„Mehr Mut zum Größenwahn“ – Feministische Vollversammlung in Jena
In Zeiten, in denen autoritäre, antifeministische Kräfte gesellschaftlich wie parlamentarisch an Boden gewinnen, braucht es feministische Orte der Gegenmacht. Räume, in denen Austausch, Selbstermächtigung und politische Organisierung möglich werden – jenseits staatlicher Alibi-Gleichstellungspolitiken. Rund 100 FLINTA* Personen bei Feministischer Vollversammlung in Jena
„Mehr Mut zum Größenwahn“ – Feministische Vollversammlung in Jena Jena, 10. Mai 2025 – Am Samstagvormittag wurde Hörsaal 3 der Uni Jena nicht von professoraler Lehre beschallt, sondern von kämpferischen Stimmen aus feministischer Selbstorganisierung. Rund 100 FLINTA* Personen kamen zur Feministischen Vollversammlung 2025 – eingeladen vom 8. März-Bündnis Jena. In Zeiten, in denen autoritäre, antifeministische Kräfte gesellschaftlich wie parlamentarisch an Boden gewinnen, braucht es feministische Orte der Gegenmacht. Räume, in denen Austausch, Selbstermächtigung und politische Organisierung möglich werden – jenseits staatlicher Alibi-Gleichstellungspolitiken. Diese Vollversammlung war so ein Raum. Der Titel: „…mehr Mut zum Größenwahn!“ – und das war ernst gemeint. Er orientiert sich an einem Zitat Irmtraud Morgners, welche sagte: „ Der schlimmste Fehler von Frauen ist ihr Mangel an Größenwahn. "Eine Aktivistin berichtete von feministischen Versammlungen in der späten DDR, konkret 1989. Feministische Kämpfe in Ostdeutschland sind keine neue Entwicklung, sondern tief verwurzelte Geschichte – und sie waren schon damals unbequem und ungehorsam.Die Stimmung zum Ende war klar: Das war nicht einfach ein „Event“. Das war Organisierung. Die feministische Vollversammlung war ein Anfang – kein Ausreißer. Es geht weiter: mit offenen Treffen, mit lokalen und überregionalen Aktionen, mit gelebter Widersetzlichkeit. Der nächste Angriff auf Körper, Rechte oder Räume kommt bestimmt – aber auch die nächste kollektive Antwort.„Größenwahn heißt für uns: radikale Solidarität, konsequente Kritik, kollektive Macht. Und genau die bauen wir weiter auf.“Solidarität ist eine Waffe. Organisieren wir uns. Für feministische Perspektiven, für emanzipatorische Kämpfe – in Jena, in Thüringen, überall.
