bei Vertretern anderer Organisationen macht.

 

 

Jetzt den richtigen Umgang zu finden wäre eine gute Gelegenheit langfristig Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen. Vielleicht klappt es dann ja auch wieder mit den Wählerstimmen?

 

 

Was ist denn überhaupt passiert? Ich les' hier nur Floskeln und allgemeine Anschuldigungen ohne irgendwelche konkreten Dinge?

Wir werden hier nicht auf Detailfragen eingehen. Es steht alles klar, deutlich und umfangreich da. Warum möchten bei sexuellem Missbrauch oder sexuellen Übergriffen einige unbedingt immer alle Einzelheiten wissen? Wir werden hier niemandem durch Publizierung der Details die Möglichkeit zur Nachahmung geben. Diese Vorgehensweise hat sich aus diesen und weiteren Gründen bei der Berichterstattung über sexuelle Gewalt durchgesetzt.

 

 

 

Auf dem Parteitag 1995 in Hoyerswerda wollten einige Deligierte die „AG Männer in der PDS“ gründen. Sie fühlten sich durch Maßnahmen zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Nachteil. Uwe Fankhänel war davon richtig begeistert.

 

Später konnte man ihn nur mit Mühe davon abhalten einen Antrag einzubringen, dass sich die PDS auf eine Senkung des sexuellen Schutzalters auf 10 Jahre einsetzen sollte.

 

 

Die Sache mit dem genannten Antrag passierte auf dem späteren Landesparteitag in Werdau, nicht auf dem Landesparteitag in Hoyerswerda.

 

Inzwischen unser Text auch die Linkspartei erreicht. Es scheint als hätte sie sich in den letzten Jahren stark zu ihren Ungunsten verändert.

 

Einige sehen in dem Text lediglich Auswüchse eines inzwischen üblichen Machtgerangels um Ämter und Posten. Andere fordern Zusammenhalt nach außen angesichts der Parteikrise, möchten aber nichts tun um die Angelegenheit intern zu regeln (was der Betroffene selbst zunächst über Monate vergeblich versuchte). Die meisten sehen weg wie Bürgerliche bei einem Naziübergriff, behaupten hinterher von nichts gewusst zu haben und betreiben de facto Täterschutz.

 

Mit ihrem Verhalten tätigt die Linkspartei deutliche Selbstaussagen.

Dem Parteiprogramm diametral widersprechende Handlungen und Haltungen werden bei Funktionären hingenommen oder akzeptiert. In anderen (nicht nur linken) Organisationen würde mensch mit einem solchen Verhältnis zum sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen hochgradig rausfliegen. Die Linke zeigt wie wichtig die eigenen Werte in der politischen Praxis sind.

Die Linkspartei gibt sich das öffentliche Bild einer Vorkämpferin für die Rechte sozial schwacher Menschen und bedrängter Minderheiten. Intern schreitet sie nicht ein, wenn mit menschenverachtenden Mitteln innerparteilich aktive Mitglieder verdrängt werden, um fragwürdige Motive zu befriedigen oder sich Vorteile zu verschaffen. Gleichberechtigung von LGBTI ist innerparteilich kein Selbstverständnis sondern ein Gnadenakt auf den mensch verzichtet wenn die Funktionäre das Bedürfnis haben „die Sau rauszulassen“.

Die AG Queer z.B. ignorierte die per Mail erfolgten Anfragen um Unterstützung seitens des Betroffenen, behauptet später mensch hätte keine erhalten und gibt gleichzeitig bekannt dass sie sich „bei sowas“ prinzipiell raushalten. Scheinbar sind die in diesen AGs tätigen Menschen damit ausgelastet ihre Ämter und Mandate verteidigen und in der Öffentlichkeit ein Werte zu predigen die in der Praxis allenfalls Folklore sind. Wir bekommen den Eindruck derartige „Interessenvertretungen“ innerhalb der Partei sind keine AnsprechpartnerInnen für Betroffene sondern lediglich Postenbeschaffungsmaßnahmen für Menschen, die anderweitig leer ausgegangen sind. Die Linkspartei betreibt pink-washing.

