EINIGE GEDANKEN.....über das Versagen des kapitalistischen Staatsapparates anlässlich der Corona-Epidemie

 

Nun hat uns also das Corona-Virus voll im Griff. Oder ist es gar nicht so sehr das Virus, sondern sind es denn doch eher die Verhältnisse des kapitalistischen Systems, die uns zusetzen? 

 

Verhältnisse die einerseits verhindern, dass ausreichend medizinische Vorsorge genau für solche Fälle, nämlich der Gesundheitsgefährdung der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung getroffen wird. Und deren staatliche Lakaien andererseits, große Unfälle, Epidemien und Naturkatastrophen gerne mal dafür nutzen, um die herrschenden kapitalistischen Verhältnisse am Leben zu erhalten. Auch gerne dafür nutzen, Unruhe, insbesondere in den arbeitenden Schichten der Bevölkerung, zu unterdrücken und zusätzlich die dem kapitalistischen System gefährlich werdenden Entwicklungen, im wissenschaftlich/technischen Bereich, wie auch im allgemein gesellschaftlichen Bereich, wieder zurück zu prügeln.

 

 

 

Die Vorgehensweise des Staatsapparates bei dieser Epidemie, passt ja wie die Faust aufs Auge, zur vorhergehenden Propaganda-Kampagne von Kreisen, die man vielleicht unter dem Oberbegriff Klimakatastrophen-Paniker zusammenfassen könnte. Sieht man sich die Äußerungen aus solchen Kreisen bezüglich der weitgehenden Stilllegung einer modernen Industriegesellschaft an, so kommt man ja nicht umhin festzustellen, dass da teilweise eine regelrechte Dankbarkeit, bis hin zur Begeisterung, zumindest bezüglich der gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Epidemie vorhanden ist. Das äußert sich ja nicht selten im Schwadronieren über angeblich notwendige, quasi faschistische Umgangsweisen mit der Mehrheit der Bevölkerung, weil diese eben einfach zu „dumm“ ist, um die Schädlichkeit ihrer Lebensweise für das „Klima“ zu begreifen. Diese Haltung wird auch in einer erschreckenden Weise durch diverse Gesetze, Verordnungen und Vorgehensweisen des kapitalistischen Staatsapparates, in der aktuellen Gesundheitskrise unterfüttert und befriedigt. Inklusive der Denunziation von harmlosen Spaziergängern, durch die eifrigen Helfer und naiven Unterstützer, dieser fragwürdigen Vorgehensweise.

 

 

 

IST DIE ERKRANKUNG DURCH DAS CORONAVIRUS HARMLOS UND ZU VERNACHLÄSSIGEN?

 

 

 

Mit Sicherheit nicht. Im Gegenteil, müsste alles getan werden, um diese Erkrankung einzudämmen und sie möglichst zu besiegen. Es fallen allerdings merkwürdige Widersprüche bei der Vorgehens- und Handlungsweise des kapitalistischen Staatsapparates auf, die entweder ein Hinweis auf die Unfähigkeit desselben sind, mit einer solchen Gefährdung der Bevölkerung tatsächlich adäquat umzugehen. Oder aber geprägt sind von dem Willen, solch eine Gesundheitskrise zu nutzen, um bestimmte Entwicklungen, welche die Überlebtheit, die Unsinnigkeit des kapitalistischen Systems in der heutigen Zeit überdeutlich machen, wieder ein stückweit zurück zu prügeln. Wahrscheinlich ist es aber eher wieder mal eine Mischung aus beidem.

