[B] Rechte Netzwerke zerschlagen – Grillhaus „Maestral“

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Das Grill-Restaurant Maestral (Eichborndamm 236) ist schon seit Jahren ein beliebter Treffpunkt Rechter im Norden Berlins. Vor allem der Bezirksverband der AfD-Reinickendorf nutzt den Ort regelmäßig für einen offenen Stammtisch, aber auch die Junge Alternative ist ein gern gesehener Gast.

 

Der Besitzer Marko Lalic hat sich trotz Ansprachen und massiven Protestes, wie beispielsweise letztes Jahr im Mai durch eine antifaschistische Demonstration, nie von AfD und anderen Nazis distanziert. Im Gegenteil, er hofiert sie geradezu, z.B. wurde nach den ersten antifaschistischen Flyern in der Nachbarschaft, eine Spiegelfolie an Fenstern angebracht, damit sich die AfD und andere Rechte weiterhin unbeobachtet dort treffen können. Das Maestral wurde schon mehrmals für Vorträge und Diskussionsveranstaltungen mit AfD- Größen wie Björn Höcke und Beatrix von Storch genutzt.

Und nicht nur klar rechte Parteien, BÄRGIDA und faschistische Esoteriker wie das Neuschwabenland-Forum entschieden sich gerne für das Restaurant, sondern auch die CDU Wittenau solidarisiertesich mit dem Maestral, seinem Betreiber und somit auch mit rechter Hetze.

Rechte Strukturen gibt es in Reinickendorf jedoch schon deutlich länger, als es die Partei Alternative für Deutschland gibt. Bis heute gibt es in Reinickendorf einen aktiven NPD-Bezirksverband – einer der letzten verbliebenen in Berlin. Reinickendorf war früher eine Republikaner-Hochburg, heute dominieren CDU, SPD und AfD.

Auch weiterhin trifft sich die AfD mangels Alternativen regelmäßig im Maestral, vor allem jetzt, nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen werden die Räume des Grillhauses wohl wieder großzügig von Rechten genutzt werden.

 

Weg mit dem rechten Treffpunkt in Reinickendorf!
Das Maestral dicht machen!

 

Maestral“
Eichborndamm 236
13437 Berlin

 

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Ergänzungen

Das Maestral hätte doch schon längst für die AfD geschlossen sein können. Bereits vor zwei Jahren habe ich gepostet, dass Rolf Wiedenhaupt, AfD-Chef von Reineckendorf, der immer im Maestral seine Stammtische abhält, eingestanden hat, der Wirt würde keine AfD Veranstaltungen mehr zulassen können, wenn er von massivem Glasbruch betroffen wäre. Bis auf eine kleine Teilentglasung ist dem Maestral aber seitdem nichts passiert. Hübsch dekorierte Proteste helfen gegen die Berliner AfD überhaupt nicht mehr, wie wir an den erfolgreich durchgeführten Parteitagen der letzten Wochenenden sehen konnten.
Der antifaschistische Widerstand in der Rigaer Straße aber hat gezeigt, dass es unter den Berliner autonomen Antifaschist:innen noch genügend kampfbereite und auch kampferprobte Kader gibt. Jetzt macht die Berliner AfD bald wieder Wahlkampf. Auch Wiedenhaupt steht auf einem aussichtsreichen Platz in der Landesliste für das Abgeordnetenhaus. Und Storch hat sich wieder - mit welchen Betrügereien bei der Aufstellung der Delegierten, die die Landesliste für den Bundestag wählten, auch immer - den Spitzenplatz für die Berliner Landesliste zu den gleichzeitig stattfindenden Bundestagswahlen ergaunert. Einer der Bezirke, in dem sie ihre meisten Ressourchen mobilisieren kann, ist übrigens Pankow. Aber noch immer ist Storchs Wohnhaus in der Zionskirchstraße 3 in Berlin Mitte (auch Sitz ihres Abgeordnetenbüros und des Vereins Zivile Koalition e.V.) unangetastet und selbst die Pankower AfD hat im Ortskern Blankenburgs seit Jahren einen festen Stützpunkt. Zumindest an diesen drei Brennpunkten sollte der antifaschistische Kampf in den nächsten drei Monaten mit ähnlicher Härte geführt werden wie in der Rigaer Straße. Selbstverständlich sollte auch unser Kampf gegen die bald wieder vermehrt auftretenden AfD-Infostände nicht mit Transparenten, sondern mit Fäusten und Knüppeln geführt werden. Nur so können wir unserem Ziel "Berlin nazifrei" wieder etwas näher kommen.