Mikrokredit – Fluch oder Segen?

Diese Abhandlung habe ich im aktuellen Semester für ein Seminar an der Uni gefertigt; ich möchte sie daher der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Der folgende Essay beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen von Mikrokrediten und soll der kritischen Betrachtung dieser Art von Finanzprodukten dienen. Zunächst wird die Vergangenheit der Mikrokredite betrachtet und die daraus resultierende Entwicklung in den armen Ländern, in denen sie eingesetzt werden. Die in den letzten Jahren auftretende Kritik wird näher beleuchtet, abschließend erfolgt eine kurze Betrachtung von Mikrokrediten in Deutschland im Rahmen der Existenzgründung.

Was ist ein Mikrokredit?

Ein Mikrokredit ist in Finanzprodukt für Personen, die in sehr ärmlichen Verhältnissen leben und dient der Entwicklungshilfe. Bei diesen Kleinstkrediten wird ein kleiner Kapitalbetrag an Besitz- und Mittellose verliehen, damit sich diese Menschen ein Gewerbe aufbauen können, „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist der Grundgedanke. Als einfaches Beispiel sei hier eine Familie in einem Entwicklungsland genannt, die mithilfe eines Mikrokredits ein Stück Ackerland pachten und bepflanzen will. Wenn die Kreditnehmer über einen ausreichenden Ertrag verfügen, können sie per Ratenzahlung den Darlehensbetrag zurückzahlen. Was zunächst nach einem guten Ansatz klingt, ist mittlerweile tief in die Kritik geraten. Diese soll in nachfolgenden Absätzen näher beleuchtet werden. (Quelle: http://www.mikrofinanzwiki.de/ueber-mikrofinanz/mikrofinanz/mikrokredit/)

Auch in Deutschland werden Mikrokredite vergeben, hier bezeichnet der Terminus meist eine andere Art von Verwendung: Existenzgründer und junge Unternehmer können von dieser Art der finanziellen Starthilfe profitieren. Die Bundesregierung hat zu diesem Zwecke einen Mikrokreditfonds ins Leben gerufen, jedoch gibt es auch alternative Mittel zur Geldbeschaffung. Diese Art von Darlehen wird am Ende des Textes näher betrachtet.

 

Mikrokredite in Entwicklungsländern - ein historischer Exkurs

Einleitend soll an dieser Stelle ein kleiner historischer Exkurs zur Entwicklung der Mikrokredite erfolgen. Muhammed Yunus gilt als Erfinder der Mikrokredite. Er gründete 1976 zunächst die „Grameen Bank“ in Bangladesch und wandelte sie schließlich 1983 in ein eigenständig arbeitendes Unternehmen um. Yunus erlangte schließlich seine weltweite Bekanntheit damit, dass er Geldsumme – unterteilt in kleinere Einzelsummen –an mittellose Frauen vergab und ihnen auf diesem Wege ermöglichte, aus eigenen Stücken eine Basis für ihre Familie zu erschaffen. Später zahlten sie ihm das Geld stückweise zurück. 2006 erhielt er für dieses Vorgehen den Friedensnobelpreis.

Allerdings gibt es auch schon sehr viel ältere Ansätze des Geldverleihs zur Selbsthilfe: Es existieren Nachweise über Rotationsfonds im Westen Afrikas, die sich schon im 15. Jahrhundert n.Chr. zusammenfanden. Hierbei zahlte jedes Mitglied eine kleine Summe in einen gemeinsamen Topf, damit sie sich der Reihe nach eine dementsprechend größere Geldsumme leihen können. Nach 1700 etablierten sich in Irland Kassen für Mittellose, die bei herkömmlichen Banken kein Geld leihen konnten und in Deutschland war es üblich, dass arme Handwerker sowie Bauern Organisationen zur Selbsthilfe gründeten. Diese sind im Übrigen die Vorläufer der Volks- und Raiffeisenbanken. (Quelle: http://www.berlin-institut.org/online-handbuchdemografie/entwicklungspol...)