 

 

 

Wenn man einige dieser Schranzen des kapitalistischen Staatsapparates agieren sieht, fragt man sich doch anlässlich dieser akuten Krise, in welcher Blase, in welcher Parallelwelt, diese Figuren eigentlich leben. Selbst in diesen Zeiten frönen sie doch eher ihrer eigenen Dekadenz und sind offensichtlich mehr mit dem Vorantreiben dekadenter Entwicklungen in der Gesellschaft befasst, als dass sie sich wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie überlegen und diese auch vorantreiben, um möglichst effektiv eine Verhinderung bzw. eine Heilung von Corona-Erkrankungen zu organisieren. Stattdessen polizeistaatliche, bis faschistoide Hausarreste, weil dies eine einfache Lösung zu sein scheint und es manchen Kräften offensichtlich auch ganz gut in den Kram passt, so etwas hier auch einmal durchzuexerzieren. Zu propagieren, dass die Bevölkerung beispielsweise flächendeckend Schutzmasken tragen sollte, auf die Idee kommt diese Bande gar nicht erst. Aus gutem Grund: denn es gibt ja noch nicht mal ausreichend Schutzmasken, für das medizinische Personal in diesem Land, geschweige denn für die Gesamtbevölkerung. Obwohl selbst hochrangige Vertreter dieser staatlichen Bagage verkünden, dass dies eine wirksame Maßnahme wäre und auf diverse rigorose Vorgehensweisen unter solchen Bedingungen, hätte verzichtet werden können.

 

 

 

DAS KAPITALISTISCHE SYSTEM HAT SICH ZU EINEM PERVERSEN UND ASOZIALEN SYSTEM ENTWICKELT, DAS GEGEN DEN FORTSCHRITT UND DIE GANZ ÜBERWIEGENDE MEHRHEIT DER MENSCHHEIT GERICHTET IST

 

 

 

Lange her die Zeit, in der Kapitalismus, die Herrschaft der kapitalistischen Klasse, etwas Fortschrittliches darstellte in der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Heute ein System, was aber auch alles dem kapitalistischen Profitsystem unterordnet, gnadenlos auf die Rendite schielt und den Humanismus mit Füssen tritt.

 

Ein sehr gravierendes und aktuelles Beispiel ist die Umgangsweise mit der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und zwar nicht nur in Deutschland (die weitere Beschreibung wird sich aber schon im Wesentlichen auf Deutschland beziehen).

 

 

 

Wie pervers und unmenschlich müssen eigentlich Gemüter gestrickt sein, die alles daran setzen, Profit aus der gesundheitlichen Versorgung der Masse der Bevölkerung zu ziehen und nicht selten sogar noch mehr Profit daraus zu ziehen, das diese Versorgung eben nicht mehr gewährleistet ist?

 

Was ist das für eine viehische Umgangsweise mit Menschen, wenn ihnen notwendige medizinische Versorgung verweigert, oder  lange verzögert wird (Zweiklassenmedizin)? Wenn Menschen unnötig operiert werden, weil lukrative OP´s vom Krankenhausmanagement erwartet werden. Was ist das für eine verächtliche Behandlung von Menschen, wenn einerseits an Löhnen und Personal beispielsweise  in Krankenhäusern aus Profitgründen rigoros gespart wird, und darunter sowohl die Beschäftigten, aber auch die Patienten erheblich zu leiden haben? Und niemand kann einschätzen, wieviel  Patienten solch eine Umgangsweise schon Gesundheit, oder sogar Leben gekostet hat.

 

 

 

Die Sonne bringt es an den Tag, in diesem Fall Corona: das Totalversagen, die vollkommene Ignoranz gegenüber den gesundheitlichen Belangen der Mehrheit der Bevölkerung, durch die herrschende politische Kaste, steht plötzlich in einer großen Deutlichkeit im gesellschaftlichen Raum. Und man kann nur hoffen, dass die Wut in der Bevölkerung groß genug ist und möglichst noch weiter wächst, damit kein schmieriges Geschwafel von den Vertretern des kapitalistischen Staatsapparates das mehr zukleistern kann.