 

Man lehnt es in diesem Ortsverband strikt ab sich von dem sexuellen Sekundärübergriff zu distanzieren oder auch nur zu garantieren, dass sich dieses Verhalten nicht wiederholt. Die Tat hat innerparteilich keinerlei negativen Konsequenzen für den Täter, die Folgen für den Betroffenen hat dieser selbstverständlich hinzunehmen. Die Genossen erwarten dass „man sowas über sich ergehen lässt“ (sic!). Es stört nicht der sexuelle Übergriff sondern dass sich der Betroffene darüber redet und sich wehrt. Wie es scheint möchte mensch sich in der Linkspartei einerseits das umfangreiche politische Engagement des Betroffenen erhalten. Andererseits scheinen Parteikader wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen dass man ihn so effektiv aus den Entscheidungsstrukturen verdrängen kann. Dabei nehmen die GenossInnen die Motivation des Täters billigend in Kauf, dass er sich gegenüber dem Betroffenen auch einmal so stark, mächtig und überlegen fühlen wollte wie der ursprünglich missbrauchende Primärtäter.

 

Aus diesen Gründen hat der Betroffene des sexuellen Übergriffs inzwischen die Partei verlassen.

 

„Meine politische Arbeit ist abseits von Wahlkampfzeiten umfangreicher als die des halben Ortsvorstandes zusammengerechnet. Um diese weiter zu führen benötige ich weder ein Amt noch eine Partei“.

 

Unsere Recherche zum Täter Uwe Fankhänel endet damit nicht. Der Kampf geht weiter!

Wir suchen Hinweise auf ähnliche Handlungen Uwe Fankhänels. Es werden an dieser Stelle bewusst nicht die Gerüchte bezüglich der Gründe wiedergeben, wegen der Uwe Fankhänel angeblich überstürzt im Herbst 2018 seine berufliche Tätigkeit als Lehrer in Chemnitz beendete. Aber wir sind natürlich auch sowohl an diesen wie auch an allen anderen Hinweisen interessiert und werden sie bei Bedarf und passender Gelegenheit veröffentlichen sollten diese eine reale Grundlage haben.

Wir entlassen die Linkspartei nicht aus der moralischen Pflicht diesen Übergriff aufzuarbeiten. Sollte der Bedarf an einer Erinnerung bestehen werden wir diesen decken.

 

Nähere Informationen bitte an:

emanzipatorisches-arzgebirg@riseup.net

 

KEIN FUẞBREIT SEXUALTÄTERN!

TÄTERSCHÜTZERN AUF DIE PELLE RÜCKEN!

 

 

 Der Typ ist immer noch im Amt und macht weiter wie bisher. Er tritt noch selbstbewusster und unverfrorener auf. Kein Wunder – aufgrund des Verhaltens der Linkspartei dürfte er sich bestätigt fühlen.

 

Jetzt ist es aber keine Sache der Linkspartei mehr, sondern eine Aufgabe der Zivilgesellschaft. Wenn der Fankhänel nicht gestoppt wird muss sich niemand wundern wenn der Sextäter nicht nur weiter macht und seine Taten immer schlimmer werden. Ich möchte mir gar nicht ausmalen was da alles passieren kann. Dieser Politiker ist eine tickende Zeitbombe. Deshalb muss etwas getan werden. Wer zuschaut und schweigt bestätigt nur den Täter und trägt eine Mitverantwortung für spätere Taten.

 

Damit meine ich selbstverständlich keine Gewalt! Niemand sollte sich auf das Niveau der AfD begeben. Aber in seinem sozialen Arbeits- und Wohnumfeld bzw. die Nachbarn seines Schrebergartens können sozialen Druck aufbauen und z.B. Fragen stellen.

 

„Herr Fankhänel, warum empfinden Sie sexuellen Kindesmissbrauch als etwas spaßiges?“ Wäre eine Variante. „Warum haben Sie es nötig sexuelle Gewalttaten gegenüber Minderjährigen zu instrumentalisieren?“ „Warum wollen stellen sie sich auf das Niveau eines Kinderschänders? Sind das die politischen Werte welche die Linkspartei prägt?“ Die Möglichkeiten sind zahlreich.

 

Natürlich wird er alles leugnen, mit dem Finger auf andere zeigen und seine gebleichte Weste präsentieren, genauso wie er bei seinen zahlreichen politischen Fehlern und Fehleinschätzungen handelt.

 

 

Wir sollten auch nicht ernsthaft annehmen dass Uwe Fankhänel dabei ein besserer Mensch wird. Aber er wird merken wir haben ein Auge auf ihn. Und das wird ihn (hoffentlich!!!) von weiteren und noch schlimmeren Taten abhalten. Seinen Charakter kennen wir ja nun, der ist offenkundig.

 

 

 

 

Es werden hier mehrfach "Gerüchte" erwähnt über die Lehrertätigkeit Uwe Fankhänels 2018.

