[B] Militärische Aspekte der Corona-Krise – Bericht von der Kundgebung

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Gestern, am 20. Mai 2020, versammelten sich etwa 40 Menschen vor der gerade geschlossenen und bedrohten Kollektivkneipe Meuterei in der Reichenbergerstraße in Kreuzberg zu einer Kundgebung unter dem Motto „Militärische Aspekte der Corona-Krise“. Zur Kundgebung aufgerufen hatte die antimilitaristische Initiative NoWar Berlin vor dem Hintergrund, dass deren allmonatliches offene Treffen wegen der Corona-Pandemie und den Gegenmaßnahmen nicht wie gewohnt in der Meuterei stattfinden kann. Ungebeten waren auch duzende Polizist*innen zum Teil in Zivil zugegen.

Trotz Corona-Pandemie sehen die Aktivist*innen von NoWar jedoch die Notwendigkeit, sich weiter über Krieg und Militarisierung auszutauschen und gemeinsam zu überlegen, wie antimilitaristische Positionen in der Öffentlichkeit sichtbar sein können. Dies gilt vor allem auch deshalb, weil Krisenzeiten auch Hochzeiten für Militarismus und Militarisierung sind. Nach einem kurzen Bericht über die aktuelle Situation der Meuterei waren deshalb auf der Kundgebung verschiedene Beiträge zu hören über den Inlandseinsatz der Bundeswehr während Corona, über die Weiterführung der kriegerischen Außenpolitik der BRD, über Rüstungsexportpolitik am Beispiel von Rheinmetall, die aktuelle Situation in Rojava und die Rolle der Türkei darin sowie über die sich verschärfende globale sicherheitspolitische Situation. Abgerundet wurden die inhaltlichen Beitrage mit einem inspirierenden Bericht über antimilitaristische Aktivitäten während der Corona-Pandemie. Die Beiträge sind unten dokumentiert.

Nach den einzelnen Beiträgen gab es immer die Möglichkeit, Nachfragen zu stellen und Anmerkungen zu machen, was teilweise auch gemacht wurde. Zwischen den Beiträgen wurde zur Auflockerung immer Musik gespielt.

Um den gesundheitlichen Herausforderungen der Corona-Pandemie und auch den Bedürfnissen der Teilnehmenden möglichst gerecht zu werden, wurde darum gebeten, während der Kundgebung Mund und Nase zu bedecken und Abstände möglichst einzuhalten. Um den Teilnehmenden eine Orientierung dafür zu bieten, wurden auf dem Kundgebungsort die Abstände mit den Buchstaben des Slogans „Krieg beginnt hier! – Bundeswehr abschaffen!“ mit Sprühkreide markiert.

Am Ende der Kundgebung hat NoWar angekündigt, dass auch das nächste offene Treffen am 17. Juni stattfinden wird. In welcher Form dieses stattfinden kann, ist noch nicht klar. Achtet deshalb Ankündigungen. Bis dahin sind alle aufgefordert, weiter nach Möglichkeiten zu suchen, wie kritische, linke Positionen öffentlich gemacht werden können. Ein offenes Treffen in Form eine Kundgebung ist eine Möglichkeit.

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