[DD] Statement zum Konflikt im Hausprojekt RM16
Wir, das sind Menschen aus unterschiedlichen politischen Zusammenhängen in Dresden, die nicht Teil der Hausgruppe sind. Wir streiten hier also nicht um unsere eigenen Mietverträge, sondern um ein Haus, das vor 25 Jahren kollektiv erkämpft wurde.
Mit Entsetzen nehmen wir die erneute öffentliche Verbreitung detaillierter (einseitiger) Erzählungen und personifizierter Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit den Konflikten um die RM16 zur Kenntnis. Wir halten diese Vorgehensweise für höchstgradig problematisch.
Wir könnten jetzt einsteigen in die Spirale von Behauptungen und Gegenbehauptungen. Wir könnten Geschildertes hinterfragen, kontextualisieren und widerlegen. Wir könnten noch mehr Informationen ungerichtet in die Öffentlichkeit geben, von denen am Ende höchstens der Staat und politische Gegner*innen profitieren.
Doch so wollen wir nicht streiten, so wollen wir nicht kämpfen! Was wir wollen, ist ein Hausprojekt, das dauerhaft vollständig bewohnt ist. Was wir wollen, ist ein lebendiges Haus, das endlich wieder wahrnehmbar und für politische Gruppen offen ist. Was wir wollen, ist eine kollektive Perspektive für das Haus. Was wir wollen, ist ein Ende der öffentlichen wie juristischen Schlammschlacht und der Nutzung aller Mittel ohne Rücksicht auf Verluste.
Leider müssen wir feststellen: Alle Versuche der Aufarbeitung von Konflikten in den vergangenen 5 Jahren sind gescheitert. Erneut steht das Haus nahezu leer – nur diesmal mit viel mehr Öffentlichkeit als in den vergangenen Jahren. Neu sind die Ursachen allerdings nicht. Alle Aufforderungen von unterschiedlichsten Akteur*innen, endlich Verantwortung für eigenes gewaltvolles, grenzüberschreitendes Verhalten zu übernehmen, Konsequenzen im Sinne des Erhalts des Hauses zu ziehen und endlich auszuziehen, sind verhallt. So kann es keinen Neustart geben. So wird die RM16 niemals zurück in die Bewegung kommen.
Lasst uns also darüber nachdenken, wie Bewegung in die RM16 kommen kann. Und lasst uns dabei die Menschlichkeit nicht verlieren.
Die RM16 zurück in die Bewegung!
Wir sind per Mail erreichbar für eure Ideen und auch Fragen: supportrm16[ät]systemli.org

Ergänzungen
Wenn Solidarität zur Maske wird – ein Aufruf aus der RM16
Unter dem Banner linker Bewegungsrethorik: autoritäre Dynamiken in einem linken Wohnprojekt
Die RM16 steht vor einer Zerreißprobe. Was über Jahrzehnte als selbstverwaltetes Wohnprojekt mit solidarischem Anspruch gewachsen ist, wird aktuell durch massive Konflikte erschüttert – Konflikte, die längst über das Haus hinausreichen. Was wir erleben, ist keine Auseinandersetzung auf Augenhöhe, sondern eine Dynamik aus Einschüchterung, Machtansprüchen und gezielter Delegitimierung von Bewohner*innen.
https://rm16.noblogs.org/post/2025/06/18/wenn-solidaritaet-zur-maske-wir...
Hallo Anonym, die Dynamik,
Hallo Anonym, die Dynamik,.die momentan am Laufen ist, ist eine ganz andere als alles, was vorher war. Denn jetzt herrscht ein Klima von Gewalt und Mobbing und das darf niemals ein Weg sein, um Konflikte zu "lösen".
Wie in jedem anderen Wohnprojekt gab es auch in der RM16 Probleme. Aber vergessen wird hier ganz klar, wieviele Menschen dieses Haus über ein Vierteljahrhundert begleitet und unterstützt haben - all diese Menschen bittet ihr genauso vor die Tür, wie die beiden Altbewohnis und deren minderjährige Tochter.
Das kann nicht der richtige Weg sein.
Mich entsetzt, dass euch lediglich der nun öffentliche Umgang mit der Problematik Gewalt in der RM16 entsetzt und nicht, dass, was dort hinter verschlossenen Türen passiert. Ist es wirklich okay für euch, wenn Menschen bedroht werden? Ist es wirklich okay für euch, dass sich eine Minderjährige nicht mehr in ihr Zuhause wagt?
Strukturelle Probleme anzugehen ist total wichtig, aber dabei nur eure Vorstellungen zu sehen und umsetzen zu wollen, nicht. Die RM16 war immer ein offenes Haus, dass zum Beispiel auch Geflüchteten ein Heim und vor allem Hilfe geboten hat. Ja, viele Menschen sind ein- und ausgezogen - sehr viele davon aber nicht im Streit, sondern im Guten und sind dem Haus, so wie wir, seither freundschaftlich verbunden.
Strukturelle Probleme müssen und können überwunden werden - aber weder durch Gewalt und Mobbing, noch durch Verdrängung. Von außen, wir wie ihr, kann dahingehend unterstütz werden, aber Forderungen zu stellen, ist nicht der richtige Weg.