Entwicklungspolitische Bedeutung in der Vergangenheit

In den siebziger Jahren wurden Mikrokredite dann verstärkt zur Entwicklungszusammenarbeit eingesetzt. In Lateinamerika waren Entwicklungsorganisationen in Brasilien und Bolivien Vorreiter, hier wurden Bedürftige finanziell unterstützt und somit ein Beitrag zur Gründung von „Mikrounternehmen“ geliefert. In Europa entstand die Entwicklungspolitik in den fünfziger Jahren, als einige Teile der Welt entkolonialisiert wurden, allerdings kam es zur Stagnation, da es ohne Kapital kein Wachstum geben konnte; es reichte nicht, nur die Infrastruktur bereitzustellen. So kam es zur Gründung von Entwicklungsbanken, die jedoch nicht das erreichten, was ursprünglich geplant war: Es fand keine Armutsbekämpfung statt. Zum einen lag dies an der Korruption und der Bürokratie, denen große Geldsummen zum Opfer fielen, zum anderen wurden auch hier Sicherheiten von den „Kreditnehmern“ verlangt und Entwicklungszuschüsse ausgezahlt, die nicht zurückgezahlt werden konnten. (Quelle: http://www.berlin-institut.org/online-handbuchdemografie/entwicklungspol...)

Mikrokredite – Ziel verfehlt?

Doch in den letzten Jahren gerieten die Mikrokredite immer mehr in die Kritik, da die Erfahrung gezeigt hat, dass sie oftmals ihr Ziel verfehlen und sogar in die Krise führen. Die Gründe für diesen Sichtwandel sind divers, zum einen liegt dies an politischen Geschehnissen und an den Medien, die zunächst die Mikrokredite als Lösung für alles lobten und nun das Ende dieses Finanzprodukts herbeibeschwören. Diese Darstellung ist jedoch überzogen, denn es handelt sich bei den Mikrokrediten nicht um einen Trend, sondern ein Geschäftsmodell. (http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/mikrokredit-kritik-studien)

Zum anderen hat die Wissenschaft methodische Erkenntnisse hervorgebracht, die belegen, dass die Armutsminderung bisher weitaus geringer ausgefallen ist als zuvor angenommen. Evaluierungen von 2011 zufolge soll es sogar keinerlei Beweise für den Rückgang der Armut durch die Aufnahme von Mikrokrediten geben. Stattdessen haben sich laut der Studien sogenannte Mikroersparnisse als armutsmindernd erwiesen. GIZ und KfW hatten diese Vermutung bereits länger, nun hat sie sich bestätigt. Daher geht der Trend nun zum Aufbau von Mikrofinanzinstituten, damit günstige Sparanlagen geboten werden können, die durch Sicherheit überzeugen. Die wenigsten Menschen in Entwicklungsländern sind mit Altersvorsorge und Versicherungen abgesichert, sodass sich hier Spareinlagen anbieten. Außerdem können sich die Institute somit vom Kapitalmarkt distanzieren und sind weniger abhängig. (Quelle: http://www.brandeins.de/archiv/2011/gut-boese/mikrokredite-sind-kein-aus...)

 

Mikrokredite in der Kritik - Schuldenfalle und zerstörte Existenzen

In Asien brach in der Vergangenheit ein regelrechter „Mikrokredit-Boom“ aus; besonders in ländlichen Gegenden. Auch die hohen Zinsen von bis zu 30 Prozent bei den Banken schrecken die Armen nicht ab, denn diese Lösung ist immer noch der bessere Weg, als bei einem Kredithai Geld zu leihen. Die hohen Zinsen erklären sich durch den hohen Aufwand bei der Kreditaufnahme in einsamen Gegenden.

In die Kritik gerieten die Mikrokredite, als immer mehr Fälle wie folgende bekannt wurden: Eine junge Frau in Indien nimmt einen Mikrokredit auf, um die Existenz ihrer Familie zu sichern. Das Geld der Mikrofinanzorganisation setzt sie zur Anschaffung einer Nähmaschine ein, gleichzeitig beginnt sie ein Studium. Schließlich kann die Familie die Zinsen nicht begleichen, daher nimmt die Inderin weitere Kredite auf. Die Rückzahlung des Kredites und der Zinsen werden immer utopischer und sie gerät an fragwürdige Geldverleiher. Diese treiben auf aggressive Weise das Geld ein und schlagen ihr Prostitution als Ausweg vor. Die junge Frau ist verzweifelt und verbrennt sich selbst. (Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/mikrokredite-ar...)

