1,2 Mio. Euro an RWE? Pustekuchen!

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Cop26: Nicht quatschen, blockieren" steht auf einem über die Schienen gespannten Transparent

Wir sind vier Aktivist*innen, denen nachgesagt wird an der Blockade des Braunkohlekraftwerks Neurath 2021 beteiligt gewesen zu sein.

Jetzt versucht der Scheißkonzern RWE uns mit einer Schadenersatzforderung von 1,2 Mio. Euro einzuschüchtern. Aber Pustekuchen!

 

Das Kraftwerk Neurath war damals eine der größten Umweltsünden Europas und treibt bis heute die Klimakatastrophe an. Durch die Klage bestätigt der Konzern: Die Blockade der Braunkohlezufuhr zum Kohlekraftwerk war genau richtig um den kapitalistischen und neoliberalen Interessen RWEs entgegenzuwirken und dadurch den Schaden an unser alle Lebensgrundlagen zu mindern!

 

Unsere Klageerwiderung: Liebe RWE, gerne sind wir euch der Dorn im Auge und das Salz in der Wunde. Auf weitere Jahre in Feindschaft!

 

Nach zwei Jahren der strafrechtlichen Verfolgung durch den Staat ist uns die Masche der Einschüchterung nicht gerade fremd. Da reicht ihnen das erstinstanzliche Skandalurteil von neun Monaten Haft scheinbar nicht aus, RWE legt mit der Millionenklage noch einen drauf. Sie wissen genau, dass wir diese Summe nicht haben. Also bedeutet das jetzt 1,2 Mio. Euro Schulden?

 

Nicht so schnell! Die Klage ist noch lange nicht entschieden!

 

Startet ein Zivilverfahren am Landgericht muss man sich anwaltlich vertreten lassen. Während RWE mit der Dreckskanzlei, für alle die Dreck am Stecken haben, Redeker Sellner Dahs aufmuckt, sitzen wir neben Freund*innen und solidarischen Anwälten auf der Anklagebank. Aber auch die brauchen Geld um sich einzuarbeiten in den durchaus komplexen Fall. Wir werden dabei unterstützt von AntiRRR, Untenlassen und der Roten Hilfe, freuen uns aber auch über Spenden für Straf- und Zivilverfahren.
Und keine Sorge – kein Cent davon geht an RWE.

 

Natürlich lässt uns das alles nicht kalt. Wir kennen Wut, Trauer und vor allem Erschöpfung. Für unser Herzensthema, ein Gutes Leben für Alle inklusive Klimagerechtigkeit, gibt es gesamtgesellschaftlich kaum noch ein offenes Ohr. Stattdessen dominieren konservative bis extrem rechte Populisten den Diskurs. Der Klimawandel wird geleugnet, neoliberale, koloniale und rassistische Denkweisen entsprechen dem Zeitgeist.

 

Aber wir wollen weder Rumjammern noch die „Einschüchterung“ auf die ganze Bewegung wirken lassen.

 

Wir werden Repression transparent machen, aber auch uns wehren. Wir wünschen uns, dass RWE und andere Großkonzerne das nie wieder probieren, sei es weil es ihnen nicht passt, ihre dreckigen Geschäfte vor Gericht offenlegen zu müssen oder weil ihnen oder ihrer Kanzlei vielleicht für jeden Euro den sie einfordern, woanders ein entsprechender Sachschaden passiert.

 

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