Offener Brief an den/die Eigentümer*in des Herde's Gartencenter in der Bornstraße 245

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Wir haben das ehemalige Herde's Gartencenter in der Bornstraße 245 besetzt. Wir wollen uns in diesem Brief vorstellen, unsere Gründe erläutern und einen Vorschlag für das weitere Vorgehen machen.

Wer sind diese Besetzter*innen?

Wir sind zwischen 15 und 30, Schüler*innen, Arbeiter*innen mit und ohne Job, Student*innen oder Freiberufler. Wir leben größtenteils in der Nordstadt, und wir haben ein Anliegen: Wir wollen ein selbstverwaltetes Soziales Zentrum. Viele von uns haben sich auf die eine oder andere Weise in die siebentägige Besetzung der Albertus-Magnus-Kirche eingebracht. Mit unserer Besetzung wollen wir die Ziele der Initiative "für ein soziales Zentrum Avanti" unterstützen.

Warum dieses Gebäude?

Weil es leer steht. Viele Menschen in der Nordstadt suchen einen Platz für Dinge, die sie gerne organisieren möchten. Gleichzeitig stehen viele Immobilien ungenutzt leer. Wir halten es für illegitim, Räume ungenutzt zu lassen, weil sich keine profitable Nutzung, also ein Käufe oder Mieter finden lässt. Uns geht es dabei nicht darum, anderen etwas wegzunehmen und Räume einer Sinnvollen Nutzung zu entziehen. Allzu oft liegen Gebäude aber über Jahre brach - und da kommen wir ins Spiel.

Raum oder Räumung?

Und wir würden gerne mit ihnen in's Gespräch kommen. Die Polizei, die zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung wahrscheinlich im Anmarsch, wenn nicht schon vor Ort ist, wird ihnen vermutlich raten, Anzeige zu erstatten und uns räumen zu lassen. Das sollten sie sich gut überlegen. Wir haben nicht vor, diese Gebäude zu beschädigen. Wir wollen es schließlich nutzen. Der Polizei ist das egal. Wenn sie denen freie Hand geben, werden einige ihrer Türen und Fenster aufgebrochen oder gleich eingetreten. Auf dem Schaden sitzen sie, nicht die Polizei. Fragen sie mal in der Neuapostolischen Kirche nach.

Wenn sie wissen wollen, wie es stattdessen aussehen kann, fragen sie die Anwohner*innen der Albertus-Magnus-Kirche, die vielen Hundert Menschen die vom 22. bis zum 29. August dort ihre Vorstellung eines Sozialen Zentrums erprobt haben. Mit Familienfest und Vorträgen, Kino und Kunstausstellung, Hüpfburg und Hausaufgabenhilfe. Das kann hier in der nächsten Woche oder den nächsten Jahren anstelle von Leerstand und Langeweile stattfinden.

Sie sollten sich sich von der Polizei nicht unter Druck setzen lassen. Es ist zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wir können in den nächsten Tagen in Ruhe über eine mögliche Nutzung reden und eine gemeinsame Lösung für die aktuelle Situation finden.

Wir möchte mit ihnen persönlich sprechen.

Die Wahl liegt bei ihnen.

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