G8-Proteste: Aktionstag Landwirtschaft
Im Rahmen der G8-Aktionswoche fand am Sonntag der "Aktionstag Landwirtschaft" statt. Er richtete sich gegen die Fischerei- und Landwirtschaftspolitik der G8 und gegen den katastrophalen Zustand der globalen Agrarwirtschaft. Dieser Zustand vergrößert den Hunger in der Welt und die G8-Staaten und die dort ansässigen Konzerne tragen die größte Verantwortung dafür. Im Mittelpunkt der Aktionen stand die Ablehnung von genmanipulierten Lebensmitteln und der unfaire globale Lebensmittelhandel. Organisiert wurde dieser Aktionstag vom "Aktionsnetzwerk G8 und Globale Landwirtschaft". Neben den Aktionen zum Thema Landwirtschaft war der Tag geprägt von massiven Polizeikontrollen. Mindestens ein Aktivist wurde festgenommen, der angeblich auf der Demonstration des Aktionstages identifiziert worden sein soll.
Aktionstag Landwirtschaft: Infos | Artikel | Bilder | Aktuelle Ticker-Meldungen
Bisher: ASEM-Gipfel in HH | Freitag | Samstag
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Der Auftakt des Aktionstages fand an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Uni Rostock statt, bevor dort um 12 Uhr die gut besuchte Demo unter dem Motto "Wiederstand ist fruchtbar" startete, die mit internationalen Beiträgen auf der Abschlusskundgebung in der Innenstadt zuende ging. Alles verlief friedlich, auf Provokationen der Polizei wurde besonnen reagiert.
Nach der Demo gab es eine Rallye mit kreativen Aktionen nach Groß Lüsewitz, 15 Kilometer östlich von Rostock, wo bereits seit Mittag ein großes Anti-Gentechnik-Fest stattfand. In der Nähe des dortigen Gentechnik-Forschungszentrums gab es ein buntes Event gegen Genforschung und Freilandversuche mit Musik und natürlich echten Bio-Lebensmitteln. Neben dutzenden AnwohnerInnen waren vor dem Eintreffen der Rallye schon über 50 AktivistInnen anwesend, das Forschungszentrum wurde von einem Großaufgebot der Polizei abgeriegelt.
An der Rallye nahmen etwa 300 Personen mit Fahrrädern teil, am größten Versuchsfeld vor Groß-Lüsewitz wurde Station gemacht, die Polizei war mit Hunden und Pferden stark präsent.
Am Nachmittag gab es dann bei Alt-Sievershagen noch eine Clown-Aktion: 30 lustige und bunte Menschen tanzten in der dortigen McDonald's-Filiale um gegen den Konzern zu demonstrieren.
Im Münster von Bad Doberan fand ein ökumenischer Gottesdienst statt, bei dem die Teilnehmer in einem "Moment der Stille" für die bei den Ausschreitungen in Rostock am Sonnabend verletzten Demonstranten und Polizisten beteten. Außerdem wurden 30.000 Kerzen entzündet, die für die 30.000 Kinder weltweit stehen sollen, die täglich an den Folgen von Armut sterben.
Bei einem internationalen Vernetzungstreffen diskutierten AktivistInnen aus allen Teilen der Erde verschiedenste Themen der Bewegung.
Am Stadthafen in Rostock findet am Abend der zweite Tag des "Move against G8"-Festivals statt und auch in den Camps gab es keine Langeweile.
Vor dem Konzertbeginn hatte Greenpeace zu einer Aktion gegen die G8-Klimapolitik am Stadthafen aufgerufen, 1000 Menschen bildeten die Botschaft "G8 - Act now", darunter ein Banner mit "Stop global warming". Organisiert wurde dies von einer Agentur für die Profi-NGO, deren deutscher Präsident sich sich nicht abhalten ließ, Angela Merkel viel Erfolg für ihre heren Klimaschutz-Ziele beim G8-Gipfel zu wünschen. Das spricht nicht gerade für eine realistische Analyse der Politik des Klimasünders Deutschland, obwohl Greenpeace die G8-Staaten eindeutig anprangert, aber dem deutschen Chef scheint entfallen zu sein, das Deutschland dort aktiv mitmacht.