 

 

 

Mit getragener Stimme und Krokodilstränen in den Augen, salbadert dieses abgehobene Pack über die schlimmen Verhältnisse, welche durch die aktuell grassierende Epidemie hervorgerufen wurden und fordert Verständnis und Unterwerfung, unter ihre massenfeindlichen Maßnahmen. Es sind zum Teil die gleichen Leute, die hauptverantwortlich sind für die ganze katastrophale Situation, sowohl im Gesundheits- aber auch im Pflegebereich. Und das Schlimmste, es ist überhaupt nicht zu erkennen, dass sie Willens und auch in der Lage wären, irgendetwas an diesem Zustand zu ändern.

 

 

 

Seit 2012 wird ihnen beschrieben und angekündigt, dass genau solch eine Epidemie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausbrechen wird. Sie haben genau nix getan, um das Gesundheitswesen darauf vorzubereiten. Im Gegenteil, haben sie noch mannigfache Maßnahmen, wie z.B. Privatisierungen oder Abbau von Kranken- und Pflegekräften betrieben, welche in ihrer Wirkung zwar den Profit von Krankenhausbetreibern beispielsweise nach oben getrieben, aber Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen regelrecht kaputtgespart haben.

 

 

 

Mit und in der Folge der Sars-Epidemie 2003/2004, hat beispielsweise auch das Robert Koch Institut darauf dringend hingewiesen, das man sich auf eine Epidemie, wie die aktuelle, vorbereiten muss. Die gleiche politische Kaste, welche sich hier von jedem Dummschwätzer den baldigen Weltuntergang, wegen irgendwelcher skurrilen Weltuntergangsszenarien aufschwatzen lässt, hat diese Warnung einfach beiseitegeschoben. Und selbst wenn man wie wir, eher Zweifel an der angeblich, so außergewöhnlichen Dimension dieser Epidemie hat, so steht doch außer Frage, das die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in jedem Fall gewährleistet sein muss. In diesem Land sind aber noch nicht einmal die simpelsten Schutzmittel für die Kranken- und Pflegekräfte vorrätig. Muss man eigentlich noch mehr sagen über ein gesellschaftliches System, in dem so etwas möglich ist, das sagt doch im Grunde genommen alles.

 

 

 

In einer Talkrunde von Maybrit Illner am 26.3.2020 sagt Karl Lauterbach (SPD) sinngemäß an einer Stelle: um die Wirtschaft zu animieren Schutzutensilien herzustellen, müsste man ihr vermitteln, das sich das unter dem Strich auch rentiert. Das wagt sich tatsächlich eine Figur des herrschenden Systems, so etwas in dieser Zeit rauszuhauen.  Da wirkt ja eine Figur wie Trump fast schon verantwortungsbewusst, wenn er anordnet, dass Teile der Wirtschaft Beatmungsgeräte herzustellen hat. In einer Zeit in der großen Teilen der Bevölkerung Polizei hinterhergeschickt wird, wenn man es wagt zu dritt spazieren zu gehen, oder im Park zu sitzen, will man nur nicht zu scharf mit Wirtschaftskreisen umgehen, weil deren Vertreter ja so zarte Seelen sind. Wir müssen diese Angelegenheit wohl stärker selbst in die Hand nehmen, damit es tatsächlich noch zu einer effektiven Gesundheitsversorgung kommt.

 

 

 

CORONA UND DIE FOLGEN

 

 

 

Schon lange bevor sich die Corona-Epidemie bemerkbar machte, machte sich eine ganz andere Epidemie bemerkbar. Nämlich die chronische Krankheit des kapitalistischen Systems, die sich immer wieder mit großen wirtschaftlichen Krisen zu Wort meldet. Verbunden mit Betriebsschließungen, Massenarbeitslosigkeit, Verarmung breiter Teile der Bevölkerung und nicht selten damit verbundener Kriegstreiberei. Da wird so manch Vertreter aus Staatsapparat und Wirtschaft dankbar sein darüber, durch so etwas wie Corona, eine scheinbar plausible Erklärung der kommenden Zustände zur Verfügung zu haben. Die vielen belastenden Maßnahmen, die man jetzt mit 100%iger Sicherheit gegen die breite Mehrheit der Bevölkerung ergreift, werden mit Sicherheit damit begründet sein, aus der Corona-Krise wieder herauskommen zu müssen.

