Stadtwerke ziehen blank - Farbanschlag auf Fassade

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Heute, in den frühen Morgenstunden des 12.06.20, haben wir im Sinne
einer neuen Transparenz-Kampagne den Schriftzug des Energiezentrums der
Stadtwerke Kiel am Asmus-Bremer-Platz aktualisiert: „Fossiles
Energiezentrum“ ist dort nun ungewöhnlich ehrlich zu lesen.

Heute, in den frühen Morgenstunden des 12.06.20, haben wir im Sinne
einer neuen Transparenz-Kampagne den Schriftzug des Energiezentrums der
Stadtwerke Kiel am Asmus-Bremer-Platz aktualisiert: „Fossiles
Energiezentrum“ ist dort nun ungewöhnlich ehrlich zu lesen.Mit dem neuen („Küsten“-)Gaskraftwerk
haben die Stadtwerke nämlich bewiesen, wie
wenig sie von Energiewende halten. Erdgas als fossiler Brennstoff ist 1.
durch Methan-Emissionen mindestens genauso klimaschädlich wie Kohle, 2.
verdrängt es die erneuerbaren Energieträger vom Markt und 3. wird durch
den Erdgas-Boom in Zukunft viel Gas aus Fracking-Anlagen kommen, die in
Schleswig-Holstein nicht ohne Grund verboten sind. Das Gerede von
„Brückentechnologie“ ist also Unsinn.

Wir wollen ehrlich sein. „Kaufmännische Ehrlichkeit“ hingegen hieß immer
schon, den nackten Profitzwang, unter dem man als Unternehmen auf dem
Markt notwendig steht, in schönere Kleider zu hüllen. Neuerdings sind
diese Kleider grün, doch auch darunter verbirgt sich der blanke
Wachstumswahnsinn. Seien wir endlich wirklich ehrlich: Die Stadtwerke
sind eine Aktiengesellschaft. Unsere Lebensgrundlagen sind ihnen
scheißegal, solange sich kein Profit daraus schlagen lässt. Ihre neuen
und alten Gaskraftwerke zerstören unseren Planeten. Wollen wir daran
wirklich etwas ändern, müssen wir die Macht des Marktes brechen –
Energieversorgung in Bürger*innenhand! Die Energieversorgung betrifft
uns alle, sie sollte uns auch allen gehören! Nur, wenn uns die Netze und
Kraftwerke gehören, können wir wirklich entscheiden, was mit ihnen
passiert. Und dabei reicht es nicht, nur über Rekommunalisierung zu
reden. Jede*r weiß, dass kommunale Verwaltung in unserem kaputten
Staatsapparat meist eine Katastrophe ist. Eine Genossenschaft wie in
Schönau ist sicherlich der bessere Weg. So oder so gilt aber: Es kann
keinen grünen Kapitalismus geben! Schluss mit dem Profitwahnsinn!

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