[RMK] Antikapitalistischer Stadtrundang in Backnang

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 Am gestrigen Abend versammelten sich rund 20 AktivistInnen in Backnang, um im Rahmen einer Aktion auf den dortigen Leerstand hinzuweisen und auf den antikapitalistischen Block der Gewerkschaftsdemo am 1.Mai in Waiblingen zu mobilisieren. An verschiedenen Stationen wurde anhand kurzer Inputs die konkrete Situation in der Stadt, aber auch der in ländlichen Regionen zunehmende Trend hin zum Luxusbau erläutert.

Thematisiert wurde unter anderem der gravierende Leerstand sowie der Mangel an Sozialwohnungen. Die Stadt leitet nicht nur keine Gegenmaßnahmen ein, sondern hält Interessenten sogar durch Verschleierung davon ab, günstigeren Wohnraum zu erschließen.

 
Auch der von den BacknagnerInnen abgelehnte Abriss ihres Krankenhauses zugunsten einer Schaffung derjenigen Bauplätze, die Investoren für überteuerte Eigentumswohnungen verlangen, wurde in gebührendem Maße kritisiert.

 Viele PassantInnen reagierten auf die verschiedenen Aktionselemente und unsere Flugblätter mit großem Wohlwollen. Schon seit langer Zeit spüren sie die Verschlechterungen in ihrer unmittelbaren Lebenswelt. Sie erzählten uns, das manche Wohnungen, Häuser und Läden seit mittlerweile mehreren Jahrzenten leerstehen ohne das sich etwas tut.

 
Riva, ein ortsansässiges Unternehmen, hat beispielsweise direkt in Innenstadtnähe hektarweise Land aufgekauft und verdrängt auf diese Weise dort verbliebene Mieter. Um auf diesen gravierenden Missstand aufmerksam zu machen brachten AktivistInnen an Ort und Stelle ein Transparent mit der Aufschrift: „Miethaie enteignen“ - oder Plakate mit dem Spruch „Spekulanten vertreiben“ an.

 

Am Ende des Stadtspaziergangs wurde der Wohnungskampf noch einmal politisch als Teil des Klassenkampfs verortet. Diese Rede finden neugierige LeserInnen im Anhang.

 

Aufruf zum antikapitalistischen Block der Gewerkschaftsdemo am 1.Mai in Waiblingen:

https://de.indymedia.org/node/31501

 

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Liebe Genosinnen und Genossen,

 

 wir haben heute gesehen, wie sehr uns dieses System betrügt und belügt. Die Mieten steigen, wer eine Wohnung sucht, findet keine, und Menschen werden aus ihrem Zuhause geschmissen, weil sie sich ihre Miete nicht leisten können. Gleichzeitig stehen haufenweise Wohnungen leer. Jeder klar denkenden Menschen sollte erkennen, dass das ein unhaltbarer Zustand wider den gesunden Menschenverstand ist. Dieser Missstand, der uns um unsere Wohnungen und um unseren hart verdienten Lohn bringt, hat einen Namen: Kapitalismus.

 

Der Kapitalismus ist also ein System, das den Interessen der Mehrheit entgegengesetzt ist. Warum besteht er also weiterhin? Weil es ganz bestimmte Profiteure gibt, die vom Leid der großen Masse leben. Beim Thema Wohnraum sind das vor allem Spekulanten und Besitzer von Immobilien-Konzernen. Dementsprechend sind diese Leute unsere direkten Widersacher im Kampf um ein besseres Leben. Mit ihnen kann es keinen Frieden, keinen Kompromiss geben. Die einzige Antwort auf die ständigen, brutalen Angriffe auf unsere Lebensgrundlagen ist der erbarmungslose, organisierte Klassenkampf. Es reicht allerdings nicht, sich zu verteidigen und etwa Zwangsräumungen zu verhindern.

 

Wir müssen vielmehr selbst in die Offensive gehen. Wir müssen eine Bewegung aufbauen, die für eine Gesellschaft ohne Kapitalisten, ohne Immobilienkonzerne und ohne Ausbeutung kämpft. Deshalb werdet aktiv, beschäftigt euch mit den Klassikern der Arbeiterbewegung und organisiert euch!

 

In die revolutionäre Offensive – Wohnraum statt Kapitalismus!

 

 

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