Massive Polizeikontrollen. und Festnahmen
Neben den zahlreichen Aktionen war der Tag überschattet von vielen Polizeikontrollen und Durchsuchungen. Dabei gerieten nicht nur Personen ins Visier der Polizei, die sie der "gewaltbereiten Szene" zuordnete, sondern auch "normale", "harmlose" PassantInnen in der Rostocker Innenstadt. Es liegen Berichte von Betroffenen vor, die gezwungen wurden, sich zu vermummen, damit die Einsatzkräfte sie mit mitgeführten Bildern vergleichen konnten. Bei vielen Kontrollen werden Foto-Mappen mitgeführt: kontrollierte Personen werden mit Bildern von angeblichen GewalttäterInnen abgeglichen.
Im Laufe des Tages wurden mindestens 34 Menschen verhaftet, davon 5 oder 6 bei Aktionen am Versuchsfeld für gentechnisch veränderte Lebensmittel bei Groß-Lüsewitz. Bei der Demo des Aktionstages wurde auch der schweizer Aktivist Sam aufgrund einer angeblichen Identifizierung durch einen Polizeibeamten festgenommen. Er wird des schweren Landfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung angeklagt. Die Mainstream-Presse verurteilt ihn bereits vor, indem sie einen "Krawall-Touristen" aus dem Aktivisten macht. Für seine Freilassung, wie auch die der anderen Verhafteten, wird am Montag eine Demonstration in Bern stattfinden (04.06.07, 18.30 Uhr, Heiliggeistkirche Bern).
Soweit bekannt ist, sind alle, die in Schwerin festgenommen wurden, wieder freigelassen worden.
Es fanden mehrere Solidaritätsaktionen mit den seit gestern Inhaftierten statt. Spontandemos wurden von der Polizei meist nur auf dem Bürgersteig zugelassen oder auch gekesselt, z.B. vor der Gefangenensammelstelle in Rostock-Schmarl. Von den Leuten, die in der Nacht in Gruppen aus der Gesa entlassen wurden, sind einige, weil sie als Gruppe dann unterwegs waren, weil sie ja als Gruppe entlassen worden waren, sofort als Versammlung wieder festgenommen worden.
Vor dem Amtsgericht Rostock setzten sich rund 100 Menschen auf die Straße und forderten die sofortige Freilassung der neun Personen, gegen die die Staatsanwaltschaft Rostock Haftbefehle beantragt hat. Weitere Protestaktionen dauern noch an.
Nach der Demo gab es eine Rallye mit kreativen Aktionen nach Groß Lüsewitz, 15 Kilometer östlich von Rostock, wo bereits seit Mittag ein großes Anti-Gentechnik-Fest stattfand. In der Nähe des dortigen Gentechnik-Forschungszentrums gab es ein buntes Event gegen Genforschung und Freilandversuche mit Musik und natürlich echten Bio-Lebensmitteln. Neben dutzenden AnwohnerInnen waren vor dem Eintreffen der Rallye schon über 50 AktivistInnen anwesend, das Forschungszentrum wurde von einem Großaufgebot der Polizei abgeriegelt.
An der Rallye nahmen etwa 300 Personen mit Fahrrädern teil, am größten Versuchsfeld vor Groß-Lüsewitz wurde Station gemacht, die Polizei war mit Hunden und Pferden stark präsent.
Am Nachmittag gab es dann bei Alt-Sievershagen noch eine Clown-Aktion: 30 lustige und bunte Menschen tanzten in der dortigen McDonald's-Filiale um gegen den Konzern zu demonstrieren.
Im Münster von Bad Doberan fand ein ökumenischer Gottesdienst statt, bei dem die Teilnehmer in einem "Moment der Stille" für die bei den Ausschreitungen in Rostock am Sonnabend verletzten Demonstranten und Polizisten beteten. Außerdem wurden 30.000 Kerzen entzündet, die für die 30.000 Kinder weltweit stehen sollen, die täglich an den Folgen von Armut sterben.
Bei einem internationalen Vernetzungstreffen diskutierten AktivistInnen aus allen Teilen der Erde verschiedenste Themen der Bewegung.
Am Stadthafen in Rostock findet am Abend der zweite Tag des "Move against G8"-Festivals statt und auch in den Camps gab es keine Langeweile.