Jedoch gibt es auch wieder kritische Stimmen, welche die negative Sichtweise der Mikrokredite in Frage stellen. Es wird kritisiert, dass Anbieter sich oftmals zu großzügig darstellen oder dargestellt werden in der Öffentlichkeit. Es handelt sich nun einmal um einen Geldverleih, bei dem ein Vertrag zustande kommt - und wenn ein Vertragspartner sich nicht an die Bedingungen hält (in diesem Fall Rückzahlungen, die nicht mehr aufgebracht werden können), kann dies nach einigen Mahnungen unangenehm werden. Auch der Selbstmord der Kreditnehmer kann aus dieser kritischen Sichtweise anders beleuchtet werden: Die Banken haben zu leichtfertig Geld an arme Menschen in Indien verliehen, daraufhin wähnten sie sich in tiefster Verzweiflung, als sie den Kredit nicht zurückzahlen konnten. Somit könnte man die Schuld bei den Banken suchen. (http://www.brandeins.de/archiv/2011/gut-boese/mikrokredite-sind-kein-aus...)

Der Generalsekretär der UN äußert in einem Bericht weitere Bedenken: Er stellt klar, dass Mikrokredite kein Allheilmittel gegen die Armut sind, es gibt hier klare Grenzen. Dies liege vor allem daran, dass mittellose Menschen oftmals nicht fähig sind, wirtschaftliche Tätigkeiten zu übernehmen, vor allem bei extremer Armut. Die Begründung liegt zum einen am Mangel von Fähigkeiten und zum anderen sind diese Menschen oftmals nicht motiviert genug, um ein Geschäft zu führen und voranzutreiben. Ein Rückgang der Armut durch den Einsatz von Mikrokrediten ist nicht durchgehend nachzuweisen. Zuletzt gibt er noch zu bedenken, dass die Geldsummen für Mikrokredite auf keinen Fall aus den finanziellen Mitteln zur Entwicklungshilfe abgezogen werden dürfen, denn diese seien ohnehin sehr spärlich und decken wichtige Bereiche wie Gesundheitswesen, Hygiene, landwirtschaftliche und infrastrukturelle Einrichtungen sowie Bildung ab. Wenn hier Gelder gekürzt werden, bleibt diese Grundversorgung auf der Strecke. (http://www.unric.org/de/pressemitteilungen/4914)

Kommerzialisierung führt zur Krise

Fälle wie jener der jungen Inderin sind kein Einzelschicksal. Es ist eine Reihe von Selbstmorden bekannt, bei der sich indische Bauern das Leben nahmen, weil sie ihre Zinsen nicht mehr zahlen konnten. Auch in Marokko brodelt seit 2008 eine Krise still vor sich hin, eine Bewegung namens „Opfer des Mikrokredits“ wurde von einigen Frauen gegründet, um gegen die harten Maßnahmen der Geldeintreiber vorzugehen.

Diese Entwicklung ist vor allem der Tatsache zuzuschreiben, dass die neu gegründeten „Minibanken“, welche die Mikrokredite vergeben, immer kommerzieller wurden. Als sich zeigte, dass bei sehr große Gewinne dabei entstehen können, wurden nicht nur neue Mikrokredit-Banken mit kommerzieller Ausrichtung geründet, sondern auch bereits bestehende wohltätige Organisationen änderten ihre Ausrichtung und zielten auf Gewinn ab. Daraus resultierte ein hoher Druck auf die Schuldner seitens der Banken. In Indien griff letztendlich die Politik ein und zog die Notbremse: Die Zinseintreibung war nun nur noch monatlich einmal gestattet statt einmal in der Woche. Diese „Subprime-Krise“ verpasste der Mikrokredit-Branche einen enormen Dämpfer.

Für den „Erfinder“ Muhammed Yunus wirkt sich dieser Stimmungswechsel denkbar negativ aus. In Bangladesch wird er aufgrund des Imagewandels zum Negativen unter Druck gesetzt. Vorfälle aus der Vergangenheit werden wieder ausgegraben, als Yunus vorgeworfen wurde, er habe Entwicklungshilfe der Norweger veruntreut. Des Weiteren wird er angeklagt, da ihm Verleumdung vorgeworfen wird, als er behauptet, die Regierung sei profitgierig. (Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/mikrokredite-ar...)

Mikrokredite in der deutschen Politik: heimliche Privatisierung in Entwicklungsländern?

