Souterrain in Bremen vor dem aus?

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In den letzten Jahren haben wir mit dem Souterrain (ehemals Café Kultur) einen selbstverwalteten Raum an der Uni Bremen etabliert. Am Mittwoch wurde uns mitgeteilt, dass die Universität die Nutzung unserer Räumlichkeiten ab Montag den 15.06 nicht länger dulden wird. Mit dem Souterrain steht ein selbstverwaltetes Freiraum für Kultur, Politik, Kunst und Vernetzung abseits von Prüfungsstress und der Tristesse des Alltags vor dem aus.

Das Souterrain ist ein Ort für Viele. Nicht nur Studierende, auch Dozierende, Angestellte der Universität und Freund*Innen einer unangepassten Kultur trugen durch vielfältige Weise zum Souterrain als Ort des Austausches und einer emanzipatorischen Vernetzung bei.
Die Schließung des Souterrains kam für uns völlig unvermittelt. Der Versuch eine gemeinsame Lösung für die Probleme und Bedenken der Universität zu finden, wurde seitens des Rektorats abgeblockt. Zwar betont die Universität gebetsmühlenartig wie unterstützenswert sie die Arbeit des Souterrain findet uns stellt einen
Alternativraum in ferner Zukunft in Aussicht – faktisch bedeutet eine Schließung unserer Räumlichkeiten jedoch das Ende der Struktur, die wir über Jahre mit viel Energie, Herzblut und Zeitaufwand aufgebaut haben.

„Obwohl der Wert von nicht kommerziellen Räumen, Sozio- und Subkultur für eine lebendige und lebenswerte Stadt unbestritten ist, sind wir paradoxerweise mit einerständigen Bedrohung der räumlichen Existenz unserer Projekte konfrontiert.“

 

steht im offenen Brief zur aktuellen Kulturdebatte von Sub-Ort-Bremen.
Die gegenwärtige Situation des Souterrains lässt sich nahtlos in diese Analyse einordnen.
Für die Schließung des Souterrains wurden Brandschutz- und Betriebssicherheitsbedenken ins Feld geführt. Diese wollen wir auch gar nicht Kleinreden. Die Sicherheit der Nutzer*innen des Souterrains ist uns äußerst wichtig. Dass diese Bedenken uns jedoch nicht vorher mitgeteilt wurden und auch Lösungsansätze und konstruktive Ansätze unsererseits nicht gehört werden, lassen uns an dem guten Willen der Universität Zweifeln.
Wir wollen bleiben und wollen auch weiterhin einen Ort für unangepasste Kultur und einen Schutzraum für Diskriminierung, an dem der allgegenwärtige Leistungsdruck eines studentischen Alltags kein Platz hat. Hierfür sind wir auf eure Unterstützung angewiesen. Wir fordern feste und langfristige Zusagen der Universität, wie wir eine Perspektive für das Souterrain entwickeln können.
Um weiterhin unbequem zu bleiben, haben wir beschlossen das Souterrain in die Glashalle zu verlegen.
Kommt vorbei, informiert euch und unterstützt kommende Aktionen.
www.souterra.in
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