Rigaer94-Update

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Sie versuchten uns zu begraben aber haben vergessen, dass wir die Saat sind

 

Neustes Update:

Von Freitag bis Samstag Abend standen Securities vor unserem Haus, welches nun keine ihrer Eingangstüren mehr hat. Gestern morgen, gegen 6:30 Uhr machte die Polizei den Anschein wieder unser Vorderhaus zu betreten. Um 7 Uhr kam der so genannte, “Hausverwalter” Torsten Luschnat um den 4. Stock des Vorderhauses der R94 zu betreten. Natürlich gibt es immer noch keinen Eigentümer des Hauses aber die Bullen und ihre Freunde im Senat beschlossen der neuen Verwaltung zu vertrauen, welche so tat als hätten sie ein Recht darauf unser Haus zu betreten. Luschnat Immobilien verließ jeglichen legalen Rahmen als sie versuchten in die Wohnung einzubrechen um sie zu räumen. Die versuchte Räumung startete damit, dass Bauarbeiter (mit Polizeischutz) auf die zugemauerte Tür einschlugen und so die sich dahinter befindlichen Menschen verletzten. Die Menschen hinter den Barrikaden verteidigten sich, so dass die Bauarbeiter nicht mit ihrem ursprünglichen Plan vortsetzten konnten. Daher war es den Arbeitern nicht mehr möglich die Wohnung zu betreten. Als nächstes begaben sich Arbeiter und Cops auf den Dachboden um ein Loch durch den Boden in die Decke der gegenüberliegenden Wohnung im 4. Stock zu schlagen. Doch, zu ihrem Pech, schafften es die Bewohner sie aus der Wohnung fernzuhalten. Da sie Angst hatten auf Grund der Eskalation den legalen Rahmen zu verlassen brachen die Cops ihre Mission ab. Nach dem gescheiterten Versuch unsere Wohnungen zu betreten, standen Cops und Securities weiterhin vor unserem Haus. Zum selben Zeitpunkt begannen Bauarbeiter Sachen aus der, am Freitag geräumten, Wohnung im Erdgeschoss zu holen und wegzuschmeißen. Sie benutzen die Wohnung nun als ihre Toiliette, Küche etc. Doch als sie bemerkten, dass es einen Menschen gibt, der im Stande dazu ist einen bestehenden Mietvertrag für diese Wohnung vorzulegen, schlossen sie die Wohnung ab. Um ihre Macht zu demonstrieren verweigerten die Cops zeitweise weiterhin Menschen, die nicht im Haus registriert sind, den Zugang. Nachmittags verliessen die Cops dann ihre Stellung vor unserem Haus unserer. Bevor die Demo unser Haus erreichte wurden die Secus unter Polizeischutz abgeführt. Hunderte solidarische Menschen versammelten sich am Abend für eine Demo. Diese endete vor unserem Haus, Menschen blieben bis spät in die Nacht.

Was ist die Strategie des Staates hinter diesem Angriff

Wir merken, dass Staaten weltweit sehr autoritär auf soziale Kämpfe reagieren, welche sich der Gleichheit und Solidarität verschrieben haben. Doch die Menschen revoltieren und verteidigen sich selbst. Wenn wir einen Blick auf die selbstorganisierten Räume in Berlin werfen wird uns schnell die Taktik der Bullerei klar: Sie wollen uns los werden, denn sie haben Angst vor unserem Zusammenhalt und gemeinsamen Widerstand. Sie fahren immer öfter die Strategie der “kalten Räumung” wie zum Beispiel mit G17a, Teppichfabrik oder dem SabotGarden. Für Rigaer94 gibt es wieder einmal eine langfristig geplante Strategie wie im Jahr 2016. Geisel wendet nun eine ähnliche Taktik wie Henkel an. Teil dieser Strategie war es, ab Januar die BPE-Einheit vor unserer Tür oder am Dorfplatz zu platzieren und die Leute zu kontrollieren, die das Haus betreten oder verlassen wollen oder vorbei gehen. Trotz Zeiten von Corona wurden die Massnahmen intensiver.

Diesmal war der Plan, unter dem Vorwand von Hausdursuchungen, Menschen aus ihren Wohnungen zu vertreiben, unsere Türen zu entfernen und Kontrolle über das Haus zu erlangen. Es ist offensichtlich, dass das gesamte Vorgehen mit dem Versuch verbunden ist, unsere Nachbarn Liebig34 zu räumen. Zum einen ist es möglich, dass die Secus wieder auftauchen und bis zur Räumung bleiben, da sie behaupteten, mehrere Wochen zu bleiben. Zum anderen ist unklar, ob die Cops uns in den kommenden Wochen vor oder in unserem Haus weiter einschränken wollen. Ziel ist es, Personen aus dem Haus zu immobilisieren sowie zu verhindern, dass das Haus dem Feind im bevorstehenden Kampf ein Dorn im Auge ist. Es war ein Versuch, die Bewegung, die gegen Staat und Kapital kämpft, zu schockien, zu schwächen und zu isolieren.

Sie sind sich unserer engen Verbindung und solidarischer Beziehung mit Liebig34 voll bewusst. Dies geschieht auch in einer Zeit, in der unsere Beziehungen mit der Nachbarschaft stärker und enger geworden ist (ausgenommen der Nachbarschaft die sich nach Frieden mit dem System in einem der reichsten Länder der Welt sehnen, wie Bambiland). Jeden Tag machen wir unsere Politik von unten in den Straßen und positionieren uns, um Räume zurückzuerobern und eine rebellische Nachbarschaft aufzubauen.

Dieser Angriff des Staates auf unsere Ideen und unsere Strukturen ist definitiv ein Versuch, mehr Kontrolle zu gewinnen über unser Haus, unsere Nachbarschaft und alle die sich als Teil dessen und den Kämpfen darum sehen. Der Staat kennt die Stärke unserer Solidarität und unseres gemeinsamen Kampfes gegen dieses mörderische System.

Eine Phase von Räumungen hat bereits begonnen. Sie findet sich nicht an einem bestimmten Tag X statt, sondern ist jetzt und morgen!

 

Lasst uns die Häuser zurueck nehmen fuer die, die sie brauchen.

Der Angriff auf ein Projekt is ein Angriff auf uns alle.

Vergesst nicht die Demonstration fuer die bedrohten Projekte am 1.August um 20Uhr (Startpunkt Herrfurthplatz) und die Spontis um 21 Uhr am Tag X.

Wir rufen zu dezentralen Aktionen auf. Seid kreativ in den Strassen und passt aufeinander auf. Jeder staatliche Angriff, jede Räumung hat ihre Antworten.

 

Mit Wut im Herzen, Rigaer94

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