Fakt ist dass die Chemnitzer Presse im Oktober 2018 über einen Lehrer berichtete, der wegen sexueller Belästigung von Schülern seine Tätigkeit als Lehrer (Seiteneinsteiger) an einer Chemnitzer Schule beenden musste. Der komplette Name wurde nicht genannt sondern mit Uwe F. abgekürzt und als dessen Wohnort Freiberg angegeben. In den Kommentarspalten bei Facebook entbrannte eine Diskussion über die Qualität dieser Form der Berufswahl.

Ob es sich dabei um Uwe Fankhänel handelt ist nicht mit 100%iger Sicherheit bekannt. Fakt ist dass dieser in genau diesem Zeitraum seine soeben erst begonnene Tätigkeit als Lehrer als Seiteneinsteiger in Chemnitz beendete und wieder in der Region Freiberg beruflich tätig wurde.

 

Mit der folgenden Liste soll dokumentiert werden, wie weit der Täterschutz bei dem genannten sexuellen Sekundärübergriff in der Linkspartei verbreitet ist. Sie hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Gliederung erfolgt nach der zeitlichen Kontaktaufnahme des Betroffenen.

  • Dr. Kretzer-Braun ist Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion der Linkspartei Freiberg und damit der Struktur, in welcher der sexuelle Sekundärübergriff stattfand. Sie äußerte im Februar 2019 „so etwas diskutieren wir nicht“ und bestimmte damit die Richtung der Fraktion. Sie hatte dem Betroffenen bereits zuvor untersagt etwas gegen vorhandene homophobe Diskriminierung zu unternehmen und behauptete der Betroffene wäre an dieser Diskriminierung selbst schuld, weil er nicht bereit war diese zu ignorieren.

  • Dr. Tolke, langjähriges Mitglied dieser Fraktion, langjähriger Stadtrat und langjähriges Mitglied des Ortsvortsands, rechtfertigte das Verhalten des Täters u.a., weil der Betroffene sich gegen vorangegangene persönliche homophoben Angriffe zur Wehr gesetzt hat.

  • Dr. Grunke, Ortsvorsitzender, war nach eigener schriftlicher Äußerung unbekannt wo es hier ein Problem geben soll. Er ist der Meinung das bei diesem sexuellen Übergriff beide Seiten aufeinander zu gehen sollten.

  • AG Queer war sowohl als Bundes- wie auch als Landesverband nicht bereit sich zu diesem Sachverhalt zu äußern und ignorierte den Sachverhalt. Mensch ist schließlich voll ausgelastet auf CSD-Partys und Infoständen den Eindruck zu erwecken die Linkspartei geht gegen jede Form der Homophobie vor, denn schließlich muss mensch die auf diesem Engagement aufbauenden Mandate rechtfertigen. Da bleibt dann keine Zeit mehr um reale innerparteiliche Ausgrenzung und Diskriminierung zu bekämpfen.

  • Tändler-Walenta, Kreisvorsitzende des zuständigen Kreisverbandes, eine der Spitzenkandidatinnen zur Landtagswahl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsfraktion nach der Landtagswahl und aufstrebendes Gesicht der Landespartei äußerte sich nach Bekanntwerden des Vorfalls zunächst betroffen. Als sie gebeten wurde den Betroffenen zu unterstützen ignorierte sie den Sachverhalt komplett und widmete sich ihrer beeindruckend schnellen Parteikarriere.

  • MdB Norbert Müller wurde dem Betroffenen daraufhin vom „Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung zu Fragen zu sexuellem Kindesmissbrauch“ (abgekürzt UBSKM; qualifizierte Kreise außerhalb der Partei waren sofort in der Lage dieses Problem in seiner Tragweite zu erfassen) als Ansprechpartner vermittelt. Er reagierte erst nach mehrfacher Intervention des UBSKM. Er äußerte sich zunächst betroffen, versprach Unterstützung, entschuldigte sich später das er aus „Zeitmangel“ nicht unterstützen konnte und ignorierte dann weitere Versuche der Kontaktaufnahme.

  • Ruth Fritzsche, damalig langjähriges Mitglied des Ortsvorstandes Freiberg und Leiterin der Kreisgeschäftsstelle, warf im April 2019 im Beisein des anwesenden Spitzenkandidaten der Landtagswahl Rico Gebhardt dem Betroffenen öffentlich „Treulosigkeit“ vor, weil sich dieser weigerte die Partei wie in den vorangegangenen Jahren im Wahlkampf umfangreich zu unterstützen (und damit dem Täter den Wiedereinzug in seine kommunalpolitischen Ämter zu ermöglichen).

