Kleine Eindrücke von den internetgezeugten Massenversammlungen.

Themen: 
Regionen: 

Massen versammeln sich in Griechenland,  es ist ein Flop!

Kleine  Eindrücke von den internetgezeugten Massenversammlungen. Von Aug und Ohr  11. 2. Griechenland: die Proteste verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Die Proteste von letzter Woche gehen weiter! Heute finden in Athen, Saloniki, Iraklio, Patras, Ioannina und  weiteren zweiundzwanzig (!) Städten Protestkundgebungen gegen die Finanzdiktatur der EU statt, sowie außerdem auf zwölf Inseln (1). Die  Gesamtlosung wäre frei mit „Innehalten und sich bewußt werden“ zu übersetzen – die Übersetzung mit „Würde“ wäre irreführend.In Athen beginnt der Protest um 18 Uhr Ortszeit am Syntagmaplatz vor dem Parlament. Zum Teil werden die Kundgebungen als Unterstützung für die Regierung, mehr noch für die – immer schwieriger werdende -  Position der Regierung gedeutet, aber an sich und  in erster Linie sind es Proteste gegen die harte, rücksichtlose, unbeugsame Linie der europäischen Zentralinstanzen und der bekannten finanzpolitischen Schaltstellen, „gegen die Interessen der Oligarchie in Europa“, wie es in dem Aufruf zusammenfassend heißt (2). 

  1. "Venceremos" σε όλη την Ελλάδα!, Avjí, 11. 2. 2015

 http://www.avgi.gr/article/5303445/-venceremos-se-oli-tin-ellada- 

  1. Όλη η Ελλάδα μια φωνή, Συγκέντρωση συμπαράστασης στην ελληνική κυβέρνηση, inews, 11. 2.,

 http://www.inewsgr.com/240/oli-i-ellada-mia-foni--sygkentrosi-sybarastasis-stin-elliniki-kyvernisi.htm 25. 9. Tsipras? Er steht mit dem Rücken an die Wand, die Partei kaschiert das mit einer triumfalistischen und immer patriotischer werdenden Rhetorik. Er hat schon so viele Rückzieher gemacht, daß er sich auch von den Zeitungen, die Syriza jubelnd unterstützt haben (Efimerida ton Sintakton, EfSyn), immer mehr Kritik einheimst. Ein unbekannter Faktor sind die Massenkundgebungen  - die derzeit aber wegen der Kälte stocken. Bei der ersten waren wenige Gruppen, aber Tausende aus allen Teilen der Bevölkerung,  bei der zweiten (Sonntag) schon viel mehr Gruppen und Zehntausende aus Athen und Umgebung. Gruppen:  EPAM, Maoisten (KKE-ML), SEK, Arbeiterdelegationen, Kokkino, Antarsya, sogar Anarchisten. Alle gehen sie mit ihren Forderungen über das Programm von Syriza hinaus. Wichtigster Punkt: Streichung aller Schulden. KKE hält sich, im Gegensatz zur ERT-Mobilisierung voriges Jahr, abseits. Viele neue Leute, die nicht Syriza-Sympathisanten waren. "1oo%" sieht man auf vielen Täfelchen. Anti-EU und Anti-Euro wird von den meisten geteilt. Eine "Bewegung der Plätze", von einer allzu kleinen Gruppe gesteuert, stellte sich am Sonntag vor, mit der Losung: Bruch mit der EU, Bruch mit dem Euro" und lasen Reden des Guerilleros Velouchiotis vor. Ich fürchte nun, sie sind als Koordinationskraft zu schwach, man weiß aber nicht, was draus wird, Zuspruch hatten sie enorm, es wurde ihnen viel gespendet. Am Sonntag gab´s ein Offenes Mikrofon, das sich beinahe zu einem "zweiten Syntagma" entwickelte, mit Beiträgen, die durchgehend  von einer großen Reife und Einsicht waren. Tendenz: Wir wollen mehr. Zu einzelnen Fragen wurden Referenden vorgeschlagen. Die "Bewegung" hat - nur über den Lautsprecher -  für den darauffolgenden Montag  ein weiteres Treffen angesagt, und es kamen Tausende auf den Platz vor dem Parlament, in den Zeitungen wurde das Folgetreffen nicht angekündigt. Zahl der Teilnehmer ist ein Zeichen für Mobilisierbarkeit trotz schwacher Mittel. In der linken Presse fanden die radikalen Forderungen der Demonstranten zunächst keinen Widerhall, aber ich denke, EfSyn wird nachziehen. Von der Antarsya weht ein scharfer Wind gegen Syriza, beinahe so scharf wie von der KKE, ebenso von der KKE-ML. Ich übersetz die Dokumente demnächst.  Die SEK kann an der Syriza kein gutes Haar lassen, verdammt sie vollends. Jetzt gibt es gewerkschaftliche und Betriebs-Einzelkämpfe, unter anderem um die endgültige Wiedereröffnung der ERT, die Gewerkschaft POSOPERT hat schon gegen die Verzögerungen demonstriert Schäuble ist gehaßt wie wenig andere  - aber was  sich der österreichische  Finanzminister in Brüssel geleistet hat, das ist schon allerhand - eine ebenso eiskalte Politik. 25. 9. Mobilisierungen stocken, man versucht Neubeginn Angesichts der derzeit etwas desolaten Verhältnisse in Griechenland hat sich Antarsya entschlossen, für kommenden Donnerstag zu mobilisieren (EPAM hat solches fürs Wochenende angekündigt). Prin (Zeitung  der NAR) formuliert in ihrer Ausgabe vom 22. 2. dazu: „Erste Kampfschritte gegen das neue Memorandum“! Äußert scharfe Frontstellung gegen Syriza. Prin kritisiert auch scharf die Zustände auf den Massenversammlungen. Ein Lautsprecher der (selbsternannten Clique) „Bewegung der Plätze“ dominiere alles, niemand werde zur Rede zugelassen, der Lautsprecher beschalle den ganzen Platz, kritisiert Prin scharf. Das bestätigt meine Beobachtungen. Nuja, es geht bald zu wie bei den Sozialdemokraten

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen