1. Mai 2025: Die Proletarier haben kein Vaterland!

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Wir sind keineswegs überrascht von den jüngsten Ereignissen, die die Welt erschüttern und von der daran anknüpfenden Diskussion über den „Dritten Weltkrieg“ in den Kneipen und TV-Talkshows.

Es geht uns nicht darum, die bürgerliche Rechte, die mehr oder weniger faschistisch ist, ins Visier zu nehmen: Sie ist ein erklärter Feind. Das Problem sind die falschen reformistischen, pazifistischen, demokratischen Freunde: all jene, die unserer Klasse vorgegaukelt haben und immer noch vorgaukeln, dass es noch möglich sei, den Kapitalismus zu verbessern, seine Widersprüche zu beseitigen. Manchmal geben sie sich sogar als Kommunisten aus: aber Kommunismus ist die aktive und organisierte Negierung der bürgerlichen Herrschaft, sowohl in ihrer demokratischen als auch in ihrer faschistischen Form. Kommunist zu sein bedeutet, gegen alle imperialistischen Kriege zu sein, dem Kapital und vor allem der eigenen Bourgeoisie den offenen Krieg zu erklären.

Wenn Kriege ausbrechen, fällt die Mauer: und vor allem fallen die falschen Revolutionäre und Pazifisten! Kein Pazifismus hat jemals einen Krieg verhindert: Am Vorabend des Zusammenstoßes haben sich die Pazifisten auf die Seite ihres Heimatlandes geschlagen, und fanden immer eine hochtrabende moralische Rechtfertigung für ihre Kehrtwende. Die reformistische und demokratische Zweite Internationale brach auseinander, als jede sozialistische Partei für Kriegskredite zur Verteidigung ihrer Nation stimmte. Der Stalinismus zerrte das Proletariat dann in das Gemetzel des Zweiten Weltkriegs, im Namen der Verteidigung eines selbsternannten „sozialistischen Vaterlandes“ und eines erbärmlichen demokratischen und klassenübergreifenden Antifaschismus. Nur proletarische Revolutionen haben den Krieg gestoppt, wie die historischen und praktischen Beispiele der Pariser Kommune und der Oktoberrevolution zeigen. Angesichts des Verrats der Zweiten Internationale stimmte die Parole der Bolschewiki mit der der Kommunistischen Linken überein: „Verwandelt den imperialistischen Krieg in einen Bürgerkrieg!“ Nur die kommunistische Revolution kann den Teufelskreis der Weltkriege beenden, in dem sich diese inzwischen nur noch mörderische Produktionsweise bewegt.

Aber heute wie damals lehnen Demokraten, Pazifisten, Reformisten und Pseudokommunisten diese Losung ab. Sie haben Angst davor! Deshalb rufen wir sie noch lauter: „Verwandelt den imperialistischen Krieg in einen Krieg gegen die eigene Bourgeoisie, indem wir für den Defätismus gegen alle Staaten arbeiten, für die bewaffnete Verbrüderung aller Proletarier“. Mit einer echten Kampfperspektive erklärt diese Losung den Proletariern, den jungen Menschen, die die Notwendigkeit einer radikalen Veränderung spüren, wer die Verbündeten und wer die Feinde sind. Revolutionäre und internationalistische Kommunisten zu sein bedeutet, den Kampf zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie bis zum Ende zu unterstützen und voranzutreiben: bis zur Notwendigkeit der gewaltsamen Eroberung der politischen Macht, mit der Zerschlagung und Zerstörung des bürgerlichen Staates und der Errichtung der Diktatur des Proletariats, dem unverzichtbaren Instrument des Übergangs und des endgültigen Schritts zu einer Gesellschaft ohne gesellschaftliche Arbeitsteilung, ohne Privateigentum, ohne Grenzen, ohne Klassen.

Wir müssen diejenigen entlarven, die sagen, dass sie gegen dieses „Europa des Krieges“ sind und sich einbilden, dass ein „Europa des demokratischen Friedens und der Arbeit für alle“ möglich ist, und die die Proletarier auf die Seite eines „europäischen Imperialismus“ ziehen; oder noch schlimmer, wenn sie verkünden, gegen den Krieg zu sein, und gleichzeitig Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien oder Palästina usw. als „Vaterland“ betrachten, für das sie ihr Leben geben. Die Proletarier haben kein Vaterland. Kommunist sein bedeutet, für die Zerstörung aller Vaterländer und die Überwindung aller Nationen zu kämpfen, angefangen mit dem Gefängnis des Vaterlandes, in dem man geboren und ausgebeutet wird.

Wenn wir uns heute am tiefsten Punkt in der Geschichte des Proletariats befinden, wo es desorganisiert und fast völlig unfähig ist, sich zu verteidigen, dann gerade deshalb, weil das Proletariat durch den demokratischen Nationalismus von konservativen, demokratischen und pazifistischen Zielen sowie von der „Verteidigung der Verfassung“ mitgerissen wurde. Angesichts der Katastrophe, die sich vor unseren Augen abspielt (wachsendes Elend, verzweifelte Massen, die zur Migration gezwungen werden, Völkermord in Gaza, Kriege in der Ukraine, in Afrika, Epidemien, Umweltzerstörung, akute Ungleichbehandlungen), sind diese falschen Hoffnungen ein verzweifelter Versuch, die alte Welt am Leben zu erhalten! Man wirft uns vor, obsolete Analysen zu wiederholen, außerhalb der Geschichte zu stehen: aber der Kommunismus steht für die Zukunft, für die notwendige Sterbehilfe für ein System, das längst schädlich und verfault ist. Er ist nicht eine Ideologie unter vielen: er ist die Bewegung, die den gegenwärtigen Zustand verändert, getragen von den Massen, die durch immer unhaltbarere Bedingungen gezwungen sind, gegen den Kapitalismus zu kämpfen, angeführt von ihrer revolutionären Avantgarde, die international in der kommunistischen Partei organisiert ist! Hierfür arbeiten wir.

Es ist an der Zeit, sich darüber klar zu werden, wofür man kämpfen will, ohne in die Fallen der Reformisten zu tappen!

Klassenkampf für die ausschließliche Verteidigung unserer Klasseninteressen, unabhängig von der Vereinbarkeit mit der nationalen und betrieblichen Ökonomie. Defätismus gegen den eigenen Nationalstaat! Verwandelt den imperialistischen Krieg in einen Bürgerkrieg!

Nur eine Bewegung mit diesen Zielen und einem Klassenkampf, der von der revolutionären Partei bis zum Ende geführt wird, wird in der Lage sein, sich dem Krieg zu widersetzen: Schluss mit jammernden und friedlichen Aufmärschen von willigen Schwätzern!

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Kommunistisches Programm
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