[S] Antimilitaristischer Frühjahrsputz
AntimilitaristInnen stören mehrere Bundeswehrauftritte in der Region Stuttgart. Und das ist erst der Anfang!
Der antimilitaristische Frühjahrsputz hat begonnen!!!
Das Jahr ist noch jung aber in Schulen und Messen hat sich schon einiges an Schmutz angesammelt. AnitmilitaristInnen fingen vergangenes Wochenende an aufzuräumen. Doch das war erst der Anfang dieses Frühjahrsputzes.
Die Bundeswehr hat zurzeit nicht den besten Ruf. Beraterverträge, Rechtsextreme Soldaten, Sexuelle Übergriffe bei Aufnahmeritualen, Todesmärsche im Training, Ausrüstungsdefizite usw. Kaum ein Monat geht vorbei ohne Skandal bei der Bundeswehr. Auch die Auslandseinsätze sind unbeliebt weil die Leute verstehen, dass diese nicht in unserem Interesse geschehen, und auch nicht im Interesse der Bevölkerung vor Ort sondern, dass sie gemacht werden um Rohstoffe und Absatzmärkte zu erschließen.
Diesen Ruf versucht die Bundeswehr zu verbessern und präsentiert sich deshalb immer mehr in der Öffentlichkeit. Mehr als 35 Millionen Euro fließen jedes Jahr in YouTube-Serien, großflächigen Werbeplakaten oder Messeständen in Schulen- und Ausbildungsmessen. Der Militarisierung des Alltags wollen wir nicht tatenlos zusehen. Deshalb rufen wir zum Antimilitaristischen Frühjahresputzes auf.
Auf der Seite http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/162/1916236.pdf kann, dank einer Anfrage der Fraktion die Linke im Bundestag, jedeR herausfinden, wann die Bundeswehr in der Nähe ist.
Das haben wir genutzt den Nachwuchswerbern mehrere Besuche abzustatten.
Schulbesuch in Marbach
Am Freitag, 31.1., fand in Marbach in einem Schulkomplex eine Bildungsmesse statt. Auch hier war die Bundeswehr vor Ort, in bester Lage direkt als erster Stand neben dem Eingang. Vier AktivistInnen mischten sich unter die SchülerInnen und versammelten sich vor dem Bundeswehrstand. Mit einem Transparent („Bundeswehr raus aus Schulen“) blockierten sie dieses und eine Rede wurde gehalten. Schnipsel mit antimilitaristischen Parolen sollten für einen dauerhaften Eindruck sorgen. Wir wurden von der (vermutlichen) Rektorin rausgeworfen, konnten aber unsere Rede bevor wir aus der Tür waren beenden. Die verbale Konfrontation mit den zwei LehrerInnen hat, in den Augen der SchülerInnen, unsere Aktion vermutlich noch interessanter gemacht.
Horizon-Ausbildungsmesse in Stuttgart
Direkt am nächsten Tag fand, im Rahmen des Siko-Aktionstages, die zweite Störaktion statt. Auch bei der Horizon-Messe in Stuttgart hatte die Bundeswehr einen Stand. Etwa ein dutzend AktivistInnen führten an diesem Stand eine Antimilitaristische Tatortsicherung durch. Die höhere Anzahl an AktivistInnen im Vergleich zum Vortag erlaubt es mehr Aufgaben zu verteilen. So wurde zusätzlich zum Transpi Absperrband benutzt um den Bundeswehrstand dicht zu machen. Außerdem wurde das Propaganda Material der Bundeswehr in Müllbeutel gesammelt, wo es hingehört. Die Security hat dieses mal langsam reagiert und wir konnten die Aktion selbstbestimmt nach der Rede beenden.
binea-Bildungsmesse in Reutlingen
Am folgenden Freitag war die Bundeswehr in der binea-Bildungsmesse in Reutlingen, und wir auch wiedermal. Zusammen mit AntimilitaristInnen aus Tübingen wurde auch dieser Bundeswehrstand mit Schnipsel verschönert während eine Rede gehalten wurde. Die Security war hier sehr motiviert, zog am Transpi versuchte uns das Megaphon abzunehmen und zerriss das Redemanuskript. Dennoch wurde die Rede zu Ende gehalten und die Aktion selbstbestimmt und mit dem rufen von antimilitaristischen Parolen beendet. Nach der Aktion verliesen wir das Gebäude und verteilten auch hier vor dem Eingang noch Flyer und diskutierten noch mit mehreren interessierten SchülerInnen.
Wir brauchen eine starke antimilitaristische Bewegung in Deutschland. Denn ein stärkeres Militär, und eine größere Akzeptanz des Militärs in der Bevölkerung, geben dem deutschen Imperialismus mehr Möglichkeiten in fremde Länder einzumarschieren. Auch nach Innen ist das Militär eine Bedrohung. Wir können bei allen größeren sozialen Protesten weltweit beobachten, dass das Militär gegen die fortschrittlichen Bewegungen eingesetzt wird. Außerdem begünstigt die Militarisierung der Gesellschaft faschistische Tendenzen.
Immer wenn die Bundeswehr sich nach außen öffnet, macht sie sich angreifbar. Schnappt euch eure GenossInnen (egal ob kleine oder große Gruppe), schaut nach wenn die Bundeswehr in eurer Nachbarschaft ist, und sorgt dafür, dass der Bundeswehrstand nicht ohne Widerspruch bleibt.
Das nur der Auftakt. Wir werden dieses Quartal und darüberhinaus noch viele weitere Messen stören.
Gegen Krieg und Militär, Feuer und Flamme der Bundeswehr!