Bombodrom neu besiedelt

((( i ))) 02.06.2007 14:59 Themen: G8 Heiligendamm Militarismus
Am Freitag den 1.Juni 2007 haben 700 anti-Kriegs AktivistInnen um 16Uhr zwei neue Siedlungen auf dem Bombenabwurfplatz Kyritz-Ruppiner Heide gegründet. Der ehemalige Kommandoturm wurde in anti-militaristischem pink gestrichen, begleitet vom Orchester "Lebenslaute" und über 100 Clowns.Unter den teilnehmerInnen waren viele Menschen aus gany europa, die an den Euromärschen und den Fahrradkaravanen teilnahmen. Die Aktivistinnen bleiben über Nacht auf den Truppenübungsplatz, um dann am Samstag nach Rostock yur Demonstration weiterzufahren.

Fazit der Neubesiedelung

en | www.g8andwar.de
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Ergänzungen

Redebeitrag zu den pink Pyramiden

antipatriarchales Netz 05.06.2007 - 15:52
ein Redebeitrag vom 01.06.2007
Wir möchten jetzt etwas zu den rosa Pyramiden sagen - Warum uns die rosa Pyramiden als Symbol dienen gegen das Bombodrom, gegen Krieg und Militarismus und die Geschlechterverhältnisse


Die Pyramide deshalb, weil auf dem Gelände die sogenannte Zielpyramide steht. Eine Pyramide ungefähr 3 Meter hoch steht da mitten auf einer gerodeten Fläche. - Vielmehr stand sie bis letzte Woche dort. Die BW hat sie vorsorglich vor der Besiedlung abgebaut. - Diese Pyramide soll das Ziel für die geplanten Bombenabwürfe sein. Wir wollen mit der Pyramide an vielen Orten aufzeigen, dass das Ziel von Bombenabwürfen keine Zielpyramide ist, sondern es sind bewohnte Gegenden, es sind Menschen, auf die die Bomben fallen werden. „Jedes Ziel ist ein Zuhause“. Die Pyramiden stehen bereits an einigen Orten – und wir hoffen, dass sie immer mehr werden – als sichtbares Zeichen gegen die Inbetriebnahme dieses Platzes als Bombenabwurfplatz und gegen Krieg.


Rosa sind die Pyramiden, weil Rosa eine antimännliche Farbe zu sein scheint, wie die Reaktionen von hohen Soldaten zeigte, die offensichtliche ihr militärische Ehre durch die Farbe angekratzt sahen . Die meisten von Euch kennen ja die Geschichte vom Pinkt Point, einem ehemaligen Kommandoturm der Sowjetarmee, der auf diesem Gelände stand. Er wurde von den Menschen hier als Informations- und Treffpunkt für den Widerstand genutzt. Einige AktivistInnen strichen diesen Turm eines Tages rosa an, um dem hässlichen Grau des Militärs etwas entgegenzusetzen. Für die Bundeswehr war diese Farbe eine Ehrverletzung. Jede andere Farbe wäre in Ordnung gewesen, aber nicht rosa! So zeigt sich an so einem simplen Symbol wie der Farbe, die traditionell Mädchen, Frauen und Schwulen zugeordnet wird, wie sehr das Militär mit einem bestimmten Männlichkeitsbild verbunden ist.


Männlichkeit und Militär sind eine untrennbare Einheit.


So ist Vergewaltigung immer Teil von Kriegsstrategien
Der Krieg erhöht das Gewaltniveau in den Familien und der Gesellschaft, auch in den Ländern, auf deren Territorien nicht gekämpft wird. Im Jahre 2002 z.B. hatten in den USA vier Soldaten der Kaserne Fort Bragg, teilweise Mitglieder einer Eliteeinheit, innerhalb von nur 6 Wochen ihre Ehefrauen ermordet, drei von den Soldaten waren kurz vorher aus Afghanistan zurückgekehrt.



Die Bilder, die wir in der Regel von Männlichkeit und Weiblichkeit haben, dienen als Grundlage des Militärischen. „der Held, der Kämpfer, der tötet, der Beschützer....“ auf der einen Seite , „das Opfer, die zu Beschützende, die Friedfertige, die Sorgende“ auf der anderen Seite. Die Aufwertung der als männlich geltenden Eigenschaften und die Abwertung alles weiblichen – wie zum Beispiel auch der rosa Farbe – sind wichtige Grundlagen. Auf diesen Grundlagen basiert militärische Disziplin und Kriegslogik. Diese Grundlagen legen die Idee des „Anderen“ nahe, schaffen Polaritäten und Abwertungen.


