Soziale Arbeit in Österreich

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Wie steht es um die Soziale Arbeit in Österreich? Die neue Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ ist eine Ansammlung aus wirtschaftsliberalen bis hin zu faschistischen Politiker_innen, welchen den neoliberalen Diskurs der vergangenen Jahre in einem noch rassistischeren und patriachaleren Ton fortsetzen. In unserer Stellungsnahme wollen wir die im Sozialbereich Beschäftigten dazu aufrufen diesen Kurs nicht mitzutragen und in ihrem täglichen Alltag dem neoliberalen Kurs der Regierung, mit seinen rassistischen und patriachalen Auswüchsen, entgegenzutreten. Als professionelle Sozialarbeiter_innen wissen wir selbst, wie wir unsere Klient_innen unterstützen können und müssen nicht alles umsetzen was uns vorgeschrieben wird!
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Zustand der Sozialen Arbeit:Seit etwa Ende der 80er Jahre bemerken wir den Einzug einer neoliberalen Sozialpolitik, welche zu weitreichenden Umbauten sozialstaatlicher Leistungen führt. Regierungen egal welchen Couleurs fingen an, am Netz der sozialen Sicherheit zu sparen und aus einem fürsorgenden wird ein aktivierender Staat in dem vor allem die leistungsstarken Menschen gewinnen sollen. Soziale Probleme werden nicht mehr als strukturell verursacht angesehen. Individuelle Menschen sind für ihre Notlage selbst verantwortlich und müssen sich auch dementsprechend „aktivieren“ um sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Für die Soziale Arbeit bedeutet diese Entwicklung eine Veränderung ihrer Funktion. Sie wird gefordert bestimmte Leistungen zu erbringen, welche ökonomisch nachweisbar sind. Das bedeutet: Sozialeinrichtungen sollen Menschen aus ihren Notlagen so schnell wie möglich zurück in den Arbeitsmarkt führen. Wie lange sich die zu unterstützenden Personen dort halten können bis es zu einer neuerlichen Notlage kommt wird dabei nicht beachtet. Das wirtschaftliche Ziel wird erfüllt und eine Nachbetreuung ist damit nicht mehr notwendig. Dies fördert die Ausgrenzung von Personen mit geringen „Reintegrationschancen“ und bringt Verschlechterungen für das gesellschaftliche Zusammenleben mit sich. Aktuelle Verschärfungen:Auch die schwarz-blaue Bundesregierung bleibt einer neoliberalen Wirtschaftspolitik treu und komponiert diese mit rassistischen und patriarchalen Weltanschauungen. Die Streichung der Notstandshilfe zwingt viele Menschen Mindestsicherung zu beantragen. Das bedeutet disziplinierende Zwangsmaßnahmen, wie die Offenlegung des Vermögens sowie eine Stigmatisierung als arbeitsfaul. Die Mindestsicherung soll nur mehr Menschen mit guten Deutsch- oder hervorragenden Englischkenntnissen im vollen Umfang zu Verfügung stehen und Subsidiär Schutzberechtigte werden völlig ausgeschlossen. Die Höhe der finanziellen Zuwendung (auch im vollen Umfang) ist bei weitem nicht ausreichend für ein menschenwürdiges Leben. Es folgt eine Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Die Einstellung der Aktion 20.000 sowie die Kürzung der Subventionen für sozialökonomische Betrieb in Tirol wird viele Menschen in die Armut zwingen, welche im leistungsfordernden ersten Arbeitsmarkt nicht mithalten können. Die Einsparungen bei Frauen- und Familienberatungsstellen zeigen das patriarchale Weltbild der regierenden Parteien. Diese Einrichtungen helfen mit der Doppelbelastung von Arbeit und Reproduktion (Kindererziehung, Hausarbeit, etc.) umzugehen, von der eben hauptsächlich Frauen betroffen sind. Widerstand:Wie sich die Soziale Arbeit in Zukunft entwickelt, hängt davon ab, wie die Gesellschaft in Zukunft mit ausgegrenzten Menschen umgehen möchte. Es ist davon auszugehen, dass grundlegende soziale Probleme nicht gelöst, sondern nur verwaltet werden sollen. Darum ist es wichtig, dass die Soziale Arbeit gesellschaftliche Entwicklungen laufend analysiert und reflektiert. Es muss eine argumentative Basis geschaffen werden, wie die momentanen Verhältnisse verbessert werden können.Für die Resilienz ist klar, weiter kritisch und widerständig zu bleiben und sich solidarisch mit jenen zu zeigen, die von den politischen Veränderungen unter Schwarz-Blau betroffen sind! Wir wollen eine kritische Soziale Arbeit aufbauen, die sich mit ihrer Klientel solidarisiert und für deren Recht auf ein selbstbestimmtes Leben einsteht. Wir wollen die wissenschaftliche Anerkennung der Sozialen Arbeit weiter vorantreiben und die Rechte der im Sozialbereich tätigen Personen stärken und ausbauen.Um dies Umsetzen zu können, brauchen wir eine österreichweite Vernetzung von kritischen Sozialarbeiter_innen um Informationen auszutauschen und auf neue Begebenheiten schnell reagieren zu können. Die Soziale Arbeit soll vor der gesellschaftlichen Realität nicht die Augen verschließen und soll sozialstaatliche Veränderungen in Frage stellen!  Wir dürfen uns nicht alles gefallen lassen, was von der Regierung gefordert wird! Soziale Arbeit ist politisch!

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