Nazis angegriffen, CSD verteidigt!

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Nazis aufs Maul, in Saarbrücken und überall!

Nazis angegriffen, CSD verteidigt!

 

Am 7. und 8. Juni fand in Saarbrücken der Christopher Street Day (CSD) statt – ein buntes Straßenfest mit Parade, das queeres Leben sichtbar macht und feiert. Doch nicht alle hatten Lust auf Vielfalt, Regenbogenflaggen und Solidarität.

Ein saarländischer rechter Fascho Junge namens Nils (Instagram: saarland.sichern) wollte den CSD mit seiner stolz selbst angemeldeten Kundgebung unter dem Motto „Tradition & Heimat statt CSD“ stören, und brachte sage und schreibe ganze neun Neonazis auf die Luisenbrücke. Neun! Damit standen sie ziemlich verloren da gegen etwa 250 entschlossene Antifaschist*innen, die aus Saarbrücken, Trier, Pirmasens und Teilen der Ultra-Szene des 1. FC Saarbrücken mobilisiert hatten, um dem queerfeindlichen Spuk in direkter Konfrontation die Stirn zu bieten.

Während die Antifaschist*innen klare Kante gegen rechte Hetze zeigten, trat die Bullerei mit einer übertrieben starken Präsenz auf – allerdings nicht, um die Rechten zu stoppen, sondern um sie zu beschützen. In bester deutscher Gründlichkeit wurden die Faschos sogar beim Toilettengang eskortiert: „Toilettengang in Begleitung statt CSD“ könnte man sagen.

Trotz strömenden Regens hielten beide Seiten ihre Stellung. Auf der Luisenbrücke kam es vereinzelt zum Einsatz von Pyrotechnik. Die Bullen und ihre Wagen bekamen dabei nicht nur etwas Rauch, sondern auch ein paar „versehentliche“ Rempler ab. Als die bunte CSD-Parade sich näherte, wurden die Teilnehmenden von den Antifaschist*innenmit Applaus und Sprechchören begrüßt.Nur einzelne Wagen, etwa die von OB Uwe Conrad, SPD, Grünen und CDU, wurden aus antifaschistischer Perspektive kritisch begleitet.Die CDU schoss sich dabei selbst ins Abseits: Vom Wagen aus wurden Antifaschist*innen mit dem Mittelfinger gegrüßt – offenbar die neue Form bürgerlicher Diskussionskultur mit einem Faible für Faschismus.

Zum Ende des CSD schloss sich der antifaschistische Gegenprotest dem Umzug an, um möglichen rechten Störungen zuvorzukommen. Das war auch bitter nötig: Auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke kam es zu Pöbeleien und Fehlverhalten durch eine uneinsichtige dreiköpfige Männergruppe gegenüber CSD-Teilnehmenden. Nach einer kurzen Ansprache und ausbleibender Einsicht folgten gezielte antifaschistische Reaktionen – Nazis aufs Maul! Danke an die Ultras der Virage Est und alle entschlossenen Genoss*innen vor Ort. Die Polizei traf erst ein, als alles schon vorbei war – diesmal zu spät. Begleitet von den Antifas löste sich der CSD schließlich in Richtung Mainzer Straße auf.

Die Rechten verwiesen im Nachhinein auf weitere Übergriffe durch Antifas in der Innenstadt. 

Die Polizei leitete zwar Verfahren ein, doch werden diese wohl durch gute antifaschistische Zusammenarbeit an diesem Tag erfolglos bleiben.

 

Saarbrücken bleibt antifaschistisch. Nazis haben hier keinen Platz. Wer rechte Hetze verbreitet, muss mit Widerstand rechnen – verbal, politisch und wenn nötig auch körperlich.

No cops. No Nazis. Fight repression and fascism!

 

Danke an alle Antifaschist*innen – ganz besonders an die Ultras der Virage Est!

 

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