[B-XBerg] Crossmedia – Kein Werben fürs Töten und Sterben!

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Am 6. Januar wurde das Kreuzberger Büro der Werbeagentur Crossmedia als Ort markiert, an dem Krieg beginnt. Mit Plakaten, einer Wandzeitung und Stencils wurde darauf hingewiesen, dass unter anderem an diesem Ort der Werbefeldzug der Bundeswehr geplant wird.

Crossmedia ist zusammen mit der Werbeagentur Castenow verantwortlich für die Rekrutierungskampagnen der Bundeswehr. Nach der Aussetzung der Wehrplicht 2011 muss die Bundeswehr neue Soldat*innen auf dem Arbeitsmarkt anwerben. Deshalb verpflichtete sie ab 2015 die beiden Werbeagenturen, die seit dem in Dienst gestellt sind, um die Bundeswehr mit großangelegten Kampagnen in der Öffentlichkeit und im Internet als gute Arbeitgeberin darzustellen. Begann der Werbefeldzug der Bundeswehr zunächst mit der Plakatkampagne „Mach was wirklich zählt“, sollen mittlerweile ausgefeilte Multimedia-Kampagnen auf Youtube und anderen Social-Media-Kanälen wie „Die Rekruten“, „Mali“ und „KSK“ für neues Kanonenfutter sorgen. Für letztere trägt vor allem Crossmedia die Verantwortung. Vor allem Jugendliche sind im Visier der Werbetreibenden. Der Soldat*innenberuf wird dabei als abenteuerliche Erfahrung dargestellt, die brutale Einsatzrealität in Kriegs- und Besatzungsgebieten ausgeklammert.

Crossmedia hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf, und neben dem Kreuzberger Büro in der Kohlfurter Straße 41/43 weitere Büros in Hamburg, London, New York, Philadelphia und Los Angeles. Castenow hat ihren Sitz ebenfalls in Düsseldorf.

Der Text der Wandzeitung ist hier dokumentiert:

Die Werbeagentur Crossmedia entwickelt in ihren Büros, unter anderem hier in der Kohlfurter Str. 41/43, Konzepte, mit denen sich die Bundeswehr als normale Arbeitgeberin präsentiert.

Seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 muss die Bundeswehr Soldat*innen auf dem normalen Arbeitsmarkt anwerben. Crossmedia ist zusammen mit der Werbeagentur Castenow neben dem Webefeldzug „Mach was wirklich zählt“ mit großflächigen Plakaten im öffentlichen Raum auch verantwortlich für ausgeklügelte Multimedia-Kampagnen wie „Die Rekruten“, „Mali“ oder „KSK – Kämpfe nie für dich allein“.

Ziel dieser Kampagnen ist es, vor allem Jugendlichen den „Beruf Soldat*in“ schmackhaft zu machen. Die Realität von Befehl und Gehorsam, Krieg und Besatzung, töten und getötet werden, wird dabei bewusst ausgeblendet.

Die Bundeswehr ist keine normale Arbeitgeberin, Soldat*in kein normaler Beruf, Crossmedia keine normale Werbeagentur.

Crossmedia wirbt fürs Töten und Sterben!
Kriege stoppen! Bundeswehr auflösen!

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