[HH] Stellungnahme des kollektiven Zentrums

Am Freitag dem 30.01. gegen 14:00 bemerkten wir, dass ein_e Mitarbeiter_in eines Sicherheitsdienst versuchte auf den Schulhof der ehemaligen Gehörlosenschule in der Norderstr. zu gelangen. Dies scheiterte jedoch aus uns nicht bekannten Gründen. Daraufhin kam kurze Zeit später ein Polizeiwagen. Polizei und Sicherheitsdienst betraten gemeinsam den Schulhof und verschafften sich Zugang in das Schulgebäude.

 

Stellungnahme des kollektiven Zentrums im Münzviertel zu den Vorkommnissen am Freitag den

30.01.2015

 

 

 

Am Freitag dem 30.01. gegen 14:00 bemerkten wir, dass ein_e Mitarbeiter_in eines Sicherheitsdienst versuchte auf den Schulhof der ehemaligen Gehörlosenschule in der Norderstr. zu gelangen. Dies scheiterte jedoch aus uns nicht bekannten Gründen. Daraufhin kam kurze Zeit später ein Polizeiwagen. Polizei und Sicherheitsdienst betraten gemeinsam den Schulhof und verschafften sich Zugang in das Schulgebäude.

 Von diesem Zeitpunkt an wurden zivile Polizeikräfte ums Haus und im übrigen Münzviertel gesichtet, sowie eine vermehrte Präsenz von Streifenwagen wahrgenommen. Um ca. 18:00 Uhr sammelten sich ungefähr sechs bis zehn Fahrzeuge der Bereitschaftspolizei in Umgebung des Hauses. Polizist_innen patroulierten bewaffnet mit Pfefferspray und Schlagstöcken durchs Viertel und auf dem Schulgelände. Zusätzlich stand vor dem Eingangsbereich des kollektiven Zentrums die ganze Zeit ein "Mannschaftswagen", aus dem wir und unsere Gäste permanent gefilmt wurden.

An diesem Abend sollte gegen 19:00 eine Veranstaltung des Bündnisses "Solidarische Raumnahme" im kollektiven Zentrum stattfinden. Da wir die massive Polizeipräsenz als Bedrohung für uns und unsere Gäste wahrnahmen, nahmen wir Kontakt zum Einsatzleiter auf. Neben der Aussage, dass es sich um einen normalen Streifeneinsatz handele, verweigerte er jegliche Auskunft. Weitere Nachfragen an einzelne Polizist_innen wurden ignoriert oder mit Beleidigungen beantwortet. Alle Versuche von uns die Situation zu entschärfen, die unnötige Polizeipräsenz abzubauen und damit die Situation für uns alle zu befrieden, wurden von Seiten der Polizei abgewiesen. Das hohe Polizeiaufgebot hielt bis in den frühen Morgen an.

Das Verhalten der Polizei ist unserer Meinung nach völlig haltlos. Wir verurteilen ihr Vorgehen als Kriminalisierung des kollektiven Zentrums und als Stigmatisierung aller Menschen, die dort aktiv sind. Dazu gehören auch viele Nachbar_innen, die bereits bei der Entstehung des koZe mitgewirkt haben.

Da ständig Zivilpolizei anwesend war und gefilmt wurde, hatten einige Menschen das Bedürfnis sich im Bereich des Eingangs unkenntlich zu machen, um sich so vor Polizeirepression zu schützen. Wir bedauern sehr, wenn sich Nachbar_innen eingeschüchtert gefühlt haben, ebenso, dass einige Besucher_innen aufgrund dieser Situation nicht an der Veranstaltung teilgenommen haben.

Wir heißen Euch auch in Zukunft herzlich Willkommen! Wir möchten uns auch für die breite Unterstützung am Freitag bedanken, die wir auf verschiedenen Ebenen erfahren haben. Lassen wir uns im Quartier nicht spalten, sondern zeigen wir uns solidarisch und gehen weiterhin gemeinsam gegen die Aufwertung und Verdrängungsprozesse im Münzviertel und in ganz Hamburg vor.

Kommt vorbei und macht Euch selbst ein Bild und/oder werdet Teil vom kollektiven Zentrum. Termine und Veranstaltungen findet Ihr auf unserer Website www.koze.in oder auf dem schwarzen Brett am Tor. Also meldet Euch bei Nachfragen oder wenn Ihr etwas auf dem Herzen habt gerne per Mail an koze@riseup.net.

 

Solidarische Grüße,

euer koZe

 

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