Der Arbeitskampf fängt gerade erst an

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Der Arbeitskampf fängt gerade erst an! Keine faulen Kompromisse in den Tarifkämpfen! 

Macht mit bei unserer Streikkampagne!

Zeigen wir Verdi, dass mit Streik mehr drin ist! Geht plakatieren, werdet kreativ!

Der Arbeitskampf fängt gerade erst an! - Macht mit bei unserer Streikkampagne!

Zeigen wir Verdi, dass mit Streik mehr drin ist! Geht plakatieren, werdet kreativ!

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DER ARBEITSKAMPF FÄNGT GERADE ERST AN!

MACHT MIT BEI UNSERER STREIKKAMPAGNE!

Die Preise steigen munter weiter aber beim Arbeitskampf stockt es. Beim öffentlichen Dienst hat uns die Verdi-Spitze mal wieder verarscht und Reallohnverluste verhandelt. Die Eisenbahngewerkschaft (EVG) zeigt sich weiterhin kämpferisch. Gleichzeitig wurde vor kurzem der Arbeitskampf der Gorillas Rider vor Gericht kriminalisiert. Deshalb ist jetzt der Moment, die Streikenden zu ermutigen und aufzuzeigen, dass wir uns kollektiv mit den Reallohnverlusten nicht zufrieden geben. Dafür machen jetzt eine Plakataktion und planen wir als Perspektive Selbstverwaltung die kommenden Streiks mit kleineren direkten Aktionen zu unterstützen.

KEINE FAULEN KOMPROMISSE IN DEN TARIFKÄMPFEN!

Verdi hat sich für das Schlichtungsergebnis im öffentlichen Dienst (öD) ausgesprochen… und damit viele streikbereiten Arbeiter*innen verraten! Es wurden insgesamt 3000 Euro an Einmalzahlungen und ab 1.1.2024 eine Lohnerhöhung um 200 Euro plus 5,5 % vereinbart. Rechnet man dagegen die Einbüßen durch die Inflation seit 2021 bis inklusive 2023 (ca. 15%) bedeutet der Abschluss nur für die allerniedrigsten Lohngruppen überhaupt einen Reallohngewinn. Und das nur auf dem Papier, denn wir wissen, dass die Preise für Wohnen, Heizen, Essen weit mehr als nur 15% gestiegen sind.
Für die allermeisten – wenn nicht alle – bedeutet der Abschluss ein Reallohnverlust. Damit einher geht die lange Laufzeit des Abschlusses, der mit 24 Monate doppelt so lang ist als ursprünglich gefordert. Verdi verhindert so auf weitere 2 Jahre effektiv den Arbeitskampf.[1] Wir schließen uns an: mit Streik wäre mehr drin gewesen![2]

Von 5. bis 14. Mai läuft eine Befragung über den Tarifabschluss – unser NEIN sollte klar sein! Verdi bläst hohe Töne über wie wichtig doch unsere Stimme ist, aber diese Befragung ist nicht mal bindend! Es ist eine Farce! Wir können nicht länger zusehen, wie Gewerkschaftsbosse angeblich „an die Schmerzgrenze“ gehen und ihre Paktiererei mit SPD und Konsorten noch als Gewinn verkaufen möchten. Wir brauchen Druck von unten! Wir brauchen nicht nur bessere Abschlüsse, wir brauchen radikaldemokratische Gewerkschaften.

STREIKS BEI DER EVG UNTERSTÜTZEN!

Die Eisenbahngewerkschaft (EVG) zeigt sich weiterhin kämpferisch und hat das letzte Verhandlungsangebot der DB abgelehnt. Die EVG fordert 12 Prozent Lohnerhöhung und mindestens 650 Euro mehr. Das Angebot der DB macht sich vor allem auch durch die lange Laufzeit (27 Monate) und die niedrigen Zahlungen unbeliebt. Die EVG hat weitgehende Streiks angekündigt. Diese werden wir solidarisch begleiten und wo möglich Kraft beisetzen![3]

4-TAGE WOCHE BEI VOLLEM LOHN!

Doch wir wollen nicht bei Tarifkämpfen stehen bleiben – auch wenn diese gerade unerlässlich sind. Wir kämpfen auch im Arbeitskampf für das bessere Leben und unterstützen daher die Forderung nach der 4-Tage Woche bei vollem Lohnausgleich.[4]Vergleiche auch: https://4hour-league.org

Wir brauchen Zeit um uns zu erholen, um  füreinander da zu sein, um ökologisch leben und um widerständig sein zu können. Die 4-Tage Woche ist gerade in erreichbarer Nähe und im gesellschaftlichen Diskurs präsent. Doch sie wird nicht kommen, wenn die SPD-Arbeitssenatorin damit Experimente machen möchte, sondern sie wird kommen, wenn wir sie erkämpfen![5]

RECHT AUF POLITISCHE UND 'WILDE' STREIKS!