  • Rico Gebhardt, Spitzenkandidat der Linkspartei zur Landtagswahl, wurde anschließend über den Hintergrund des Vorwurfs informiert. Er behauptete im Wahlkampf die Linkspartei würde stets alles gegen Diskriminierung und Ausgrenzung unternehmen. Rico Gebhardt registrierte die Information und ignorierte den sexuellen Übergriff komplett.

  • Cornelia Ernst, sächsische Spitzenkandidatin zur Europawahl, äußerte sich nach Kenntnis des Vorfalls sehr betroffen und schrieb dass es so etwas in der Partei nicht geben darf. Nachdem sie gebeten wurde etwas dagegen zu unternehmen und den Betroffenen zu unterstützen ignorierte sie ihn.

  • Die Mitgliederversammlung des Ortsverbandes der Freiberger Linkspartei wurde seitens des Betroffenen in einem umfangreichen Vortrag informiert. Einige zeigten sich bestürzt, Dr. Tolke verteidigte den Täter Uwe Fankhänel, welcher die Versammlung leitete. Man kam zwar überein das „etwas unternommen werden muss“ - aber erst nach den Wahlen. Der Betroffene warf den Genossen vor dass man die Angelegenheit im Sande verlaufen lassen wolle und genau das geschah dann. Uwe Fankhänel behauptete er würde verleumdet und kündigte großspurig rechtliche Schritte an. Daraufhin wurde er auf das Vorhandensein eines Zeugen angesprochen, der den Sachverhalt ähnlich sieht wie der Betroffene. Der Täter Uwe Fankhänel machte später keinerlei Versuche die großkotzig angekündigten rechtlichen Schritte zu unternehmen.

  • Die AG Queer wurde im September via Facebook in einer Weise von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt, dass die AG diesen registrieren musste. Einzelne äußerten Betroffenheit und das mensch so etwas in der Partei nicht hinnehmen darf, einflussreiche Mitglieder (s.u.) schrieben dass man sich nicht in interne Vorfälle einmischt und tolerierten damit den Übergriff.

  • Phillip Ronneburger, Bundessprecher der AG Queer, lehnte es dabei öffentlich ab sich mit der Sache zu befassen. Trotzdem erwartete er mit einer gewissen Selbstverständlichkeit dass ihm der Betroffene einen „vollständigen“ Blick auf „sämtliche Details“ einschließlich auf den bei dem sexuellen Sekundärübergriff instrumentalisierten Missbrauch gewährt. Der Betroffene weigerte sich diese intimen Details an ihm völlig unbekannte Dritte weiterzugeben und ihnen damit zu ermöglichen ähnliche Sekundärübergriffe zu begehen. Nachdem ihm Empatielosigkeit vorgeworfen und der vojeuristische Blick auf „sämtliche Details“ verwehrt wurde, löschte der Bundessprecher der AG Queer die Diskussion auf Facebook.

Die hier genannten Personen sind lediglich ein Ausschnitt aus dem Kreis der Täterschützenden, aber sie geben eindrucksvoll wieder wie stark sexuelle Übergriffe in der Linkspartei toleriert werden. Auch wird deutlich, dass dieses Problem nicht lediglich in einem kleinen Provinzverband existiert, sondern auch auf Landes- und Bundesebene ignoriert wird. Obwohl dieser sexuelle Übergriff den Grundwerten der Linkspartei komplett zuwider läuft, weigert mensch sich auf allen Ebenen einerseits Konsequenzen zu ziehen. Andererseits propagandiert die Linke gleichzeitig, dass mensch die dabei mit Füßen getretenen Werte angeblich in der Praxis lebt und deshalb gewählt werden sollte. Reine PR.

 

In den Kommentaren wurden weitere Vorfälle genannt. Diese versuchten wir zu verifizieren. Die genannten Parteitage hat es scheinbar tatsächlich gegeben.

 

Zu den Vorwürfen in Zusammenhang mit Uwe Fankhänels Tätigkeit als Lehrer in Chemnitz ließen sich keine Hinweise finden. Die genannte Presseberichterstattung war nicht auffindbar.

 

Uns ist die Verifizierbarkeit wichtig – bei dem von uns genannten Vorfall existiert ein Zeuge und die Einstufung als sexueller (Sekundär-) Übergriff erfolgte u.a. durch den Sexualwissenschaftler Prof. Dr. Voß.

 

 

 

Weitere Hinweise oder Ergänzungen bitte an: emanzipatorisches-arzgebirg@riseup.net