[S] Stadtrundgang für bezahlbaren Wohnraum und gegen Profite mit der Miete

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Kundgebung vor dem Gerber

 

Steigende Mietpreise und soziale Verdrängung, Gentrifizierung sind in Stuttgart seit Jahren ein Problem. Die Initiative Klassenkampf organisierte zu diesen Themen nun erstmals einen Stadtrundgang. Die Wohnraumproblematik wurde an sieben Stationen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

 

 

Der Stadtrundgang startete unter der Paulinenbrücke, in unmittelbarer Nähe zum Gerber – einem vergleichsweise neuen Shoppingcenter in der Innenstadt mit integrierten Luxuswohnungen. Anschließend zog die Gruppe mit Transparent, Schildern und Parolen vor die Landeszentrale der Regierungspartei Bündnis 90–Die Grünen. In einem Redebeitrag wurde die Verantwortung, der fälschlicherweise oftmals als alternativ geltende Partei, deutlich gemacht. Quer durch die Stuttgarter Innenstadt wurden weitere Stationen, unter anderem Zeitarbeitsfirmen, Vermögensgesellschaften und ein Landesministerium besucht.

 

 

 

In dem kürzlich eröffneten Luxusviertel „Dorotheenquartier“ fand anschließend ein politischer Flashmob statt. Vor den Filialen von Rolex, Louis Vuitton und Tesla wurde der Widerspruch, zwischen enormen Reichtum für wenige und der Verdrängung Gering- und Normalverdienender aus dem Stadtzentrum, thematisiert. Seinen Abschluss fand der Stadtrundgang vor dem Stuttgarter Rathaus.

 

 

 

Die Reaktionen der PassantInnen auf den Spaziergang waren in vielen Fällen sehr positiv. Es wurden hunderte Flyer verteilt, Gespräche geführt und vereinzelt schlossen sich Leute dem Spaziergang an.

 

 

 

Das Wohnraumthema bleibt, wie in vielen anderen Städten, auch in Stuttgart brisant. Der sich zunehmend verschärfenden Problematik wird immer mehr Widerstand entgegengebracht. Auch die Initiative Klassenkampf plant weitere Aktivitäten. Am 23. November findet im Linken Zentrum Lilo Herrmann eine Diskussionsveranstaltung statt. Im Frühjahr soll die Kampagne mit einer Demonstration ihren vorläufigen Höhepunkt finden.

 

 

 

 

 

 

 

Beteiligt euch im offenen Treffen der Initiative Klassenkampf: Jeden 2. Mittwoch im Monat ab 19 Uhr im Linken Zentrum Lilo Herrmann.

 

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Ergänzungen

Zunächst mal ein Lob an euch, dass ihr mit eurem Aktivismus auf die Problematik aufmerksam macht. Trotz eurer vielfältigen Aktionen mit Hausbesetzung und vielem mehr ist jedoch kein verstärkter Widerstand gegen Gentrifizierung erkennbar. Es lassen sich nicht mehr Leute für diese Problematik mobilisieren und bis auf wenige Ausnahmen haben sich innerhalb Stuttgarts keine weiteren Mieterinitiativen oder ähnliches  gegründet.

Deshalb meine Frage...wie kommt ihr zu der These, dass sich der Widerstand verstärkt hat?