Streik ist Menschenrecht – und in Deutschland praktisch verboten. Erst vor kurzem wurden die ‚wilden‘ (verbandsfreien) Streiks bei dem Gorillas (Lieferdienst) als rechtswidrig verurteilt. Damit wurde den Arbeitenden ihre wichtigste Waffe genommen um – in diesem Fall – gegen ausbleibende Lohnzahlungen und fehlende Schutzausrüstung vorzugehen. Vor allem im Bereich der kurzfristigen Arbeit und unter prekären und migrantischen Arbeiter*innen ist das Recht auf verbandslose Streiks besonders wichtig, da der langsame Gewerkschaftsapparat hier schlicht keinen Fuß fassen kann.

Wir kämpfen für ein Recht auf verbandsfreien Streiks! Jede*r hat das Recht, für gute Arbeit zu kämpfen! Mehr noch, als für gute Arbeit, müssen wir gerade für eine bessere Welt kämpfen. Ob für das Klima, für Feminimus, für gute Bildung oder Gesundheitsversorgung oder gegen die Ausbeutung des globalen Südens, ob gegen hohe Heizkosten, Privatisierungen, Zwangsräumungen – es sind
alles Themen die unser Leben und unser Miteinander direkt betreffen. Das wir dort mit Bittstellungen an die Regierung nicht weit kommen, weiß heutzutage jedes Kind (und gerade sie!).

Bei politischen oder solidarischen Streiks wird die wichtigste Waffe der Arbeiter*innen für eine bessere Welt eingesetzt. Es folgt dem Grundbedürfnis, sich gegen Unrecht zu wehren und für menschliche Belange einzustehen. Wir dürfen uns diese Kraft nicht absprechen lassen! Wir brauchen sie, wenn wir die soziale und ökologische Revolution durchsetzen wollen! Das Recht auf politische und wilde Streiks allerdings wird uns niemand schenken: das einzig geeignete Mittel sie
zu erkämpfen ist der politische Streik selbst![6]

* * *

Wir starten diese Kampagne, weil wir nicht zusehen können, wie ein historischer Moment der Arbeiter*innenbewegung verspielt wird. Wir starten sie, weil wir uns sicher sind, dass viele Arbeiter*innen sich zwar der Gewerkschaftslinie fügen, mit dieser aber beiweitem nicht einverstanden sind. Wir starten sie, um alle, die sich gegen die Tarifeinigung aussprechen werden, nicht alleine zu lassen.

Wir starten sie, um auf die Notwendigkeit von Streiks aufmerksam zu machen und die Solidarität für die Streiks zu stärken.

DU KANNST UNTERSTÜTZEN!

Diese Plakatkampagne kann nur ein Anfang sein. Wir brauchen euch, um den verzögerten Streikfrühling doch noch ins Rollen zu bringen! Was du tun kannst:

- Hole Plakate und U-Bahn-Aufhänger ab im Buchladen Schwarze Risse (Gneisenaustraße 2, 10961 Berlin, 2. Hinterhof) und gehe plakatieren und hängen!
- Spreche mit Kolleg*innen im öffentlichen Dienst und bei der Bahn!
- Spreche mit Freund*innen und Bekannte über den Sinn von Streiks!
- Teile die Inhalte auf social Media. Gute Quellen findest du bei unseren Unterstützer*innen und z.B. auf den Kanälen von: https://rechtaufstreik.noblogs.org/, https://4hour-league.org, https://berlin.fau.org/, https://netzwerk-verdi.de;
        Kontaktiere uns, wenn ihr euch als Gruppe beteiligen möchtet!

Wir sind alleine nicht in der Lage, die Dynamik maßgeblich beeinflüssen zu können, wollen aber einen Anfang machen! Wir hoffen, dass ihr dabei seid! Es braucht die Beteiligung vieler, denn wir sind Arbeiter*innen, und können uns nur selbst befreien!

Fußnoten u. Quellen
↑1     https://www.nd-aktuell.de/artikel/1172650.einigung-der-tarifparteien-tar...
↑2     https://netzwerk-verdi.de/2023/04/24/tarifrunde-2023-oeffentlicher-diens...
↑3     https://www.fr.de/wirtschaft/pendler-bahnfahrer-totalausfall-tarifkonfli...
↑4     Vergleiche auch: https://4hour-league.org
↑5     https://www.nd-aktuell.de/artikel/1172927.arbeitszeitverkuerzung-vier-ta...
↑6     https://rechtaufstreik.noblogs.org/

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