Leerstände in Köln Kalk markiert

Emailadresse: 
stadt-fuer-alle@autistici.org
Regionen: 

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden im Kölner Stadtteil Köln-Kalk zwei leerstehende Häuser mit Bannern markiert. In der Loestraße stehen 120 Wohnungen und ein Büdchen leer. Der Wohnblock soll abgerissen und durch aufgewertete Häuser mit Tiefgarage gentrifiziert werden. Dahinter steckt die GAG, die zu großen Teilen noch der Stadt Köln gehört. Dieses ist eins von vielen Projekten von Vonovia, GAG und Co. bezahlbaren Wohnraum zu vernichten und wohnen in der Stadt nur für privilegierte Menschen möglich zu machen.

 

Wir fordern:

Bezahlbaren Wohnraum für alle und eine Enteignung der Mietkonzerne!

 

 

Es wurden auch Flyer auf deutsch und arabisch in der Nachbarschaft verteilt um die Aktion nachvollziehbar zu machen:

 

Mieten runter! Wohnungen für alle!

 

Vielleicht sind euch in den letzten Tagen die Banner an den Wänden der Häuser in der Loestraße aufgefallen und ihr fragt euch jetzt warum die da hängen und was es mit den Parolen „#Enteignen“ und „Mieten runter!“ auf sich hat und wer das denn war. Das waren wir, ein paar junge Nachbar*innen aus dem Veedel. Wir wollen damit auf den Leerstand der Häuser und die steigenden Mietpreise in Kalk aufmerksam machen und anfangen uns dagegen zu wehren.

 

Die Mieter*innen in den Wohnungen in der Loestraße werden oder wurden gerade mit mächtig Druck der Vermieter*innen aus ihren Wohnungen geschmissen, damit vor Ort schicke Neubauten und eine Tiefgarage entstehen können - wie es gerade überall in Kalk passiert. Jetzt haben wir absolut kein Problem mit neuen oder sanierten Wohnungen, sie müssen aber für alle bezahlbar sein!

 

Das ist kein Einzelfall: In fast allen deutschen Großstädten stehen immer weiter steigende Mietpreise an der Tagesordnung – auch in Kalk und auf der Schäl Sick. Die großen Mietkonzerne wie Vonovia oder die jetzt teilprivatisierte GAG kaufen großflächig Wohnhäuser auf, renovieren diese oder bauen direkt neu. Das macht sich im Stadtbild erst mal schick, im Endeffekt führt das aber dazu, dass der bezahlbare Wohnraum massiv verknappt und in der Stadt wohnen zum Luxus wird.

 

Damit machen die Konzerneeine Menge Kohle auf Kosten der Kalker Bevölkerung. Die neuen und teureren Wohnungen werden gebaut, weil Wohnraum aktuell nicht als Grundrecht aber als Spekulations- oder Profitobjekt genutzt wird und, weil der Vermieter dann damit Geld verdient. Auch die Regierung hilft uns hier nicht weiter. Die groß angekündigte Mietpreisbremse der Bundesregierung zieht nicht und die Stadtregierung hat die vorher öffentliche GAG in den 90ern teilprivatisiert. Und wie eben schon erwähnt setzt die Polizei das Besitzrecht der Vermieter*innen durch und die Bewohner*innen im Fall der Fälle auf die Straße.

 

Wir müssen uns beim Problem der teuren Mieten und dem knappen Wohnraum also auf uns selbst verlassen und uns gemeinsam gegen die steigenden Mieten wehren. Vor zwei Monaten haben in Köln mehrere hundert Menschen gegen steigende Mieten demonstriert. In Berlin läuft gerade ein Volksentscheid zur Enteignung großer Mietkonzerne. Aber man kann auch hier im Veedel oder im eigenen Haus was tun:

 

Zeigt mit selbst gemalten Bannern oder Schildern eure Solidarität!

 

Wehrt euch als Hausgemeinschaft gemeinsam gegen Mietsteigerungen oder Zwangsräumungen!

 

Zeigt euch solidarisch mit verdrängten Menschen!

 

Macht andere auf das Problem aufmerksam !

 

Bei Fragen, Wünschen und Anregungen meldet euch gerne unter folgender Mailadresse:stadt-fuer-alle@autistici.org

 

 

 

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen