Für eine lebenswerte Stadt für alle! Eine Aktion selbstbestimmter Stadtgestaltung in Erfurt

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In der gestrigen Nacht haben wir, eine Gruppe von Menschen, Stadtgestaltung selbst in die Hand genommen und an zu hohen Bordsteinkanten Holzrampen angebracht. Wieso wir das gemacht haben? Für eine lebenswerte Stadt für alle!

In was für einer Stadt möchtest du leben? Und wie wäre es, wenn du diese Stadt gestalten dürftest? Wir haben Stadtgestaltung selbst in die Hand genommen - für eine Stadt für alle!

Aber was ist überhaupt passiert? Heute Morgen sind in Erfurt an verschiedenen Stellen hölzerne Rampen an Bordsteinen aufgetaucht. Diese Rampen ermöglichen es Fahrradfahrer*innen und Menschen mit Kinderwägen oder Rollatoren, Bordsteine zu überwinden und sich so schneller und sicherer fortbewegen zu können.
Während dem Auto im Erfurter Stadtbild an den meisten Orten immer noch die Rolle des primären Fortbewegungsmittels gewährt wird, erleben wir täglich, dass andere Straßenteilnehmer*innen dadurch gefährdet werden.

Wir wollen eine Stadt ohne Auto, die die Perspektiven der Klimakrise ernst nimmt und sich ehrlich und konsequent mit alternativer Stadtgestaltung auseinandersetzt. Wir wollen eine Stadt für Menschen auf der Suche nach Solidarität öffnen und ein sicherer Hafen sein. Wir wollen eine Stadt, in der sich alle Menschen frei und selbstbestimmt bewegen können, eine Stadt, die die Lebensrealität aller Menschen mitdenkt und sich von Barrieren befreit. Wir wollen eine lebenswerte Stadt für alle!

Wir sind uns bewusst, dass unsere Aktion nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Wir können auch gar keine langfristige Lösung zur Verfügung stellen. Die finanziellen Ressourcen dazu haben wir nicht und diejenigen die darüber verfügen, stecken sie lieber in Kaufhäuser und Tourismusangebote. Aber wir möchten am Beispiel der Mobilität auf ein Problem aufmerksam machen. Das Problem, dass die Gestaltung dieser Stadt nicht in den Händen ihrer Bewohner*innen liegt. Das Problem, dass (auch) lokale Politik und die Durchsetzung lokaler Interessen Wenigen vorbehalten bleibt und dass wichtige Gespräche nicht mit den Bewohner*innen dieser Stadt geführt werden. Wir möchten ein Zeichen setzen für eine Stadt, die sich nicht an kurzfristigen, kapitalistischen Zielen, sondern an den Bedürfnissen von den Bewohner*innen der Stadt orientiert.

Wir haben den Aktionswochen von “Alles muss man selber machen” angeschlossen. Wie auch das Bündnis glauben wir, dass wir uns nicht auf den Staat verlassen können. Wir sind davon überzeugt, dass wir eine lebenswerte Stadt selber machen müssen!
Schließt euch uns an, lasst uns gemeinsam Stadt gestalten!

Bis bald!
Aktionsgruppe Rampensau

#Rampensau #Trittbrettfahren #Allesmussmanselbermachen

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