Stellungnahme der Häuservernetzung Hamburg zur Räumung des Infocafé Anna & Arthur in Lüneburg
Die Häuservernetzung ist ein Zusammenschluss selbstverwalteter Räume in Hamburg und Umgebung. Uns alle eint, dass wir Räume gestalten in denen ein freies und selbstbestimmtes Leben unabhängig von Leistung, Profit und Konkurrenz, möglich ist. Denn für uns ist die Art und Weise, wie wir zusammenleben und arbeiten politisch. Wir kommen aus unterschiedlichsten Kontexten und Hintergründen; dementsprechend umfangreich sind die Schwerpunkte unserer Arbeit. Nicht nur hier in Hamburg beobachten wir, wie immer mehr Orte der Polit- und Kulturszene schließen müssen. Mit dem Anna & Arthur verlieren wir das einzige linke Zentrum in Lüneburg.
Das Böll-Haus, in dem das Anna & Arthur über 25 Jahre seine Räume hatte, umfasste mehr als 20 verschiedene Initiativen. Alle mussten weichen. Im Anna & Arthur konnten sich über die Jahre viele linke Gruppen treffen, organisieren und vernetzen. Es gab unzählige Konzerte, Kneipen, Workshops, Küfas und andere Angebote in denen ein solidarisches Miteinander, frei von Diskriminierungen und Konsumzwang, geübt und gelebt werden konnte. Ein wichtiger Ort für viele Menschen in der Stadt und der Region, welche sich für eine emanzipatorische, antikapitalistische, antifaschistische und feministische Welt einsetzen. Das Anna & Arthur zeigt, wie wichtig autonome Freiräume dafür sind zusammen zu kommen, uns weiterzubilden und zu organisieren.
Wir appellieren daran uns zu vernetzen, für einander einzustehen und dafür zu kämpfen, dass unsere Freiräume erhalten bleiben. Denn wie das Anna & Arthur schreibt: selbstverwaltete linke Räume braucht es noch viele mehr und ganz bestimmt nicht einen weniger!