[B] Gedenktour durch Marzahn – Niemand ist Vergessen

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Anlässlich des 28. Todestages von Nguyễn Văn Tú, gab es heute eine kleine Radtour zu mehreren Orten des Gedenkens. Nguyễn Văn Tú wurde am 24. April 1992 am Brodowiner Ring von einem bekennenden DVU Anhäger aus rassitsichen Motiven niedergestochen.

Erster Stopp war das erste befreite Haus von Berlin, an der Landsberger Allee 563. Die Rote Armee erreicht in der Nacht vom 21. zum 22. April 1945 über die Landsberger Allee die Berliner Stadtgrenze und hisste hier die erste rote Fahne. Durch Corona war das Gedenken dezentral organisiert(Bild1), was gut genutzt wurde.

Weiter ging es zum nahegelegenen Brodowiner Ring. Hier wurde wiederholt der Todesort von Nguyễn Văn Tú mit Blumen und Raucherstäbchen markiert (Bild2). In den Bus- und Straßenbahnhaltestellen in der Umgebung wurden im Vorjahr Plakate aufgehängt, um ihm zu Gedenken und den Rassismus im Kiez aufzuzeigen. Zum  Teil sind Plakate noch zu sehen (Bild3). Mit dem jährlichen Markieren des Ortes und des Gedenkens wollen wir aufzeigen, dass Rassismus diese Gesellschaft durchzieht und in all seinen Formen bekämpft werden muss. Eine Form unseres Widerstandes ist das kontinuierliche Gedenken derer, die Rassist*innen und FaschistInnen zum Opfer gefallen sind.
Wir haben für die Initiative "niemand ist vergessen" einen ausführlichen Artikel zum genauen Tathergang geschrieben. Diesen findet ihr hier.

Als letztes fuhren wir zur Wörlitzer Straße. Am 29. Februar diesen Jahres wurde Homa Z. und ihre Tochter Tajala in ihrer Wohnung ermordet. Die Umstände des Mordes sind bis jetzt nicht aufgeklärt. Die "Homa und Tajala Aufklärungsinitiative" stellt die Frage "War Rassismus das Motiv?" (Bild4).

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