Gründungserklärung der Antifaschistische Perspektive Ludwigsburg / Rems-Murr

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Hiermit geben wir die Gründung der Antifaschistischen Perspektive Ludwigsburg / Rems-Murr bekannt.
Ausschlaggebend für unsere Entscheidung zu diesem Schritt ist vor allem der Mangel an entsprechenden Strukturen in unserer Umgebung. Neben diversen Aktionen, die sich vor allem an der jeweiligen absehbaren Wirkung sowie der Vermittelbarkeit nach außen orientieren, und einer Bündnispolitik auf dem Land streben wir auch die Vernetzung mit städtischen antifaschistischen Gruppen und die Einbindung in den bundesweiten Kampf gegen Faschismus an.

Die Schwerpunkte unserer politischen Arbeit liegen also im organisierten antifaschistischen Kampf und der Mobilisierung neuer Kräfte. Weil wir die verschiedenen Ausprägungen des Faschismus als terroristischen Teil bürgerlicher Herrschaft begreifen, kann diese Form politischer Zusammenarbeit langfristig nur ein Teilbereich revolutionärer Tätigkeit bleiben.

Unser Antifaschismus ist antikapitalistisch und will Reaktionäre von der Straße verdrängen, deren Ideologie dekonstruieren und sie aus den Bereichen, in denen demagogisch um eine faschistische Massenbasis gerungen werden soll, heraushalten, damit die Arbeiterinnen und Arbeiter sich ohne Rückschläge organisieren und sich gefährdete Minderheiten frei entfalten können. Die genaue Kenntnis unserer Umgebung, die nicht nur auf eine Analyse der ökonomischen Gegebenheiten vor Ort beschränkt ist, gilt uns als dringen des Erfordernis für eine von Erfolg gekrönten Praxis. Dass ein organisierter Antifaschismus unsere Perspektive ist, möchten wir mit dem Schwur von Buchenwald bekräftigen:

 

„Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig. Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach: WIR SCHWÖREN!"

 

Die antifaschistische Aktion aufbauen!

 

mehr Infos: https://antifaschistische-perspektive.org

Email: kontakt@antifaschistische-perspektive.org

 

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Ergänzungen

sehr schöner ausdifferenzierter text. vor allem die analyse eurer Region ist sehr gut geworden und macht es gut überregional nachvollziehbar. ich denke, dass es wichtig ist, dass "antifa" immer mehr aus der - vor allem begrifflich bedingten - schwammigkeit rauskommt. dieser prozess ist am laufen. man merkt, dass es auch in den proviniziellen antifa-gruppen immer stärker staats- und kapitalismuskritische inhalte auf dem plan stehen. damit einher geht sicher ein nicht zu unterschätzendes spannungsfeld. ein großteil antifaschistischer arbeit (recherche und co.) sind unsichtbar. während viele leute im umfeld das gefühl haben, man ist untätig wird sich extrem der arsch aufgerissen. gerade wenn man den städtischen, angenehmen bereich (in teilen des ostens und westens ist das in vielen städten fraglich ob man das so benennen möchte :) ) verlässt. auf der anderen seite heißt antifa eben auch die stärkung der eigenen strukturen. ich finde es sehr wichtig, dass ihr sagt dem wegzug entgegentreten zu wollen. antifa-gruppen können langfrisitig also auch perspektiven im kampf gegen den bürgerlich-kapitalistischen staat schaffen. dennoch heißt antifa zur zeit natürlich spezialstrategie. aber nicht ausschließlich.

deshalb finde ich den text gelungen, weil es die entwicklung ist die es braucht. die richtig kritik, dass antifa sich meist zu diffus verhält und schwammig gegenüber dem staat agiert und keine gesellschaftskritik hervorbringt, muss sich innerhalb derantifa-gruppen gestellt werden. ist eben diese basis gegeben wird auch die antifaschistische praxis besser. offensive momente entstehen genau dann, wenn wir die wohlfühlzonen verlassen, unabhängig von demos agieren und nazis in die das licht der öffentlichkeit zerren.

auf jeden fall hoffe ich, dass ihr in eurer antifaschistischen praxis aufgeht, nazis stresst und nebenbei als sozialer zusammenhang weiter wachst. nachdem ich den text gelesen hab, ist theorie auf jeden fall kein großes problem für euch :)

es bestärkt, wieder von solchen antifa-bezügen zu lesen und in der manchmal sehr grimmigen indymedia-kommentarspalte ist mutmachendes auch mal schön zu lesen.

also grüße aus der ostdeutschen provinz. :)