Trotz der negativen Entwicklungen setzt das deutsche Entwicklungsministerium weiterhin auf Mikrokredite, vor allem Indien und Marokko sollen neue Projekte erhalten. Ökonomen kritisieren diesen Schritt jedoch scharf, da ein Schritt in die falsche Richtung stattfinde. Es handele sich hierbei um eine „heimliche“ Privatisierung, wenn mittellose Privatpersonen in den Entwicklungsländern Schulden machen sollen für das, was eigentlich öffentliches Gut ist: Wasserversorgung oder sanitäre Einrichtungen. Yunus äußerte seinen Grundgedanken zu Mikrokrediten dahingehend, dass der Staat
an einem Rückzug aus allem guttäte, dem Privatsektor soll alles Weitere überlassen werden. Aus ökonomischer Sicht ist diese Art von Mikrokrediten fehlentwickelt. Dies lässt sich auch mit dem Argument begründen, dass Mikrokredite sich nur in Einzelfällen für besonders unternehmerische Personen eignet, um eine Existenz aufzubauen, hierbei müssen aber finanziell größere Schritte gemacht werden, damit ein Wirtschaftskreislauf entstehen kann. (Quelle: http://www.taz.de/!5040899/)

Mikrokredite in Deutschland für Existenzgründer

Nicht nur in den Entwicklungsländern werden Mikrokredite vergeben, sondern auch – wie bereits erwähnt- in Deutschland. Hier dienen sie jedoch nicht als Starthilfe auf dem Weg aus der Armut, sondern werden in erster Linie von Existenzgründern und jungen Unternehmern genutzt, um eine Geschäftsidee in die Tat umzusetzen. Diese Vorgehensweise ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, um bei Gründern mit nur geringem Kapitalbedarf den Grundstein für die Selbstständigkeit zu legen. (http://www.foerderland.de/finanzen/finanzierung-im-ueberblick/mikrokredit/)

In Deutschland wird ein Mikrokredit als solcher bezeichnet, wenn eine Kreditsumme zwischen 100 Euro und 25.000 Euro aufgenommen wird, um ein Gewerbe zu finanzieren. Die EU-Richtlinie für Mikrokredite sieht keine höheren Summen vor. Der Mikrofinanzfonds wurde im Jahre 2006 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie dem Bundesministerium für Arbeit und Technologie und der KfW gegründet. Darüber hinaus gibt es Förderbanken in Deutschland, die Mikrokredite für junge Unternehmer auf dem Weg in die Selbstständigkeit oder zur Existenzgründung vergeben.

Die Vermittlung von Mikrokrediten startete in Deutschland 1999 durch die GLS Bank, 5 Jahre später wurde dann das Deutsche Mikrofinanz Institut gegründet. Der eingangs erwähnte Mikrokreditfonds hat bisher 250 Prozent mehr Mikrokredite vergeben als ursprünglich geplant, hier ist ein starker Trend zu erkennen. Die dominierenden Branchen sind dabei Handwerk, Dienstleistungen, Einzelhandel und Gastronomie. Ziel ist es hier, ein bundesweit flächendeckendes Angebot an Mikrokrediten zu erschaffen, was mithilfe der Gründung von Mikrokreditinstituten geschehen soll. (Quelle: http://www.fuer-gruender.de/kapital/fremdkapital/fremdkapitalgeber/mikro...)

Die Bundesregierung strebt hierbei an, mit ihrem Projekt bis zum Jahre 2015 15.000 Mikrokredite für Deutschland bereitzustellen. Dies ist eine Reaktion auf die defizitäre Lage bei der Finanzierung von jungen Existenzgründern. Der Fokus liegt bei der Vergabe von Mikrokrediten in Deutschland nicht auf der finanziellen und wirtschaftlichen Situation der Kreditnehmer, sondern die Ideen der Antragsteller werden untersucht und vor allem, wie ernsthaft und zielstrebig diese ihr Gründungsvorhaben verfolgen. Doch nicht nur zur Neugründung, auch bei bestehenden, kleineren Unternehmen kann ein Mikrokredit bei finanziellen Engpässen oder im Zuge einer Expansion aufgenommen werden. (Quelle: http://www.maxda.de/themen/mikro-kredit/)

