Arbeitskämpfe unterstützen - 1. Mai bleibt

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In der Nacht zum 1. Mai haben wir an den Berliner Krankenhäusern Sana Klinikum Lichtenberg und Vivantes Klinikum Friedrichshain Plakate geklebt und die Häuser der Pflegedienstleitung und Krankenhausdirektion mit Schriftzügen verziert.
Denn gerade während der Corona-Krise, zeigt sich wie wichtig Arbeitskämpfe heute noch sind. Nur ein Beispiel ist die Diskussion rund um die Anordnung des 12-Stunden-Tags für "relevante" Berufe. Eine hohe Verantwortung tragen Pfleger*innen und andere Beschäftigte in Krankenhäusern. Gleichzeitig sind sie mit vielen Entscheidungen allein gelassen und kaum geschützt.

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Ergänzungen

Der 1. Mai bleibt Arbeiter*innenkampftag! Nicht nur aktuell während der Corona-Krise und den Diskussionen rund um den 12-Stunden-Tag für auf-einmal-als-systemrelevant-erkannte Berufe ist uns bewusst, wie wichtig die Kämpfe der Vergangenheit waren und wie wichtig Arbeitskämpfe noch heute sind. Pfleger*innen und weitere Angestellte in Krankenhäusern arbeiten bis auf Kosten der eigenen Gesundheit, sind "systemrelevant" und trotzdem blank. Dabei ist der Sinn des Lebens nicht, nur zu arbeiten, um Gewinn für andere zu erwirtschaften. Doch auch Krankenhäuser sind ein Ort der Kapitalvermehrung. Nicht Gesundheit und Pflege, das Wohlergehen der Patient*innen und Mitarbeiter*innen steht mehr an erster Stelle. Nein, Krankenhäuser sind heutzutage Unternehmen und wirtschaften, um ihren Profit zu vermehren. Darunter leiden die Angestellten und diese Logik gefährdet Menschenleben. Denn wer nur finanziell lohnenswerte und somit medizinisch mangelhafte Gesundheitsversorgung bereitsstellt, tötet am Ende die Menschen.  Diese Pflege- und Gesundheitskrise hat System. Daher gilt es, neben den einzelnen wichtigen Arbeitskämpfen für besseren Lohn und Arbeitsbedingungen sowie der unmittelbaren Abwehr von noch mehr neoliberaler Ausbeutung auch die strukturellen Probleme des Gesundheitssystems anzugehen. Capitalism kills.  Am 1. Mai, dem internationalen Arbeiter*innenkampftag wenden wir uns gegen die Profiteur*innen (?) der Krise/fordern wir ein radikales Umdenken. Wir gehen an die Orte, an denen die kapitalistische Ausbeutung organisiert wird und die Ökonomisierung des Gesundheitssystems vorangetrieben wird. Krankenhäuser können kein Ort sein, an dem der Kapitallogik alles untergeordnet wird - denn kein Profit ist wichtiger als unsere Leben.Das scheint den Leitungen der Krankenhausunternehmen und den Verwaltungen der einzelnen Kliniken nicht mehr bewusst zu sein. Die Personalplanung sowie die Organisation und Beschaffung von medizinischen Gerätschaften und Versorgung muss endlich wieder unser aller Wohlergehen und nicht das BIP fördern. Daher wenden wir uns symbolisch gegen die Zentralverwaltungen der Berliner Krankenhäuser. Zudem richten wir uns auch an die Politiker*innen der rot-rot-grünen Landesregierung in Berlin. Ein kommunales Unternehmen, dessen Aufsichtsratschef des Finanzsenator ist, gehört immer noch uns allen! Und eine linke Regierung, die dieses Prädikat verdient, muss dafür sorgen, dass für unsere Gesundheit gesorgt ist und für das Wohlergehen und die finanzielle (!) Anerkennung sowie achtbare Arbeitsbedingungen der Angestellten gesorgt ist. Keine neoliberalen Privatisierungen mehr in unserem Namen. Und auch kein neoliberales Wirtschaften durch unsere Krankenhäuser. Wir nehmen das nicht länger hin! Wir wollen kein durchökonomisiertes Gesundheitssystem! Patient*innen sind keine Ware! Das Gute Leben für Alle!