Militärisch Logik bedarf klarer Gegensätze wie Mann-Frau, Gut-Böse, Freund – Feind, Einschluss-Ausschluss. Nur so lassen sich die notwendigen Feindbilder konstruieren. Auf diesen Gegensätzen beruht die rassistische Übereinkunft, mit der Kriege legitimiert werden.


Krieg bricht nicht einfach aus, sondern wird hergestellt. Es sind die ganz normalen alltäglichen Verhältnisse, die eskalieren und letztendlich Krieg als Lösung erscheinen lassen.


Um Missverständnissen vorzubeugen, es sind nicht nur Männer, die in dieser Logik handeln. Männer greifen zu stärkeren Worten, sie rotten sich zusammen, sie greifen zu den Waffen, sie vergewaltigen. Frauen militarisieren sich anders: sie fangen an Nationalgerichte zu kochen, sie sind stolz auf ihre „starken“ kompromisslosen Söhne und Ehemänner, sie stärken ihnen den Rücken, sie beteiligen sich an logistischen Unterstützungen, sie reden nicht mehr mit den ethnisch-anders definierten Nachbarinnen.


Aber auch Frauen in bestimmten Positionen - z.B. als Soldatin oder Managerin - stehen unter besonderem Druck ihr „Mann-Sein“ zu beweisen, mit den Männern mithalten zu können. Und Männer sind nicht zwangsläufig die harten Kämpfer.

D.h. jede und jeder entscheidet jeden Tag, auch im Alltag, ob er oder sie in den eingeübten vorgegebenen Strukturen handelt, die patriarchalen Muster im Alltag fortsetzt. Wie weit tragen wir die Auf- und Abwertungen mit?


Welche Reaktion erfährt ein Mann, der sich gerne mal in Rosa kleidet, vielleicht noch mit Rock? Welche gesellschaftliche Achtung bzw. Missachtung erfährt ein Mann, dem soziales Miteinander, Füreinanderdasein und -sorgen mehr bedeutet als Beruf, Karriere und Macht? Warum ist z.B. Weichei ein Schimpfwort?


Wenn wir Kriege wirklich verhindern wollen, dann müssen wir die Logiken, die Strukturen, die Kriegen ja erst den Boden bereiten, mit einbeziehen. Dazu ist die Farbe rosa ein Hinweis.



Zum Schluss möchten wir noch sagen:
Frauen wird seit Jahrhunderten die Friedfertigkeit als naturgegeben angedichtet. Frauen werden mit ihrem Friedlichsein darauf verpflichtet, Entwertungen, Erniedrigungen, Ausbeutungen, Gewalt ohne Widerstand hinzunehmen. Mit diesem Frieden haben viele Frauen immer wieder gebrochen.

Wenn die Gesetze dazu dienen, Gewalt, Ausbeutung und Zerstörung überall auf der Welt abzusichern, dann sagen wir, wir werden diese Gesetze nicht respektieren
Wenn innere und äußere Grenzen uns daran hindern, mit allen Menschen dieser Erde in Frieden und gleichberechtigt zusammen zu leben, dann werden wir die Schranken und Grenzen beiseite räumen müssen
Wenn Kriege und das Einüben von Morden geplant werden, dann werden wir alles daran setzen, dies zu verhindern.
Wir sehen es als unsere Verpflichtung an, zivilen Ungehorsam zu leisten, um dazu beizutragen, ein für alle mal die menschliche Lebensweise wieder einzuführen

video

chronist 11.06.2007 - 15:57

Gerichtsbeschluss - Bombodromnutzung

Soldier 31.07.2007 - 18:42
Gericht: Bundeswehr darf Bombenabwurfplatz vorerst nicht nutzen

Die Bundeswehr darf den geplanten Bombenabwurfplatz in Nordbrandenburg vorerst weiter nicht nutzen. Das Potsdamer Verwaltungsgericht gab am Dienstag in drei Musterverfahren den Klägern gegen das «Bombodrom» recht. Die Bundeswehr will auf dem Areal Übungsbomben abwerfen und Tiefflüge trainieren.

31.07.07

Einzug der Clownsarmee

Yeha 22.11.2007 - 17:59

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