Ausstellungseröffnung „TRAINSTOPPING“ in Bure (FR)

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"TRAINSTOPPING"

Ausstellung - Blockade und Sabotage von Schienenverkehr im Kontext der Anti-Atom-Bewegung

 

 

Am 3. August fand im alten Bahnhof von Lumeville bei Bure (FR) die feierliche Eröffnung der Ausstellung „TRAINSTOPPING“ statt. Diese hatten wir, als Polit-Kunst-Kollektiv Bure/Gorleben, bereits während der Kulturellen Landpartie in Meuchefitz (Wendland) gezeigt. In übersetzter Version haben wir sie mit großartiger Unterstützung vieler Menschen nun als Dauerausstellung wiedereröffnet. Erfreut von einem rauschenden Fest in ausgezeichneter Stimmung, betrachten wir dieses Ereigniss – in aller Bescheidenheit – sehr positiv.

 Ein paar Worte zu Bure und La Gare:

In und um Bure befindet sich die Großbaustellle CIGEO – das französische Atom-Endlager soll hier entstehen. Über die Absurdität dieses Projektes finden sich auf folgender Webseite weiterführende Informationen: https://bureburebure.info/was-passiert-in-bure/

 In jüngerer Vergangenheit sorgten mehrere Besetzungen, Räumungen und Wiederbesetzungen des Waldes „Bois Lejuc“ für breitere Aufmerksamkeit. Der Wald gehört ANDRA, der Betreiberfirma, und soll Teil des Endlagers werden. Große Bedeutung hatte die eineinnhalb-jährige Besetzung mit zahlreichen Hütten und Baumhäsuern in den Jahren 2016-2018). Der letzte größere mehrtägige Wiederbesetzung fand Ende Juli diesen Jahres statt (siehe auch bureburebure.info).

 Der Bahnhof von Lumeville („La Gare“), ist seit langem ein Lebensmittelpunkt vieler Menschen und ein wichiger Widerstandsort - auch strategisch. Er liegt lediglich wenige Kilometer von Bure und dem Bois Lejuc entfernt. Zudem befindet sich der ehemalige Bahnhof auf der geplanten Bahnstrecke für die künftigen Atommülltransporte. In naher Zukunft sollen über diese Bahnlinie gigantische Mengen Atommülls in die Tiefen des Endlagers verbracht werden. In der Konsequenz ist völlig klar, dass es auf eine Enteignung des Geländes und auf einen Kampf um La Gare hinauslaufen wird.

 Der Widerstand in der Region Meuse ist ein Dorn im Auge der Atomlobby und des Atom-Staates sowie Ziel zahlreicher Repressionen. Die Gegend lässt sich als teilweise militarisiert bezeichnen, der Alltag der Menschen ist geprägt von Polizeikontollen, Überwachung, juristischen Auflagen, Verfahren, Knast. Mehr Informationen hierzu lassen sich in diesem umfangreichen Hintergrundbericht nachlesen: https://de.indymedia.org/node/33164

 Doch die Menschen im Widerstand, die drohen mit dem Atommülll vergraben zu werden, verstehen sich als Samen, die als Pflanzen einer anderen Welt wieder erwachsen werden. Der Kampf um La Gare und gegen die künftigen Atomtransporte könnte ein wichtiger neuer strategischer (und sehr aufregender) Punkt im Kampf gegen CIGEO und seine Welt werden. Wir als wendländisches Polit-Kunst-Kollektiv wollten die Erfahrungen aus vergangenen Anti-Atom-Kämpfen an eben diesen Ort in Form einer Ausstellung transportieren und somit einen kleinen Beitrag zu der Debatte über künftige Strategien leisten. Die Wahl des Ortes hatte auch mit der langjährigen Verbundenheit deutsch-französischer Anti-Atom-Kämpfe, die immer von Internationalität und grenzenüberschreitender Solidarität gelebt haben und seinen Menschen darin zu tun.

 

Lasst uns diese und viele neue Verbindungen stärken. Lasst und der Repression und Atomlobby trotzen. Lasst und mit kreativen und vielfältigen Ideen ein Stein im Getriebe sein, um die Maschinerie in die Knie zu zwingen. Lassen wir die zerbrechliche Saat des Widerstands in und um Bure wachsen!

 

Besucht jederzeit die Ausstellung auf La Gare, die dort dauerhaft und mehrsprachig zu sehen ist. Macht euch ein Bild von der Situation vor Ort unterstützt den Widerstand gegen CIGEO und seine Welt!

 

Adresse:Luméville-en-Ornois, 55130 Gondrecourt-le-Château (von Gondrecourt aus kommend in Lumeville rechts Richtung Mandres-en-Barrios, nach ca. 1km auf der linken Seite etwas versteckt hinter Bäumen liegt das Gelände)

 

 

Abstrakt aus der Ausstellung über die Ausstellung:

 

Die Ausstellung widmet sich dem vielfältigen Thema der Blockade und Sabotage von Gleisen; dem Widerstand an einem der sensibelsten Punkteatomwirtschaftlicher Logistik. Auf künstlerische Weise dokumentieren wir verschiedene Aktionsformen sowie Techniken, die im Laufe der Zeit von widerständigen Menschen ausgetüftelt und weiterentwickelt wurden. Die Ausstellung streift auch Fragen wie diederSicherheit, Verantwortung oder Vermittelbarkeit solcher Aktionen.
Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass dies nicht als Versuch angesehen werden soll, irgend jemanden anzustiften, solcherlei Dinge nach zu machen! Es handelt sich also um KEINE Anleitung zu Straftaten… doch vielleicht springt ja ein Fünkchen Inspiration auf euch über, weckt Interesse und sorgt für eine weitergehende Beschäftigung mit dem Thema. […]

 

Begleitbroschüren zur Ausstellung sind vor Ort und demnächst auch online in deutsch, französisch und englisch zugänglich.

 

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