[B] Feministische Aktion gegen Skulptur im Viktoriapark

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Wir haben heute am 8. März 2019 den Viktoriapark in Berlin-Kreuzberg besucht und dort eine Skulptur feministisch umgestaltet. Die Skulptur „Der seltene Fang“ ist ein Beispiel für eine öffentliche Zurschaustellung von Rape Culture. Mit Rape Culture wird eine Vergewaltigungskultur in der Gesellschaft bezeichnet, mit der sexualisierte Gewalt verharmlost und toleriert wird.

Wir haben heute am 8. März 2019 den Viktoriapark in Berlin-Kreuzberg besucht und dort eine Skulptur feministisch umgestaltet. Die Skulptur „Der seltene Fang“ ist ein Beispiel für eine öffentliche Zurschaustellung von Rape Culture. Mit Rape Culture wird eine Vergewaltigungskultur in der Gesellschaft bezeichnet, mit der sexualisierte Gewalt verharmlost und toleriert wird. Dies zeigt sich auch daran, dass auf der Internetseite Berlin.de steht, es handelt sich um „eine erotisch anmutende Bronzeskulptur von Ernst Gustav Herter aus dem Jahr 1896“. Es wird ein Fischer dargestellt, der eine Nixe gegen ihren Willen in seinem Netz festhält. Dies ist keine „erotische Darstellung“, sondern patriarchale Gewalt!! Deswegen haben wir die Skulptur verändert und folgende Informationstafel angebracht:

„Fight Rape Culture!
Mit dieser Skulptur wird sexualisierte Gewalt gegen Frauen* verherrlicht. Diese Zurschaustellung von patriarchaler Gewalt ist ein Ausdruck von »rape culture« und muss sofort beendet werden. Heute am 8. März 2019 finden international feministische Streiks statt, gegen Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen*, Lesben, Trans* und Inter*.
8. März ist alle Tage, das ist eine Kampfansage!
#metoo #8M2019 # femstreik“

Die Skulptur befindet sich bezeichnenderweise zudem in unmittelbarer Nähe zu einem anderen Denkmal mit dem Titel „Wir haben Gesichter“. Das Mahnmal aus dem Jahr 2005 in Gedenken an alle Frauen*, die vergewaltigt wurden. Dort ist auf einer Tafel zu lesen:

„Hier wurde in der Nacht vom 18. auf dem 19. März 2002 eine Frau von zwei Männern vergewaltigt. Eine von Vielen. Jede Vergewaltigung ist Erniedrigung und Folter. Männergewalt und Frauenverachtung ist Krieg gegen Frauen. Vergewaltigungen an Frauen und Mädchen finden an jedem Ort statt, die meisten davon im Wohnbereich. Das Patriarchat schafft hierarchische und ausbeuterische Beziehungen von Männern gegen Frauen. Sexismus ist Gewalt gegen Frauen im Alltag und im Staat. Überall da, wo wir die Gewalt spüren, sehen, von ihr hören – werden wir uns wehren, nicht schweigen! Mit der Entscheidung jeder Einzelnen und der Kraft und Vielfältigkeit der Frauenbewegung und mit Feministischem Widerstand werden wir das Patriarchat abschaffen und Sexismus beenden. Solidarität • Widerstand • Öffentlichkeit! Greift ein!! Sagt Nein!“

Heute am 8. März gehen international Frauen*, Lesben, Trans* und Inter* auf die Straße für eine feministische Zukunft ohne Heterosexismus, sexualisierte Gewalt, und geschlechtshierarchische Arbeitsteilung. Der 8. März ist für uns ein Frauen*kampftag und wird erst dann ein Feiertag sein, wenn wir die herrschenden Verhältnisse gemeinsam gestürzt haben! Für einen antirassistischen und antikapitalistischen Feminismus und die Überwindung aller Formen von Unterdrückung und Ausbeutung!

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