Gran Canaria: Aufruf zum Mietstreik ab dem 1. April

Dokumentation eines Aufrufs, der sich an Menschen richtet, die aufgrund des Virus "SARS-CoV-2" keinen Lohn erhalten.

In Deutschland verbinden wir mit einem radikalen Mietstreik wohl momentan eher noch die rasche Entscheidung einiger Großkonzerne, wie Adidas, H&M oder Deichmann, ihre Mietzahlungen einzustellen. Auf dem spanischen Territorium setzen Aktivist*innen dagegen auf dieses Mittel als Teil ihres (Überlebens)-kampfes gegen das Corona-Virus und hoffen in ihren Aufrufen , dass diese Idee überall Verbreitung findet.

Das "Sindicat de Inquilians de Gran Canaria" ("Mieter*innensyndikat") der Kanarischen Insel Gran Canaria, weist darauf hin, dass viele Menschen in Europa eine hohen Prozentsatz ihres Lohnes für Mietzahlungen aufwenden müssen. Durch das Virus  SARS-CoV-2 sind bereits jetzt sehr viele nicht mehr in der Lage, ihre Miete zu bezahlen, weil sie keinen Lohn mehr erhalten. Die Initiative wünscht sich als gemeinsame und koordinierte Aktion die Einstellung der Mietforderungen, insbesondere wenn sie von einer juristischen Person (Bank, Immobilienfirma, Unternehmen usw.) als Vermieter*in erhoben werden. Ansonsten wird ab dem 1. April zu einem unbefristeten Mietstreik aufgerufen.

 

Das Mieter*innensyndikat hat ein Poster (mit dem Text: In diesem Haus zahlen wir keine Miete. Wir sind im Streik) entworfen , damit es sich alle, die sich an der direkten Aktion beteiligen, an ihre Haustüren kleben. Zudem werden zwei Versionen eines Briefes an Vermieter*innen (einer ist speziell für juristische Personen verfasst) zum Download angeboten, die die Aktion erklären. Die Federación de Anarquistas de Gran Canaria "Anarchistische Föderation von Gran Canaria", die die Idee des Mietstreiks von Beginn an unterstützt, hat ein (spanischsprachiges) Mobilisierungsvideo erstellt, das auf Youtube  mit dem Titel "Huelga Alquileres SIGC 1 Abril" einzusehen ist.

Viele Gegeninformationsmedien und Kollektive verbreiten inzwischen die Idee.

Links:

sindicatodeinquilinasgc.noblogs.org/

anarquistasgc.noblogs.org/

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Du  kannst das auch. Kein Einkommen wegen Corona, aber du sollst weiter Miete zahlen? 

Ein neues Gesetz verhindert Kündigungen aufgrund von Covid-19 bezogenen Mietschulden. 


Die Immobilienwirtschaft macht weiter Profite mit deiner Miete. Vermieter*innen müssen an der Krise beteiligt werden. 

Eine Mietaussetzung muss her! Miete zurückhalten jetzt.
https://mietstreik.blackblogs.org/

Um Indymedia Deutschland adäquat (nicht nur) in der Krise nutzen zu können (und die Entscheidungsmacht (zudem noch willkürlich) der Moderation*innen zu umgehen) ist es sinnvoll immer das Open Posting zu lesen. Fakt ist, dass viele Crosspostings  auf der Startseite (teilweise an exponierter Stelle) landen. Selbstverfasste Texte, wie dieser hier, die einige Mühe der Recherche und teilweise auch Übernetzung bereiteten, zudem noch über ein evtl. doch wichtiges Thema, gehen aufgrund der undurchsichtigen Auswahlkriterien der Moderator*innen verloren.  Die Idee hinter Indymedia ist eigentlich gut, an der Umsetzung hapert es. 

Schade, dass es keine  Alternative gibt! Linksunten war auf jeden Fall transparenter und hat die Basis der eigenen  Arbeit (die Menschen, die die Text hier schreiben) besser unterstützt! Mit mehr Motivation würde es Sinn machen, diese Idee mit ähnlichen Inhalten, wie diesen Text zu unterstützen.

Ich verstehe mich als unabhängigen Medienaktivist*in, die innerhalb der vorhandenen Strukturen immer wieder anecken muss und de* es leider an technisches Wissen mangelt, gemeinsam mit Gleichgesinnten, die eigene Vorstellungen eines Gegeninformationsmedium umzusetzen.

Anarchistische und solidarische Grüße an alle, die ähnliche Ideen haben und evtl. hier scheitern (müsssen)! Rücken wir in der Krise zusammen und unterstützen wir gemeinsam diejenigen, die sie besonders betrifft. (A)