Vor dem Konzertbeginn hatte Greenpeace zu einer Aktion gegen die G8-Klimapolitik am Stadthafen aufgerufen, 1000 Menschen bildeten die Botschaft "G8 - Act now", darunter ein Banner mit "Stop global warming". Organisiert wurde dies von einer Agentur für die Profi-NGO, deren deutscher Präsident sich sich nicht abhalten ließ, Angela Merkel viel Erfolg für ihre heren Klimaschutz-Ziele beim G8-Gipfel zu wünschen. Das spricht nicht gerade für eine realistische Analyse der Politik des Klimasünders Deutschland, obwohl Greenpeace die G8-Staaten eindeutig anprangert, aber dem deutschen Chef scheint entfallen zu sein, das Deutschland dort aktiv mitmacht.
Massive Polizeikontrollen. und Festnahmen
Neben den zahlreichen Aktionen war der Tag überschattet von vielen Polizeikontrollen und Durchsuchungen. Dabei gerieten nicht nur Personen ins Visier der Polizei, die sie der "gewaltbereiten Szene" zuordnete, sondern auch "normale", "harmlose" PassantInnen in der Rostocker Innenstadt. Es liegen Berichte von Betroffenen vor, die gezwungen wurden, sich zu vermummen, damit die Einsatzkräfte sie mit mitgeführten Bildern vergleichen konnten. Bei vielen Kontrollen werden Foto-Mappen mitgeführt: kontrollierte Personen werden mit Bildern von angeblichen GewalttäterInnen abgeglichen.
Im Laufe des Tages wurden mindestens 34 Menschen verhaftet, davon 5 oder 6 bei Aktionen am Versuchsfeld für gentechnisch veränderte Lebensmittel bei Groß-Lüsewitz. Bei der Demo des Aktionstages wurde auch der schweizer Aktivist Sam aufgrund einer angeblichen Identifizierung durch einen Polizeibeamten festgenommen. Er wird des schweren Landfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung angeklagt. Die Mainstream-Presse verurteilt ihn bereits vor, indem sie einen "Krawall-Touristen" aus dem Aktivisten macht. Für seine Freilassung, wie auch die der anderen Verhafteten, wird am Montag eine Demonstration in Bern stattfinden (04.06.07, 18.30 Uhr, Heiliggeistkirche Bern).
Soweit bekannt ist, sind alle, die in Schwerin festgenommen wurden, wieder freigelassen worden.
Es fanden mehrere Solidaritätsaktionen mit den seit gestern Inhaftierten statt. Spontandemos wurden von der Polizei meist nur auf dem Bürgersteig zugelassen oder auch gekesselt, z.B. vor der Gefangenensammelstelle in Rostock-Schmarl. Von den Leuten, die in der Nacht in Gruppen aus der Gesa entlassen wurden, sind einige, weil sie als Gruppe dann unterwegs waren, weil sie ja als Gruppe entlassen worden waren, sofort als Versammlung wieder festgenommen worden.
Vor dem Amtsgericht Rostock setzten sich rund 100 Menschen auf die Straße und forderten die sofortige Freilassung der neun Personen, gegen die die Staatsanwaltschaft Rostock Haftbefehle beantragt hat. Weitere Protestaktionen dauern noch an.
Artikel
03.06.2007: G8-Protest: Demo Aktionstag LandwirtschaftBilder
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Protest gegen BAYER in Leverkusen
http://de.indymedia.org/2007/06/180723.shtml
v
Lügen bei Spiegel / DPA
2. Spiegel bezeichnet Indymedia wider besseren Wissens als "Der linksalternative Protest wird im Internet über www.indymedia.de und www.modkraft.dk organisiert"
3. BILD zeigt ein Foto vom Kundgebungsort lange vor Beginn, als der Platz noch leer war und betitelt das höhnisch: "Sieht so ein Massenprotest aus?". Der Berliner Ableger BZ punktet auf der Titelseite mit einer Fotomontage, die quasi einen 2,50m großen Autonomen zeigt, der einen Stein auf den Kopf eines Zentimeter entfernt stehenden Polizisten sausen lässt.
4. to be continued
@Lügen bei Spiegel
Der falsche Bericht im Spiegel war anscheinend eine Fehlübersetzung und ist inzwischen richtiggestellt worden.
Fehlübersetzung?
Welthunger
Vergessen wir dabei eines nicht : 80 % der an Hunger leidenden Menschen lebt in Gebieten und Regionen in denen Lebensmittel für den Export produziert werden. Es herrscht also kein Mangel, sondern ein Verteilungsunrecht. Knappheit und seine Verhältnisse als der zentrale Steuerungsmechanismus des Kapitals. Menschen sterben weil die Rendite es verlangt. Ein Skandal
penatus ante portas *_*
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Spiegel — NomenestOmen