Aufklärung und Protest gegen "Bürgerstammtisch der AfD" in Salzwedel

Heute (07.11.2019) veranstaltet die AfD Kreisgruppe Altmark-West einen „Bürgerstammtisch“ in Salzwedel. Teil dieser Veranstaltung sind Sebastian Koch (AfD-Kreisvorsitzender und Vorsitzender der „Jungen Alternativen Altmark“) und Jan Wenzel Schmidt (AfD-Mitglied das Landtages Sachsen-Anhalt und Vorsitzender der „Jungen Alternative Sachsen Anhalt“).

Beide sind klare Neonazis!

Koch hat enge Kontakte zur regionalen und überregionalen Neonazi-Szene. Jan Wenzel Schmidt hat trotz seiner Position bleibende Verbindungen zur Identitären Bewegung.

In der Nacht vom 06.11. auf den 07.11. sind in der Salzwedeler Innenstadt Plakate an Littfasssäulen, Laternen, Stromkästen und Mülleimern aufgetaucht, die über den stark problematischen Hintergrund der Veranstalter aufklärt.

Auf den Plakaten ist folgender Text zu lesen:

„DIE ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND

Dass die AfD eine Partei ist die rechts außen steht, ist seitdem Björn Höcke nach dem Verwaltungsgericht Meiningen als Faschist bezeichnet werden darf nicht mehr zu leugnen. Doch der Parteichef Thüringens ist auf keinen Fall ein Ausnahmefall in der Partei. Es gibt noch immer viele Menschen, denen die rechte Ideologie der Partei nicht bewusst ist oder die sie verleugnen. Auch in Salzwedel versuchen Neonazis unter der Tarnung der AfD und der Jungen Alternative (JA) ihre menschenfeindlichen Ansichten zu verbreiten.

Heute, am 07.11.2019, findet zum wiederholten Mal ein „Infoabend“ der AfD im Bartelskamp (Am Bartelskamp 3) in Salzwedel statt. Als „Gesprächspartner“ werden der Landtagsabgeordnete Jan Wenzel Schmidt, der AfD-Kreisvorsitzende und JA-Kreisvor-sitzende Sebastian Koch und der Ortsgruppenvorsitzende Salzwedels Hanns-Michael Kochanowski vor Ort sein. Doch was steckt hinter diesen Namen und ihrem aktuellen Amt?

Jan Wenzel Schmidt ist seit 2016 Landtagsabgeordneter und Landesvorsitzender der Jungen Alternative in Sachsen-Anhalt, die in einigen Bundesländern aufgrund ihrer Radikalität vom Verfassungsschutz untersucht wird. Schmidt war bereits „Redner und Ehrengast“ bei einer öffentlichen Veranstaltung der rechtsextremen und ebenfalls vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung (IB) im März 2016 in Wernigerode. Dort informierte er die zuhörenden „besorgten Bürger*innen“ über den „großen Austausch“. Die IB versucht ihre klar nationalsozialistischen Überzeugungen durch neue, ersetzende Sprache und ein modernes Auftreten an junge Menschen zu tragen. Zudem erhielt der Vorsitzende der IB Österreich eine Spende des rassistisch motivierten Christchurch-Attentäters. Im April 2016 wurde bekannt, dass Schmidt in seinem Wahlkreisbüro mit Stefan Träger einen ehemaligen Bundestagskandidaten der NPD beschäftigt. Heute ist Träger sehr aktiv bei der Identitären Bewegung. Die AfD hat den Kontakt zu der Bewegung mittlerweile verboten. Trotzdem ließ Schmidt sich beim diesjährigen Sommerfest der IB blicken, angeblich als „parlamentarischer Beobachter.“

Sebastian Koch ist seit 2014 Mitglied der AfD, war zunächst Schatzmeister und ist nun seit November 2017 Kreisvorsitzender. Außerdem ist er Mitbegründer und Vorsitzender der Jungen Alternative Altmark. Seit 2008 war er nachweislich auf diversen Naziversammlungen, wie z.B. einem Aufmarsch von „Die Rechte“ gewesen, hat Verbindung zur mittlerweile aufgelösten Neonazikameradschaft FNAW*, aber leugnet dennoch seine Verbindung in die Naziszene. Seit Gründung der Jungen Alternative Altmark pflegt er gute Kontakte zu den gewaltbereiten Salzwedeler Neonazis, die sich mittlerweile größtenteils in der JA organisieren. So ist er im Mai 2016 gemeinsam mit diesen nach Chemnitz zu einer „Demoschulung“ gefahren. Organisiert wurde diese Veranstaltung von einer militanten Gruppe, die sich „Rechtes Plenum“ nennt. Zudem legt die Junge Alternative Altmark gemeinsam jedes Jahr zum Volkstrauertag Kränze an mehreren Soldatendenkmälern des 2. Weltkriegs in der Altmark ab, auf denen „Ehre wem Ehre gebührt“ steht - ein Spruch der sonst wiederholt von Alt- und Neonazis bei ihrem Heldengedenken verwendet wird. Aufgrund seiner bekannten neonazistischen Zusammenhänge wird Sebastian Koch sogar vom Verfassungsschutz mit als Beleg zur Einstufung der AfD als „Prüffall“ aufgeführt.

Informiert euch im Netz! Unabhängige Presseartikel und Fotos belegen die hier genannten Informationen!

KEIN RAUM DER AFD !

*freie Nationalisten Altmark West“

Weiterhin wurden am Veranstaltungsort das Haus mit einer Aufforderung verschönert und das Öffnen der Eingangstüren erschwert.

 

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