 

 

 

Und so erklärt sich vielleicht zumindest teilweise, dass vorgebliche Unvermögen, effektive Maßnahmen zum Gesundheitsschutz zu ergreifen. Erklärt sich vielleicht auch, warum eine weltweite Tuberkulose-Welle mit 1.500.000 verstorbenen Menschen im Jahre 2018, so wenig Beachtung fand in den herrschenden Klassen international. Von den Grippe-Epidemien, mit ihren ebenfalls oftmals zehntausenden Toten ganz zu schweigen (allein in Deutschland Winter 2017/2018 25.100 Verstorbene an Grippe).

 

 

 

Es ist wohl doch so, dass zumindest Kreise der herrschenden Klasse gerne die Möglichkeit nutzen möchten, welche ihnen vielleicht ja auch eine zusätzlich aufgeblasene Epidemie bietet. Sie werden den arbeitenden Menschen und der Bevölkerung weit in den Mittelstand hinein, Lasten aufbürden. So viel wie geht und der Schrecken nach oben, wird wohl keine Grenzen kennen.

 

Wollen wir uns das wirklich weiterhin bieten lassen? Wollen wir uns weiterhin wie unmündige Kinder behandeln lassen, die man hin und her schubsen kann, wie es bestimmten Kreisen beliebt?

 

 

 

Kräfte aus dem Gesundheits- und Pflegebereich dieses Landes, haben solchen Elementen schon jetzt eine gebührende Antwort erteilt, „steckt euch euren Applaus sonst wo hin“. Ausreichender Lohn, erträgliche Arbeitsbedingungen und selbstverständlich die notwendige Schutzkleidung wird gefordert. Das sind doch klare Worte.

 

Solch klare Worte sollten alle arbeitenden und benachteiligten Menschen in diesem Land der herrschenden Klasse entgegen schleudern - jetzt schon, in Zeiten der Gesundheitskrise und noch viel mehr in der Folge. Und es sollten auch Maßnahmen ergriffen werden, um der Verantwortungslosigkeit gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung, von sehr gut alimentierten, sogenannten Staatsdienern mal ein Ende zu setzen. Die unzufriedenen und erbosten Menschen sollten unbedingt schon jetzt Wege finden, um sich zu verbinden und zwar national und nach Möglichkeit auch international. Wie ja durchaus erkennbar ist, steht es mit der solidarischen Unterstützung der jeweiligen Oberklassen, bzw. für deren Bevölkerungen in den einzelnen Staaten, ja ebenfalls nicht zum Besten. Weder in den Staaten der EU, noch international. Dies würde mit Sicherheit einen ganz anderen Verlauf nehmen, wenn Solidarität von Menschen organisiert würde, deren Motivation von Mitmenschlichkeit und Selbstlosigkeit geprägt ist.

 

 

 

Irgendwie schreien doch die herrschenden Verhältnisse nach solch einer Veränderung der gesellschaftlichen Bedingungen. Die Voraussetzungen, ein gutes Leben für alle Menschen zu organisieren, sind doch inzwischen vorhanden. Soll wirklich weiterhin eine kleine Minderheit der Menschheit darüber entscheiden, ob Menschen hungern müssen, ob Menschen unnötig an Krankheiten versterben müssen, ob Länder zwecks Ausbeutung mit Krieg überzogen werden?

 

 

 

Wir sparen uns an dieser Stelle mal die Beantwortung der zuvor gestellten Fragen und wünschen allen Menschen das möglichst folgenlose überstehen dieser Epidemie und die notwendige Kraft, für die  zwingend erforderlichen gesellschaftlichen Aufräumarbeiten.

 

 

 

 

Einige Kollegen aus Berlin         29.3.2020

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