Pressemitteilung zum Sanitätsdienst an der Demonstration "Hands off the Sumud Flotilla" in Zürich

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Am 02.10.2025 begleitete das Sanitätskollektiv eine unbewilligte Demonstration in Zürich, anlässlich der durch die israelische Marine festgenommenen Aktivist*innen der Global Sumud Flotilla. Am Sanitätsdienst standen 4 Sanitäter*innen im Einsatz. An der Kreuzung Stauffacherstrasse/Herman-Greulich-Strasse kam es zu einem polizeilichen Zwangsmitteleinsatz. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, die teilweise durch den Sanitätsdienst behandelt werden mussten. 

Am 02.10.2025 fanden in mehreren Schweizer Städten grosse Spontandemonstrationen und -kundgebungen in Solidarität mit den von der israelische Marine festgenommenen Aktivist*innen der Global Sumud Flotilla statt. Das Sanitätskollektiv Zürich begleitete die unbewilligte Spontandemonstration in Zürich, die mit rund 4000 Teilnehmer*innen durch den Kreis 4 zog. Die Demonstration zog vom Helvetiaplatz mit einigen Zwischenstopps über die Schöneggstrasse bis in die Brauerstrasse. Dort stoppte sie erneut, während sich mehrere Polizist*innen der Kantons- und Stadtpolizei Zürich zu einer geschlossenen Polizeikette formierten und näher an den Demonstrationszug rückten. Zu beobachten war, dass mindestens ein Polizist mit einem Megafon die Demonstrierenden aufforderte, die Demonstration links in die Herman-Greulich-Strasse weiterzuführen. Die Demonstration folgte den Anweisungen und zog bis zur Kreuzung Stauffacherstrasse/Herman-Greulich-Strasse weiter, wo sie erneut zum Stehen kam. Grund dafür war, dass die Demospitze durch eine Polizeireihe auf der Brücke über die Eisenbahn gestoppt wurde. 

Unsere Einsatzkoordination versuchte, sich in dieser dynamischen Situation einen Überblick zu verschaffen. Währenddessen zog sie alle Einsatzkräfte in den vorderen Bereich der Demonstration zusammen. Gleichzeitig wurden durch die Stadtpolizei Zürich bereits sog. Leerschüsse aus Mehrzweckwerfern abgeschossen. Als sich das vordere Team auf die linke Seite der Kreuzung begab, wurden mehrere Schüsse, darunter auch mutmasslich mit Gummischrot, auf die Demonstration abgegeben. Die Polizei setzte zudem in grossem Mass Tränengas-Handgranaten ein und versprühte Pfefferspray. Durch diesen massiven Zwangsmitteleinsatz gegen mehrheitlich friedliche Demonstrierende wendete die Demonstration relativ unkoordiniert ihre Laufrichtung in der Stauffacherstrasse zurück in Richtung Helvetiaplatz. Auch die Sanitäter*innen zogen sich an die Abzweigung Pflanzschulstrasse/Stauffacherstrasse zurück und behandelten dort mehrere Verletzte nach dem Einsatz von Reizstoffen. 

Nach den ersten Behandlungen begleiteten die Sanitäter*innen die Demonstration zurück zum Helvetiaplatz, wo eine Schlusskundgebung stattfand. Während ein Team auf dem Platz patrouillierte, um für weitere Personen ansprechbar zu sein, versorgte das andere Team einen Patienten mit einer Kopfverletzung. Der Patient wies im mittleren vorderen Kopfbereich eine Riss-Quetsch-Wunde von ca. 1-2 cm. Grösse auf. Ähnliche Verletzungen am Kopf wurden in den letzten Jahren durch das Sanitätskollektiv Zürich nach Gummischroteinsatz beobachtet und versorgt. 

Unsere Einsatzkräfte betreuten insgesamt eine niedrige zweistellige Zahl an Patientinnen und Patienten; sie selbst blieben unverletzt.

Presseteam des Sanitätskollektivs Zürich 
Kontakt: sanitaetskollektiv.zuerich@immerda.ch

Tel. +41 76 271 27 92

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