Auch wenn diese Art von „Starthilfe“ zunächst sinnvoll erscheint, gibt es gewisse Nachteile. Die Zinssätze sind aufgrund des Risikos relativ hoch, wenn man es mit einem Darlehen von der KfW für Existenzgründer vergleicht. Die Schufa-Auskunft darf nicht negativ sein, bis vor ein paar Jahren war dies nicht der Fall. Wer also in der Vergangenheit Zahlungsprobleme hatte, wird auch hier auf Widerstand stoßen. Andernfalls ist ein Bürge erforderlich. Außerdem haben Existenzgründer ohne Eigenkapital oftmals schlechte Karten, sie werden meist abgelehnt. Ein weiterer Aspekt, der bedacht werden sollte, ist die Tatsache, dass die Kreditnehmer in der Zeit der Antragstellung innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums mehrfach Nachweise über Liquidität und Tragfähigkeit des Unternehmens erbringen müssen. Dies ist wiederum nur mithilfe eines akkreditierten Unternehmensberaters möglich; zum einen bedeutet das ein hohes Maß an Bürokratie und zum anderen auch ein hohes Maß an dafür anfallenden Kosten. Daher raten Berater oftmals zu Alternativen. (Quelle: https://www.existenzgruender-jungunternehmer.de/p/finanzen/kredite/inter...)

Fazit

Ob es sich bei Mikrokrediten um einen Fluch oder einen Segen handelt, hängt von der Betrachtungsweise ab. Mikrokredite können tatsächlich eine Chance darstellen, einen Weg aus der Armut zu finden, wenn das Geld wirklich seiner eigentlichen Bestimmung zukommt und ein vertrauenswürdiger Anbieter gewählt wird. Wünschenswert wäre eine Beratungsfunktion nach dem Verleih des Geldes, damit den Kreditnehmern auf dem Weg in die Selbstständigkeit eine sichere Begleitung gewährleistet wird. Außerdem dürfen die Kreditnehmer sich nicht von Illusionen blenden lassen, die Zinsen sind mitunter hoch und es muss eine Leistung erbracht werden. Wenn diese Bedingungen erfüllt werden, kann das Geschäftsmodell des Mikrokredits funktionieren. Doch auch die negative Kritik darf nicht ausgeblendet werden, die Selbstmordfälle zeugen von dem enormen Druck, der auf den Menschen lastet. Dieser könnte vermieden werden, wenn mit dem Verleih  des Geldes durch die Banken und auch mit der Kreditaufnahme durch den Geldempfänger nicht so leichtfertig umgegangen würde. An dieser Stelle sollte die Politik ansetzen; die Entwicklungspolitik muss sich der Diskussion stellen, welche Ansätze in der Zukunft alternativ eingesetzt werden können, um  die Marktwirtschaft miteinzubinden und gleichzeitig die Armut zu bekämpfen. Für Mikrokredite in Deutschland gilt ebenfalls: Jeder Fall der Kreditaufnahme ist individuell, dabei ist die Geldsumme ebenso wichtig wie eine adäquate Beratung für die Existenzgründer.

Verwendete Quellen:

  1. http://www.mikrofinanzwiki.de/ueber-mikrofinanz/mikrofinanz/mikrokredit/ (zuletzt abgerufen am: 29.06.2015)
  2. http://www.berlin-institut.org/online-handbuchdemografie/entwicklungspolitik/mikrokredite (zuletzt abgerufen am: 01.07.2015)
  3. http://www.taz.de/!5040899/ (zuletzt abgerufen am: 01.07.2015)
  4. http://www.brandeins.de/archiv/2011/gut-boese/mikrokredite-sind-kein-ausweg-aus-der-armut/ (zuletzt abgerufen am: 02.07.2015)
  5. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/mikrokredite-arme-bauern-in-der-schuldenfalle-1582856.html (zuletzt abgerufen am: 02.07.2015)
  6. http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/mikrokredit-kritik-studien (zuletzt abgerufen am: 02.07.2015)
  7. http://www.unric.org/de/pressemitteilungen/4914 (zuletzt abgerufen am: 29.06.2015)
  8. http://www.maxda.de/kredit-ohne-schufa-info/ (zuletzt abgerufen am: 02.07.2015)
  9. http://www.foerderland.de/finanzen/finanzierung-im-ueberblick/mikrokredit/ (zuletzt abgerufen am: 03.07.2015)
  10. http://www.fuer-gruender.de/kapital/fremdkapital/fremdkapitalgeber/mikrokredit/ (zuletzt abgerufen am: 01.07.2015)
  11. https://www.existenzgruender-jungunternehmer.de/p/finanzen/kredite/interview-eigenkapital-und-kfw.html (zuletzt abgerufen am: 03.07.2015)
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