BERLIN: Foto-Bericht von der Demo für die Freiheit der Westsahara
An der Demo für die Freiheit der Westsahara, mit Auftaktkundgebung vor der marokkanischen Botschaft (Niederwallstr.39) in Berlin-Mitte und anschließendem Protestlauf zum Auswärtigen Amt, nahmen 80 bis 100 Personen teil. Soweit bekannt, war es die erste Kundgebung seit sehr langer Zeit vor der marokkanischen Botschaft.
Anlass der Demonstration im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen für die Westsahara war der 50. Jahrestag am 6. November vom sog. „grünen Marsch“ von 1975; ein damals von Marokko inszenierter Einfall tausender Siedler*innen in die Westsahara mit Flankierung durch marokkanischem Militär, um die Westsahara zu besetzen.
Nach einigen Redebeiträgen und sahrauischer Musik versuchte die marokkanische Botschaft mit einer eigenen Soundbox aus einem Fenster mit patriotischer und „Großraum“-nationalistischer Musik zu stören. Zusätzlich hatten sie hinter einem weiteren Fenster eine Kamera zur Überwachung des Protests angebracht.
Durch die Provokation der Botschaft mit ihrer lautstarken Boom-Box wurde die Auflage der Polizei hinfällig, dass die Protest-Kundgebung die Botschaft nicht beschallen dürfe, und so wurden auch von Seiten der Kundgebung die Lautstärke-Regler auf maximal hochgedreht, was insgesamt für maximale Aufmerksamkeit in dem ansonsten sehr ruhigen Mini-Viertel rund um den Hausvogteiplatz in Berlin-Mitte sorgte.
Vor der marokkanischen Botschaft gab es Redebeiträge von der sahrauischen Diaspora, ein anarchistisch-feministischer Beitrag gegen Kolonialismus, und von Solidaritätsgruppen. Außerdem wurde eine Pressemitteilung der Frente Polisario, der Organisation der Freiheitsbewegung der Westsahara, verlesen. Ein Gastbeitrag aus Leipzig machte darüber hinaus auf die krasse Situation der sahrauischen Gefangenen in den Folterknästen Marokkos aufmerksam.
Nach etwa einer Stunde ging dann die Demo los und zog lautstark Parolen rufend – „1, 2, 3, Sahara wird bald frei!“ „Hoch die Internationale Solidarität“, sowie sahrauischen und spanischsprachigen Parolen – zum nicht weit entfernten Auswärtigen Amt.
Dort angekommen stellte sich der Protest gegenüber dem Auswärtigen Amt zur Abschlusskundgebung auf. Die Migrantifa verlas einen starken Redebeitrag für die Entkolonialisierung und Basisgewerkschafter*innen erklärten, warum es notwendig ist sich mit den Forderungen der sahrauischen Befreiungsbewegung zu solidarisieren. Während der Kundgebung wurde außerdem Musik der sahrauischen Befreiungsbewegung abgespielt. Ein abschließender Redebeitrag des Solidaritätsrundreisen-Netzwerks rief zur verstärkten Solidarität mit der Westsahara auf und dazu, dass international mehr Druck auf Marokko ausgeübt werden muss, damit endlich der Weg frei gemacht werden kann für ein Referendum für die Unabhängigkeit auf Grundlage des Selbstbestimmungsrechts der sahrauischen Bevölkerung.
Viele Redner*innen machten die Komplizenschaft von Deutschland, von Frankreich und vor allem von der USA und Israel mit Marokko verantwortlich für den aktuellen Status Quo der Besatzung und der Ausbeutung der Westsahara verantwortlich, da sich Marokko ohne auswärtige Unterstützung nicht so lange eine Besatzung leisten könne.
Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen Westsahara „50 Jahre Besatzung – 50 Jahre Widerstand“ (31.Oktober bis Mitte November) gibt es in vielen Städten Deutschlands weitere Solidaritätsaktionen, wie Veranstaltungen, Comic- und Buch-Lesungen, Diskussionen, Film-Events, Info-Tische und weitere Kundgebungen und Protest-Aktionen. Auch in Berlin gibt es noch weitere Veranstaltungen.
FOTOS VON (u.a.):
◼ Montecruz-Foto
https://www.instagram.com/montecruzfotodoc/
◼ Gewerkschaftliche Linke Berlin
https://gewerkschaftliche-linke-berlin.de/59542-2/
WEITERE BERICHTE:
◼ Sahara Press Service (english)
https://www.spsrasd.info/en/2025/11/07/12778.html
◼ Gewerkschaftliche Linke Berlin
https://gewerkschaftliche-linke-berlin.de/59542-2/
AKTIONSWOCHEN WESTSAHARA:
◼ Website
https://westsahara.noblogs.org
◼ Telegram
https://t.me/free_Westernsahara_actions
◼ Instagram
https://www.instagram.com/free_westernsahara_actions
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