(B) Am 14.12. eine Botschaft senden...

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Graffiti in Friedrichshain

Antifaschistische Mobilisierung gegen den Aufmarsch des Aktionsbündnis Berlin

Am 14. Dezember will das sogenannte Aktionsbündnis Berlin in Friedrichshain unter dem Motto „Für Recht und Ordnung: Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“ aufmarschieren. Selbstverständlich wird der Kiez das nicht hinnehmen und den eher kleinen Auflauf zum Anlass nehmen, um den antifaschistischen und feministischen Friedrichshain hochleben zu lassen.

 

Dabei ist uns egal, wie viele Menschen die Organisatoren um den Aachener AfD-Politiker Ferhat Sentürk und Maximilian Fritsch (Junge Alternative, Eberswalde) auf die Straße bringen, warum die AfD sich von ihnen distanziert oder wieviele Neonazis und jugendliche Symphatisant*innen sich spontan anschließen. Entscheidend ist, dass hier eine Botschaft an uns alle gesendet werden soll: "Die organisierte Rechte ist gesellschaftlich auf dem Vormarsch - und ihr könnt euch nicht verstecken". 

Wie viel Raum sie dafür bekommen, entscheidet auch der Berliner Senat und seine Bullen. Die politischen Parteien sind verhalten und es ist ungewiss, welche Botschaft der Senat an dem Tag senden will. Im Herbst hat er den Jungnazis von DJV noch einen Aufmarsch in Marzahn möglich gemacht. So wie es aussieht bekommen (fast) ihre Wunschroute.

Klar ist auch, dass wir unsere Viertel verteidigen. Trotz Gentrifizierung bleibt Friedrichshain ein Ort linker Subkultur im Nord- wie im Südkiez. Wir stellen der rechten Bedrohung gelebte Solidarität und Emanzipation entgegen. In Friedrichshain ist nicht alles gut - aber wir arbeiten daran. Unsere Botschaft wird sein: Wir lassen uns nicht einschüchtern - weder von den Nazis, noch vom Staat.

Der Friedrichshain hat eine lange Tradition des Kampfes gegen den Faschismus. Ob nun in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die SA es sehr schwer hatte im Arbeiter*innenbezirk Fuß zufassen, oder Anfang der 90er Jahre, als wir unsere frisch besetzten Häuser gegen Naziangriffe schützten, oder in den 00er Jahren als Aufmärsche von mehreren tausend NPDlern oder sog. autonomen Nationalist*innen massiven Widerstand erfuhren. Die Kette an Misserfolgen rechter Mobilisierungen wird am 14.12. fortgesetzt. Dafür werden wir gemeinsam sorgen. Mit dem Konzept des offenen Kiezes, der sich zeigt und der rechten Kampfansage mit dunkelbuntem Gewusel, heißen Getränken und Blockaden begegnet.  

Kommt auf die Straße – zeigt euch!

Ab 13 Uhr wollen die Neonazis eine Route über den Laskerkiez zur Warschauer Straße, zum Frankfurter Tor, entlang der Frankfurter Allee bis zur Gürtelstraße und von da aus mit einem Schlenker durch den Kaskelkiez zurück zum Ostkreuz laufen.

Bisher angekündigte Gegenproteste:

Was wir tun werden:

  • Wir werden uns den Nazis entgegenstellen, wo immer sie sich versammeln. Wir werden ihre Aufmärsche blockieren, ihre Parolen zurückweisen und den Raum für unsere antifaschistische Vision einer solidarischen Gesellschaft zurückerobern.
  • Wir werden uns nicht von Polizeigewalt oder Drohungen einschüchtern lassen! Der Staat mag den Rechten den roten Teppich ausrollen, aber wir wissen: Der Widerstand kommt von der Straße!
  • Wir werden unseren Protest nicht in schweigsame Kundgebungen umwandeln – wir werden unsere Stimmen erheben, unsere Körper auf die Straßen bringen und alles tun, um den Faschisten ihre Herrschaft über die öffentlichen Räume zu verwehren.
  • Protest und Widerstand hat dann Erfolg, wenn er durch seine Vielseitigkeit unkontrollierbar wird. Wir rufen daher alle Bezugsgruppen dazu auf, sich auch abseits der geplanten Kundgebungen und Blockaden eigene kreative, militante und entschlossene Aktionen zu überlegen. Sprecht euch ab, bereitet euch vor, seid solidarisch mit allen Aktionsformen und passt aufeinander auf!

Kommt und kämpft mit uns!

 

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Ergänzungen

Maximilian Fritsch ist weiterhin an der Demo beteiligt und AfD Funktionär.